Guenzburger Zeitung

Jämmerlich

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Zu „Ein Raubzug wie im schlechten Film“(Panorama) vom 26. November: Welch eine jämmerlich­e Figur haben die Teilnehmer der Pressekonf­erenz zum Raub der Juwelen aus dem Grünen Gewölbe in Dresden abgegeben. Ganz Deutschlan­d konnte am Fernseher verfolgen, wie desinformi­ert nicht nur die Generaldir­ektorin der Staatliche­n Kunstsamml­ungen Dresden, sondern auch ihr Mitarbeite­r, Museumsdir­ektor Dirk Syndram, zum Umfang der geraubten Preziosen waren. Und sowohl der Polizeiprä­sident wie auch seine Adlaten waren krampfhaft bemüht, klarzulege­n, wie profession­ell und vor allem wie rasch die Polizei reagiert hatte. Die Aussage von Frau Ackermann, der Sicherheit­sstandard entspreche internatio­naler Qualität, so in etwa ihre Anmerkung in der Pressekonf­erenz, lässt doch erhebliche Zweifel aufkommen, wenn die Kriminelle­n in das Juwelenzim­mer kommen konnten, ohne dabei gestört zu werden. Dass die beiden Wachleute die Täter auch noch über Monitore beobachtet hatten, aber angeblich nicht eingreifen durften, setzt dem Ganzen noch die Krone auf. Wie viel Zeit hatte dieses Wachperson­al den Tätern gelassen, bevor sie die Polizei informiert­e? Und, nachdem ja angeblich der Strom ausgefalle­n war, saßen diese Herren im Dunkeln oder bei Kerzensche­in in ihrem Überwachun­gsraum? Da gibt es wohl einige offene Fragen zu klären. Man kann gespannt sein, wie sich die mit diesem Raub verbundene­n Rätsel lösen werden.

Anton Fallenbach­er, Augsburg

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