Dike, die Göttin der Moral
Mit Superkräften ausgestattet und oft unsterblich: Im antiken Griechenland glaubten die Menschen an mächtige Götter und Wesen. Einige wollen wir dir hier vorstellen. Dieses Mal: Dike.
Seien wir ehrlich: Die Welt der griechischen Sagen ist kein Streichelzoo. Dort hausen Monster. Kriege toben zwischen Titanen und Göttern. Zwist, Zorn und Verrat überall. Erstaunlich, dass es in diesem Chaos auch Dike gibt – die Göttin der menschlichen Gerechtigkeit.
Ihr Aufgabe hat Dike geerbt: Ihre Mutter ist Themis, die Göttin der Gesetze. Und Tochter Dike bewacht nun also die Gerechtigkeit unter den Menschen. Dike hat zwei Schwestern: Eine sorgt für Ordnung, die andere für Frieden. In den Sagen heißen die Schwestern Horen.
Dike soll einmal unter uns Menschen gelebt haben. Es war eine schöne Zeit, Dike brachte gerechte Verhältnisse und Frieden. Und es war immer Frühling. Dike ist deshalb auch die Göttin dieser Jahreszeit. Mit ihren großen Flügeln flog Dike über die Welt mit wachsamen Augen. Leicht, frei, schwerelos, wie ein Mädchen – so beschreiben sie Dichter.
Aber als Götter-Chef Zeus einen Krieg gegen seinen Vater Kronos anzettelte, war die gute Zeit vorbei. Streit, Neid und Machtkämpfe brachen aus. Dike rief Götter und Menschen zur Vernunft auf. Aber niemand hörte ihre Warnungen. Dike schmollte. Sie flog kaum noch zu den Menschen, denn sie hatte die Grobheit und Ungerechtigkeit einfach satt.
Eines Tages schwang sie ihre Flügel und flüchtete in den Himmel. Dort droben fand Dike einen netten Platz, direkt beim Sternbild der „Waage“. Die Waage misst das Gleichgewicht – so wie Dike die Gerechtigkeit. Die Göttin lebt heute noch im Nachthimmel, als Sternbild „Jungfrau“.
Dike ist die Göttin der Moral.