Doch kein Lehmabbau zwischen Konzenberg und Hafenhofen?
Ein Grundstückseigentümer möchte bis zu 600 000 Kubikmeter Material fördern. Der Antrag wird nun zurückgestellt
Haldenwang Die Bürger Haldenwangs und Umgebung sind seit Längerem in Sorge: Wird zukünftig auf einem Grundstück nördlich von Haldenwang zwischen Konzenberg und Hafenhofen Lehm und Sand in größerem Stil abgebaut? Der Eigentümer möchte bis zu 400 000 Kubikmeter Lehm und etwa 200 000 Kubikmeter Sand aus dem Boden fördern. Seitens des Gemeinderats wurden seit Bekanntwerden der Pläne Bedenken geäußert. Der Grund: Es ist mit erhöhter Staubund Lärmbelastung zu rechnen. Von 40 bis 60 Lkw-Fahrten pro Tag war einmal die Rede. Circa 800 Unterschriften sind im Juli dieses Jahres von betroffenen Anwohnern bei Haldenwangs Bürgermeister Georg Holzinger eingegangen (wir berichteten). Seitdem arbeitet die Gemeinde an Lösungen, wie das Abbauvorhaben nicht genehmigt werden kann. Die Erstellung eines Teilflächennutzungsplans für den Rohstoffabbau wurde zuletzt beschlossen, dessen festgelegte Konzentrationsflächen das besagte Grundstück ausschließen soll.
Da der Eigentümer gegen den Entwurf und gegen das Herauszögern der Genehmigung Einwände erhob und signalisierte, womöglich rechtliche Mittel einzuleiten, hat die Gemeinde das Landratsamt eingeschaltet. Mit Genehmigung der Behörde wurde nun der Lehmabbauantrag zurückgestellt.
Das heißt: Haldenwang hat nun ein weiteres Jahr, der Genehmigung nachzugehen. Man habe Zeit gewonnen, sagte Bürgermeister Holzinger. „Es war das Einzige, was zu diesem Zeitpunkt möglich war, mehr können wir gerade nicht machen.“Der Gemeinderat habe sich nicht von Emotionen leiten lassen, sondern rechtliche Argumente gesucht – und wohl gefunden. Im kommenden Frühjahr erwarte man das Inkrafttreten des Teilflächennutzungsplans.
Der Gemeinderat billigte darüber hinaus den Entwurf des Bebauungsplans „Am Friedhof“im Ortsteil Konzenberg einstimmig. Dort ist Platz für den Bau von etwa zwei Dutzend Einfamilienhäusern. „Wir hoffen, dass es nun zügig vorangeht“, sagte Holzinger. Im Winter könne man bei den Ausschreibungen die besten Preise erzielen.
Der Bürgermeister informierte den Rat abschließend über den Baufortschritt des neuen Feuerwehrgerätehauses. Der Rohbau steht, Fenster und Türen sind teils bereits montiert. Die Sanitäranlagen sind installiert, die Elektrik soll in der kommenden Woche folgen. Am Sonntagvormittag, 15. Dezember, wird am neuen Feuerwehrgerätehaus der offizielle Hebauf mit einem Frühschoppen gefeiert. (wolo)