Guenzburger Zeitung

5,3 Millionen Deutsche erkranken jährlich an einer behandlung­sbedürftig­en Depression

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● Begriff Depression bezeichnet eine schwere seelische Erkrankung. In Deutschlan­d erkranken jährlich etwa 5,3 Millionen Menschen an einer behandlung­sbedürftig­en Depression.

● Symptome? Die Patienten fühlen sich niedergesc­hlagen, erschöpft, antriebsun­d interessel­os. Die Symptome halten häufig über längere Zeit an und bessern sich ohne medizinisc­h-therapeuti­sche Behandlung nur selten.

● Ursachen und Risikofakt­oren

Wie eine Depression entsteht, ist bis heute nicht ganz geklärt. Das Risiko, an einer Depression zu erkranken, ist höher, wenn Blutsverwa­ndte bereits erkrankt sind. Erkrankt ein eineiiger Zwilling an einer Depression, entwickelt rund 40 Prozent der Fälle der andere Zwilling auch eine Depression.

● Anfälligke­it (Vulnerabil­ität) Bei Menschen mit hoher Vulnerabil­ität kann schon wenig Stress eine Depression auslösen. Ist die Vulnerabil­ität aber gering, können Menschen auch belastende Ereignisse gut bewältigen. Solche Personen bezeichnet man als resilient, also widerstand­sfähig. Erhebliche­n Einfluss haben auch die Erfahrunge­n, die ein Mensch in seinem Leben gemacht hat. Ein großes Risiko, eine Depression zu entwickeln, haben Personen, die traumatisc­he Erlebnisse wie Missbrauch oder Vernachläs­sigung in der Kindheit erlebt haben. Entscheide­nd ist aber auch, welche Fähigkeite­n jemand erworben hat, mit belastende­n Situatione­n umzugehen.

● Winterdepr­ession Manche Menschen sind nur in der dunklen Jahreszeit depressiv – aber das jedes Jahr wieder. Typisch für eine Winterdepr­ession sind zusätzlich ein ausgeprägt­es Schlafbedü­rfnis und Heißhunger auf Süßes. Darum legen Menschen mit Winterdepr­ession in den Wintermona­ten meist an Gewicht zu. Als Ursache der Störung vermutet man den Mangel an Tageslicht, auf den manche Menschen besonders sensibel reagieren.

● Bipolare Störung Sobald neben den depressive­n auch manische Phasen auftauchen, liegt eine bipolare Störung vor. Die Betroffene­n pendeln zwiin schen Niedergesc­hlagenheit und Antriebslo­sigkeit einerseits und extremer Euphorie sowie übertriebe­nem Aktionismu­s anderersei­ts.

● Suizidrisi­ko Etwa zehn bis 15 Prozent der Menschen mit Depression­en nehmen sich das Leben.

● Krankenhäu­ser in der Region Augsburg (0821/48030), Kaufbeuren (08341/720), Günzburg (08221/9600), Donauwörth (0906/7822200), Kempten (0831/540262600), Memmingen (08331/702663), Tagesklini­k Lindau (08382/948660), Günzklinik Allgäu in Obergünzbu­rg (08372/92370), KBO Landsberg 08191/3332960), Klinikum Ingolstadt (0841/8800). (AZ)

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