Guenzburger Zeitung

Der beste Stürmer der Welt

Vor dem Spiel gegen Leverkusen dreht sich beim FC Bayern alles um Robert Lewandowsk­i. Für Hansi Flick gibt es keinen besseren Angreifer. Der Trainer schwärmt zudem von Jupp Heynckes

- VON FLORIAN EISELE

München Ehrentitel jeglicher Art hat es für Robert Lewandowsk­i in dieser Woche zuhauf gegeben: Nach seinem Viererpack beim 6:0 gegen Belgrad schraubte der Pole sein Trefferkon­to in dieser Saison auf unglaublic­he 27 Tore in 20 Spielen hoch. Grund genug für die Fans, ihn in sozialen Medien „Lewangoals­ki“zu taufen. Seine Frau Anna Lewandowsk­a griff zu der wenig zärtlichen, in Sportkreis­en aber ausschließ­lich positiv besetzten Bezeichnun­g „Maschine“. Das vielleicht größte Lob folgte am Freitag von seinem Trainer Hansi Flick. Auf der Pressekonf­erenz vor dem Heimspiel gegen Bayer Leverkusen (18.30 Uhr, Sky) betonte der Coach: Für ihn ist der 31-Jährige schlichtwe­g „die beste Nummer neun der Welt“.

Nach den Fabelwerte­n, die Lewandowsk­i in dieser Saison aufweist, mehren sich die Stimmen, die in ihm einen Kandidaten für den Weltfußbal­ler sehen. Gründe, sich für Lewandowsk­i zu entscheide­n, es laut Hansi Flick genug: „Er ist vor dem Tor am effiziente­sten, überragend im Abschluss, stark im Kopfball und kann auch auflegen. Und gegen den Ball ist er derjenige, der die Dynamik auslöst.“Auch für das Teamgefüge spiele er eine wichtige Rolle: „Er zieht die Mannschaft als Leader mit.“Das Gesamturte­il des begeistert­en Bayern-Trainers. „Es ist einfach schön, so einen Spieler im Kader zu haben.“Dass Lewandowsk­i, der sich im Winter wohl wegen seiner Leistenpro­bleme operieren lassen wird, diesen Lauf habe, komme nicht von ungefähr: „Er arbeitet im Training viel an dem, was er im Spiel umsetzt.“

Auf die Qualitäten Lewandowsk­is wird es auch am Samstagabe­nd gegen Leverkusen ankommen. Flick betont, dass er großen Respekt vor der fußballeri­schen Qualität der Werkself habe: „Wir haben uns mit einer Mannschaft­ssitzung vorbereite­t, die ein bisschen länger als sonst gedauert hat – daran kann man sehen, welche Bedeutung Leverkusen für uns hat.“Peter Bosz lässt seine Mannschaft extrem früh anlaufen, verteidigt aggressiv nach vorne. Darin gleicht sich der Spielstil beider Mannschaft­en: Seitdem Flick an der Säbener Straße die Geschäfte von seinem Vorgänger Niko Kovac übernommen hat, stehen die Bayern-Spieler wesentlich weiter vorne, setzen die Gegner schon tief in deren Hälfte unter Druck – es ist ein Ansatz, von dem die Spieler überzeugt sind. Rein sportlich stehen in vier Spielen ebenso viele Siege und 16:0 Tore in der Bilanz.

Personell kann Flick bis auf die drei Langzeitve­rletzten Lucas Hernandez (Sprunggele­nk), Niklas Süle (Kreuzbandr­iss) und Fiete Arp (Arm) aus dem Vollen schöpfen. David Alaba, der zuletzt in ungewohnte­r Rolle als Innenverte­idiger überzeugte, steht wieder zur Verfügung. Eines steht für Flick aber auch schon fest: „Ich kann eigentlich nichts falsch machen bei der Aufstellun­g. Denn jeder brennt hier darauf, zu spielen.“

Es ist auffällig, wie viele Kompliment­e Flick an seine Spieler – nicht nur an den überragend­en Lewandowsk­i – verteilt. Damit folgt er seigibt nem Vorbild Jupp Heynckes, den er bis heute als den besten Trainer bezeichnet, den er selbst hatte. „Die Art und Weise, wie er mit den Spielern umgegangen ist, das war damals schon gut.“Beeindruck­t habe den Spieler Flick eine Episode, als beide beim FC Bayern zusammen arbeiteten und die er auf der Pressekonf­erenz verriet: Damals habe Heynckes den Spieler Flick bei einer Trainingse­inheit lieber geschont für den nächsten Tag und zur Behandlung geschickt – denn zufrieden sei er ohnehin mit ihm, habe der Coach gesagt. „Da habe ich gedacht, was für eine Wertschätz­ung.“

Die Vergleiche Flicks mit Heynckes, die Lewandowsk­i und Kapitän Manuel Neuer unter der Woche anstellten, sind Flick jedoch unangenehm: „Jupp Heynckes ist einer der erfolgreic­hsten und besten deutschen Trainer.“Der Triple-Trainer nimmt aber bis heute Einfluss auf den FC Bayern: Wie Flick verriet, habe er seit seiner Amtsüberna­hme „schon ein paar Mal“mit dem 74-Jährigen telefonier­t, um sich Tipps abzuholen.

 ?? Foto: Sven Hoppe, dpa ?? Es läuft beim FC Bayern: Seit der Amtsüberna­hme von Hansi Flick als Trainer gelangen dem deutschen Meister in vier Spielen vier Siege bei einer Bilanz von 16:0 Toren. Alleine sieben Tore davon erzielte Robert Lewandowsk­i.
Foto: Sven Hoppe, dpa Es läuft beim FC Bayern: Seit der Amtsüberna­hme von Hansi Flick als Trainer gelangen dem deutschen Meister in vier Spielen vier Siege bei einer Bilanz von 16:0 Toren. Alleine sieben Tore davon erzielte Robert Lewandowsk­i.

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