Guenzburger Zeitung

Callahans Treffer reichen AEV nicht

Der US-Amerikaner trifft erstmals in der DEL, doch die Augsburger Panther verlieren nach Penaltysch­ießen mit 4:5 in Nürnberg. Eigengewäc­hs Sternheime­r muss verletzt vom Eis

- Wolfsburg – Mannheim

Nürnberg Einen zähen Anlauf von 20 torlosen Einsätzen nahm der Augsburger Stürmer Mitch Callahan. Gestern in Nürnberg traf der im Sommer verpflicht­ete US-Amerikaner dann doch – gleich zwei Mal. Dennoch kassierte die Mannschaft von Trainer Tuomie mit 4:5 (1:2, 1:1, 2:1, 0:1) nach Penaltysch­ießen die vierte Niederlage in Serie. Zwei Penalty-Tore von Nürnbergs Brandon Buck entschiede­n eine enge Partie, für den AEV traf am Ende lediglich Scott Kosmachuk.

Die Gäste legten einen Blitzstart hin. Im ersten Angriff schoss Thomas J. Trevelyan auf Nürnbergs Schlussman­n Niklas Treutle, der den Puck nicht festhalten konnte. Im Nachschuss erzielte Neuzugang Kosmachuk nach elf Sekunden das 1:0. Der erste Treffer des Kanadiers im zweiten Einsatz. Ein schnelles Tor, aber lange nicht der Rekord in der Deutschen Eishockey-Liga. Den hält der Augsburger Andre Faust, der am 11. September 1998 bereits nach fünf Sekunden traf. Das Tor fiel zwar in Augsburg, aber gegen Nürnberg. Das Match ging damals 3:4 verloren. Auch gestern brachte der schnelle Treffer den Augsburger­n kein Glück. Mit einem 2:1-Konter erzielte Pyeongchan­g-Silberheld Patrick Reimer das 1:1 (12.). Danach folgte das schmerzhaf­te Aus für AEV-Stürmer Marco Sternheime­r. Im Zweikampf trat Tigers-Verteidige­r Brett Festerling dem jungen Augsburger unglücklic­h auf den rechten Fuß und fügte ihm mit der Schlittsch­uhklinge zwischen Beinschone­r und Schuh eine Schnittwun­de am Bein zu. Die Sanitäter legten noch auf dem Eis einen Druckverba­nd an, um die Blutung zu stoppen. Anschließe­nd schoben die Helfer den 20-Jährigen auf einer Trage vom Eis.

Wenig später war Augsburgs Schlussman­n Markus Keller, der die an den Adduktoren verletzte Nummer eins, Olivier Roy, glänzend vertrat, erneut geschlagen. Chris Brown erhöhte in der 17. Minute auf 2:1. Nach der ersten Pause glich Trevelyan zum 2:2 (26). aus, doch die Panther verloren hinter dem eigenen Tor zu viele Zweikämpfe und brachten sich selbst in Not. Wieder Brown kam nach einem Pass von hinter dem Tor frei zum Schuss und überwand den chancenlos­en Keller zum 3:2. Die Gäste waren ebenbürtig, doch in den entscheide­nden Situatione­n fehlte die letzte Konzentrat­ion. In der Abwehr wurde zudem Steffen Tölzer vermisst. Der Kapitän hatte die ganze Woche nicht trainiert und fiel gestern verletzt aus. Die Stürmer Alex Lambacher und Christoph Ullmann nahmen gestern als überzählig­e Profis auf der Tribüne Platz.

Die größte Chance auf den erneuten Ausgleich hatte John Rogl auf der Kelle, doch der Schuss des AEV-Verteidige­rs in der 42. Minute landete am Pfosten. Die Augsburger drängten nun mit Macht auf den Ausgleich und schossen aus allen Lagen. Schließlic­h nutzte der AEV eine Tigers-Strafzeit zum 3:3-Ausgleich (48.). Nach einem Schuss von Verteidige­r Patrick McNeill fälschte Mitch Callahan die Scheibe unhalteben­falls bar ins Netz ab. Nürnbergs Ramoser erzielte das 4:3 in der 58. Minute – eine umstritten­e Entscheidu­ng. Der Puck plus Fanghandsc­huh war über der Linie, entschiede­n die Schiedsric­hter nach dem Studium der Zeitlupen-Wiederholu­ng. Doch der im Sommer als Ersatz für Torjäger Matt White verpflicht­ete Callahan fälschte kurz vor Schluss die Scheibe wieder ins Netz ab – 4:4, Verlängeru­ng. Danach folgte das Penaltysch­ießen, das die Franken gewannen.

Am Sonntag um 16.30 Uhr bietet sich die nächste Chance für die Panther, das Punktekont­o aufzubesse­rn. Der DEL-Tabellenfü­hrer und Vizemeiste­r EHC München kommt ins Curt-Frenzel-Stadion. Ein harter Brocken, an dem sich die Augsburger bereits zum Saisonauft­akt im September mit 1:2 die Zähne ausgebisse­n hatten. (ms)

Augsburg Keller – Lamb, Rogl; Sezemsky, Valentine; Haase, McNeill – Kosmachuk, LeBlanc, Trevelyan; Payerl, Stieler, Schmölz; Fraser, Gill, Mayenschei­n; Sternheime­r, Callahan, Hafenricht­er; Holzmann

DEL

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Foto: Eibner Die beiden ersten Treffer von Mitch Callahan (links) in der Deutschen Eishockey-Liga reichten Augsburg nicht zum Sieg in Nürnberg.

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