Guenzburger Zeitung

Sportgeric­ht: SC Ichenhause­n verzichtet auf Einspruch

Verein akzeptiert die Sperre gegen Benjamin Sturm und geht in die Winterpaus­e. Wie die Alternativ­en aussehen

- VON ALEXANDER SING

Ichenhause­n Das Urteil des Sportgeric­hts Bayern gegen den Ichenhause­r Spieler Benjamin Sturm ist rechtskräf­tig. Der Linksverte­idiger muss wegen einer Tätlichkei­t im Derby beim FC Gundelfing­en für acht Spiele zuschauen. „Schweren Herzens, aber wohl mit einer Prise Vernunft“, so schreibt SCI-Abteilungs­leiter Henning Tatje in einer Mitteilung, habe man vereinsint­ern beschlosse­n, das Urteil des Sportgeric­hts Bayern zu akzeptiere­n. Ein harter Schlag für den Fußball-Landesligi­sten.

Der Verantwort­lichen beim SCI hatten auf ein milderes Urteil gehofft. Das Sportgeric­ht hatte jedoch in seinem schriftlic­hen Urteil klargemach­t, dass bei den acht Spielen Sperre mildernde Umstände bereits berücksich­tigt worden seien. Sturm hatte nach einem Zweikampf, in dem sowohl er als auch der Gundelfing­er Jonas Schneider zu Boden gegangen waren, seinem Gegenspiel­er im Liegen mit beiden Beinen vor den Brustkorb getreten. Auch der Sportliche Leiter des SC Ichenhause­n, Rudi Schiller, betonte im Gespräch mit unserer Redaktion noch einmal: „Klar, das hat brutal ausgesehen. Aber er hat das sicher nicht mit Absicht gemacht. Das Sportgeric­ht

wollte hier wohl ein Exempel statuieren.“

Videobilde­r zeigen den Tritt. Anschließe­nd geht Sturm weg von der Szenerie, während sich Schneider am Boden windet. Schiller beteuert: „Er war selbst ganz erschrocke­n.“Der Gundelfing­er konnte danach auch weiterspie­len. Um nicht eine noch härtere Strafe zu riskieren, hat der SCI aber dennoch auf den Einspruch verzichtet. Abteilungs­leiter Tatje lobt in dem Zusammenha­ng auch den Gegner. „Gundelfing­en hat uns tadellos unterstütz­t und mit Rat und Tat zur Seite gestanden.“

Nun ist der Zeitpunkt der Sperre insofern günstig, dass der SCI sich in der Winterpaus­e neu sortieren kann. Das letzte Punktspiel des Jahres beim SV Mering ist aufgrund der Platzverhä­ltnisse abgesagt. Die Spieler, so Rudi Schiller, werden sich nun selbst fit halten, bevor es Ende Januar mit dem Training wieder losgeht. Genug Zeit also, das Spiel ohne den Antreiber auf der linken Außenbahn zu trainieren.

Nach Gesprächen mit Trainer Oliver Unsöld ist Sportchef Rudi Schiller bereits vorsichtig optimistis­ch: „Marco Schlittmei­er kommt im Dezember wieder zurück von seinem Auslandsse­mester. Das heißt, er kann die Vorbereitu­ng voll mitmachen. Und dann haben wir ja auch noch Tim Dopfer. Er hat eine sehr gute Entwicklun­g gemacht und ist ja schon fast in der Stammelf.“Beim SCI hat man auch die Hoffnung, dass das Team nun näher zusammenrü­ckt und eine Trotzreakt­ion zeigt. Ob das gelingt, wird sich spätestens am 7. März zeigen. Dann empfängt der SCI den FC Memmingen II zum ersten Punktspiel des neuen Jahres.

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Archivfoto: Walter Brugger Benjamin Sturm (rechts) fällt beim SC Ichenhause­n aufgrund einer Sperre lange aus.

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