Sportgericht: SC Ichenhausen verzichtet auf Einspruch
Verein akzeptiert die Sperre gegen Benjamin Sturm und geht in die Winterpause. Wie die Alternativen aussehen
Ichenhausen Das Urteil des Sportgerichts Bayern gegen den Ichenhauser Spieler Benjamin Sturm ist rechtskräftig. Der Linksverteidiger muss wegen einer Tätlichkeit im Derby beim FC Gundelfingen für acht Spiele zuschauen. „Schweren Herzens, aber wohl mit einer Prise Vernunft“, so schreibt SCI-Abteilungsleiter Henning Tatje in einer Mitteilung, habe man vereinsintern beschlossen, das Urteil des Sportgerichts Bayern zu akzeptieren. Ein harter Schlag für den Fußball-Landesligisten.
Der Verantwortlichen beim SCI hatten auf ein milderes Urteil gehofft. Das Sportgericht hatte jedoch in seinem schriftlichen Urteil klargemacht, dass bei den acht Spielen Sperre mildernde Umstände bereits berücksichtigt worden seien. Sturm hatte nach einem Zweikampf, in dem sowohl er als auch der Gundelfinger Jonas Schneider zu Boden gegangen waren, seinem Gegenspieler im Liegen mit beiden Beinen vor den Brustkorb getreten. Auch der Sportliche Leiter des SC Ichenhausen, Rudi Schiller, betonte im Gespräch mit unserer Redaktion noch einmal: „Klar, das hat brutal ausgesehen. Aber er hat das sicher nicht mit Absicht gemacht. Das Sportgericht
wollte hier wohl ein Exempel statuieren.“
Videobilder zeigen den Tritt. Anschließend geht Sturm weg von der Szenerie, während sich Schneider am Boden windet. Schiller beteuert: „Er war selbst ganz erschrocken.“Der Gundelfinger konnte danach auch weiterspielen. Um nicht eine noch härtere Strafe zu riskieren, hat der SCI aber dennoch auf den Einspruch verzichtet. Abteilungsleiter Tatje lobt in dem Zusammenhang auch den Gegner. „Gundelfingen hat uns tadellos unterstützt und mit Rat und Tat zur Seite gestanden.“
Nun ist der Zeitpunkt der Sperre insofern günstig, dass der SCI sich in der Winterpause neu sortieren kann. Das letzte Punktspiel des Jahres beim SV Mering ist aufgrund der Platzverhältnisse abgesagt. Die Spieler, so Rudi Schiller, werden sich nun selbst fit halten, bevor es Ende Januar mit dem Training wieder losgeht. Genug Zeit also, das Spiel ohne den Antreiber auf der linken Außenbahn zu trainieren.
Nach Gesprächen mit Trainer Oliver Unsöld ist Sportchef Rudi Schiller bereits vorsichtig optimistisch: „Marco Schlittmeier kommt im Dezember wieder zurück von seinem Auslandssemester. Das heißt, er kann die Vorbereitung voll mitmachen. Und dann haben wir ja auch noch Tim Dopfer. Er hat eine sehr gute Entwicklung gemacht und ist ja schon fast in der Stammelf.“Beim SCI hat man auch die Hoffnung, dass das Team nun näher zusammenrückt und eine Trotzreaktion zeigt. Ob das gelingt, wird sich spätestens am 7. März zeigen. Dann empfängt der SCI den FC Memmingen II zum ersten Punktspiel des neuen Jahres.