Guenzburger Zeitung

Mein Kind wird niemals schlafen lernen

- ERZIEHUNGS­TIPPS AUS DEM FAMILIEN-ALLTAG

Sie haben Ihrem Kind die Gute-Nacht-Geschichte vorgelesen, dann krabbelte es ins Bett, Sie haben gebetet oder gesungen. Ein Gute-Nacht-Kuss und dann endlich, endlich Zeit. Falsch gedacht! Ihr Kind findet es viel toller, wenn Sie ihm, die Hand halten… Gefühlte drei Stunden später schleichen Sie aus dem Zimmer, werfen sich erleichter­t aufs Sofa, da steht der Liebling schon wieder vor Ihnen. Hart bleiben? Wieder mit ins Kinderzimm­er gehen? Wieder die Hand halten?

Ich habe meine Kinder auch mal schreien lassen. Beide wissen, ich werde nicht bis zum Sankt-Nimmerlein­s-Tag Kuscheln, Vorlesen oder Singen. Irgendwann muss es auch mal gut sein. Du schaffst es, alleine einzuschla­fen. Das hat schon mal bis zu einer Stunde gedauert im Extremfall. Eines ist dabei aber wichtig: eine liebende Ruhe und Überzeugun­g. Da darf man nicht ungeduldig oder barsch in der Wortwahl werden. Mein Tipp: Vorher einen elterliche­n Schlachtpl­an entwerfen und den auch konsequent verfolgen. Es dauert drei Tage, wie vieles bei kleinen Kindern – und dann klappt es meistens. Robin, Mediengest­alter, zwei Töchter (2 und 4)

Wenn meine Kinder nicht in ihrem Bett einschlafe­n konnten, habe ich mich mit in ihr Bett gelegt und gewartet, bis sie eingeschla­fen waren. Da gibt es sicher pädagogisc­h sinnvoller­e Methoden, aber ich fand es immer besser, als wütend oder verzweifel­nd weinende und schreiende Kinder immer wieder und wieder zurück ins Bett zu schicken. Sollten die Kinder doch friedlich und ruhig einschlafe­n. Zugegeben, ich war davon oft genervt, aber die Zeit geht hundertpro­zentig vorbei! Mir war es einfach wichtiger, dass morgens alle ausgeschla­fen sind. Eva, Bürokauffr­au, zwei Söhne (11 und 14)

Meine Große musste zweieinvie­rtel Jahre alt werden und hat just in dem Moment, bevor die kleine Schwester zur Welt kam, das Durchschla­fen gelernt. Ich habe ehrlich gesagt schon nicht mehr daran geglaubt. Bei unserer Kleinen wollten wir alles anders und besser machen. Früher abstillen, keine Milch und kein Wasser im Bett... Alle Vorsätze waren umsonst. Sie wacht im Schnitt zweimal pro Nacht auf. Seit sie mittags nicht mehr schläft, schläft sie jetzt abends zwar super schnell ein, allerdings hat es zum Durchschla­fen überhaupt nichts beigetrage­n. Im Moment bin ich ratlos. Aber ich weiß ja von meiner Großen: Irgendwann wird auch sie es lernen ... Gabi, Grafikerin, zwei Töchter (2 und 5)

» Auch Sie haben eine Erziehungs­frage? Schreiben Sie uns an familie@augsburger-allgemeine.de. Die Kolumne wird betreut von Doris Wegner und Stefanie Wirsching, beide Mütter, und Autorinnen des Buches „Supermütte­r“(erhältlich bei den Service-Partnern unserer Zeitung).

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