Wenn ein Lichtlein aufgeht ...
Die Beleuchtungstechnik befindet sich im Umbruch. Worauf Verbraucher achten sollten
Die gute alte Glühbirne ist passé. Seit 2012 dürfen diese Leuchtmittel nicht mehr produziert werden. Die Halogenlampen zogen nach. Seit September 2018 dürfen die meisten Halogenlampen nicht mehr hergestellt beziehungsweise verkauft werden. Damit wurde ein neues Zeitalter der Beleuchtungstechnik eingeläutet.
Am Ende dieser Maßnahmen stehen moderne und effiziente Leuchtmittel, die gleichzeitig weniger Energie verbrauchen und die Bürger finanziell entlasten. Doch mit dem Wechsel auf die LED-Technik (Light Emitting Diodes) eröffnet sich eine breite Palette von Einsatzmöglichkeit. So kann inzwischen die Intensität oder Farbtemperatur von smarten Lampen per App gesteuert oder komplett automatisch, je nach Umgebungshelligkeit, reguliert werden. Hinzu kommen vielfältige weitere Anwendungen.
● Welche Lampe ist für mich richtig?
Wer heute Lampen für seine Leuchten kauft, hat die Qual der Wahl. Die Einkaufsregale bersten über vor lauter unterschiedlichen Lampen, Birnchen, Stiftsockelmodellen und Röhren. Im Dschungel des Angebotes das Passende zu finden, ist eine Herausforderung. Deshalb ist es gut, einige grundlegende Informationen zu kennen. Jede Lampe muss mit dem EU-Energielabel versehen sein. Dieses weist unter anderem die Effizienzklasse von A++ bis E aus und informiert über die Lichtausbeute in Lumen pro Watt. Bei der Wahl des richtigen Modells ist neben der Effizienz auch auf die passende Sockelform zu achten. Da die Sockel genormt sind, kann ohne Probleme die bisherige Lampe durch ein stromsparendes LEDPendant ersetzt werden.
● Helligkeit geht jetzt in Lumen Bei der Helligkeit muss nun umgedacht werden. War früher die Wattangabe das Kriterium für die Stärke der Lampe, so wird heute die Helligkeit auf der Verpackung in Lumen angegeben. Hier helfen die Vergleichswerte beim Einkauf (siehe Tabelle).
● Wie viel Licht braucht mein Raum?
Bei der Wahl der richtigen LEDLampe ist die gewünschte Atmosphäre in einem Raum von Bedeutung. Die Farbtemperatur spielt daher eine wichtige Rolle. Mit verschiedenen Abstufungen, die in Kelvin angegeben werden, lassen sich unterschiedliche Stimmungen erzeugen. So zaubert die Lichtfarbe Warmweiß (rund 2700 Kelvin) ein gemütliches und angenehm warmes Licht und wird gerne in Schlafzimmern oder Wohnräumen verwendet. In der Küche, im Bad oder
Treppenhaus kommt meist die Lichtfarbe Neutralweiß (rund 4000 Kelvin) zum Einsatz. Neutralweiß verbreitet eine sachliche und freundliche Stimmung. Wenn es richtig hell sein soll, dann empfiehlt sich Tageslichtweiß (rund 5000 Kelvin) zum Beispiel in Arbeitsräumen oder Werkstätten. Wer das Licht regulieren, also dimmen möchte, muss auf die entsprechende Kennzeichnung auf der Verpackung achten.
● And the winner is …
Um die Leuchtmittel zu bewerten, lohnt sich ein Blick auf die Gesamtökobilanz. Vom Abbau der Rohmaterialien, den verschiedenen Produktionsschritten bis zur sachgerechten Entsorgung bestehen große Unterschiede zwischen günstigen und teureren LED-Lampen. Bei den günstigeren Modellen sind meist die Lampe und die Leuchte – also die ganze Einheit – fest miteinander verbaut. Das macht den Austausch einer defekten LED-Lampe unmöglich und die gesamte Leuchte muss entsorgt werden. Das ist nicht ökologisch und nachhaltig. Deshalb ist es sinnvoll, beim Kauf von Leuchten darauf zu achten, dass die Lampen austauschbar sind.
Die LED-Lampe ist eine effiziente, robuste und vielseitig einsetzbare Lösung für die Beleuchtung der eigenen vier Wände. Sie werden zunehmend günstiger und gleichzeitig energieeffizienter. Speziell die Kombination mit weiteren Technologien wie Sensoren beinhaltet ein zusätzliches Potenzial, Energie einzusparen. So eröffnen Präsenzsensoren, Umgebungslichtsensoren oder die Festlegung und Speicherung von Helligkeitseinstellungen in der Lampe, eine weitere Optimierung der Energieeffizienz. Neueste LEDModelle können über Bluetooth oder WLAN mit dem Smartphone verbunden, gesteuert und konfiguriert werden. Mithilfe einer Zeitschaltuhr kann so bei bestimmten Produkten die Morgendämmerung nachgestellt und zum Beispiel als Lichtwecker genutzt werden.
Auch wenn die Betriebskosten für unsere Beleuchtung nur noch einen kleinen Anteil der Gesamtstromkosten in Deutschland einnehmen, kann bei 41 Millionen Haushalten mit dem Wechsel auf energieeffizientere Lampen ein Beitrag zur Energiewende geleistet werden. Kompetente Beratung wichtig Sie möchten Ihre Beleuchtung optimieren und etwas für Ihre Gesundheit und Ihren Geldbeutel tun? Handwerksbetriebe, die Beleuchtungssysteme planen, fachgerecht einbauen und kompetent beraten, finden Interessierte in der Betriebsdatenbank des Klimaschutznetzwerks der Handwerkskammer für Schwaben (HWK) unter www.klimaschutzhwk-schwaben.de.