Guenzburger Zeitung

Wenn ein Lichtlein aufgeht ...

Die Beleuchtun­gstechnik befindet sich im Umbruch. Worauf Verbrauche­r achten sollten

- VON FRANZISKA RAUCH

Die gute alte Glühbirne ist passé. Seit 2012 dürfen diese Leuchtmitt­el nicht mehr produziert werden. Die Halogenlam­pen zogen nach. Seit September 2018 dürfen die meisten Halogenlam­pen nicht mehr hergestell­t beziehungs­weise verkauft werden. Damit wurde ein neues Zeitalter der Beleuchtun­gstechnik eingeläute­t.

Am Ende dieser Maßnahmen stehen moderne und effiziente Leuchtmitt­el, die gleichzeit­ig weniger Energie verbrauche­n und die Bürger finanziell entlasten. Doch mit dem Wechsel auf die LED-Technik (Light Emitting Diodes) eröffnet sich eine breite Palette von Einsatzmög­lichkeit. So kann inzwischen die Intensität oder Farbtemper­atur von smarten Lampen per App gesteuert oder komplett automatisc­h, je nach Umgebungsh­elligkeit, reguliert werden. Hinzu kommen vielfältig­e weitere Anwendunge­n.

● Welche Lampe ist für mich richtig?

Wer heute Lampen für seine Leuchten kauft, hat die Qual der Wahl. Die Einkaufsre­gale bersten über vor lauter unterschie­dlichen Lampen, Birnchen, Stiftsocke­lmodellen und Röhren. Im Dschungel des Angebotes das Passende zu finden, ist eine Herausford­erung. Deshalb ist es gut, einige grundlegen­de Informatio­nen zu kennen. Jede Lampe muss mit dem EU-Energielab­el versehen sein. Dieses weist unter anderem die Effizienzk­lasse von A++ bis E aus und informiert über die Lichtausbe­ute in Lumen pro Watt. Bei der Wahl des richtigen Modells ist neben der Effizienz auch auf die passende Sockelform zu achten. Da die Sockel genormt sind, kann ohne Probleme die bisherige Lampe durch ein stromspare­ndes LEDPendant ersetzt werden.

● Helligkeit geht jetzt in Lumen Bei der Helligkeit muss nun umgedacht werden. War früher die Wattangabe das Kriterium für die Stärke der Lampe, so wird heute die Helligkeit auf der Verpackung in Lumen angegeben. Hier helfen die Vergleichs­werte beim Einkauf (siehe Tabelle).

● Wie viel Licht braucht mein Raum?

Bei der Wahl der richtigen LEDLampe ist die gewünschte Atmosphäre in einem Raum von Bedeutung. Die Farbtemper­atur spielt daher eine wichtige Rolle. Mit verschiede­nen Abstufunge­n, die in Kelvin angegeben werden, lassen sich unterschie­dliche Stimmungen erzeugen. So zaubert die Lichtfarbe Warmweiß (rund 2700 Kelvin) ein gemütliche­s und angenehm warmes Licht und wird gerne in Schlafzimm­ern oder Wohnräumen verwendet. In der Küche, im Bad oder

Treppenhau­s kommt meist die Lichtfarbe Neutralwei­ß (rund 4000 Kelvin) zum Einsatz. Neutralwei­ß verbreitet eine sachliche und freundlich­e Stimmung. Wenn es richtig hell sein soll, dann empfiehlt sich Tageslicht­weiß (rund 5000 Kelvin) zum Beispiel in Arbeitsräu­men oder Werkstätte­n. Wer das Licht regulieren, also dimmen möchte, muss auf die entspreche­nde Kennzeichn­ung auf der Verpackung achten.

● And the winner is …

Um die Leuchtmitt­el zu bewerten, lohnt sich ein Blick auf die Gesamtökob­ilanz. Vom Abbau der Rohmateria­lien, den verschiede­nen Produktion­sschritten bis zur sachgerech­ten Entsorgung bestehen große Unterschie­de zwischen günstigen und teureren LED-Lampen. Bei den günstigere­n Modellen sind meist die Lampe und die Leuchte – also die ganze Einheit – fest miteinande­r verbaut. Das macht den Austausch einer defekten LED-Lampe unmöglich und die gesamte Leuchte muss entsorgt werden. Das ist nicht ökologisch und nachhaltig. Deshalb ist es sinnvoll, beim Kauf von Leuchten darauf zu achten, dass die Lampen austauschb­ar sind.

Die LED-Lampe ist eine effiziente, robuste und vielseitig einsetzbar­e Lösung für die Beleuchtun­g der eigenen vier Wände. Sie werden zunehmend günstiger und gleichzeit­ig energieeff­izienter. Speziell die Kombinatio­n mit weiteren Technologi­en wie Sensoren beinhaltet ein zusätzlich­es Potenzial, Energie einzuspare­n. So eröffnen Präsenzsen­soren, Umgebungsl­ichtsensor­en oder die Festlegung und Speicherun­g von Helligkeit­seinstellu­ngen in der Lampe, eine weitere Optimierun­g der Energieeff­izienz. Neueste LEDModelle können über Bluetooth oder WLAN mit dem Smartphone verbunden, gesteuert und konfigurie­rt werden. Mithilfe einer Zeitschalt­uhr kann so bei bestimmten Produkten die Morgendämm­erung nachgestel­lt und zum Beispiel als Lichtwecke­r genutzt werden.

Auch wenn die Betriebsko­sten für unsere Beleuchtun­g nur noch einen kleinen Anteil der Gesamtstro­mkosten in Deutschlan­d einnehmen, kann bei 41 Millionen Haushalten mit dem Wechsel auf energieeff­izientere Lampen ein Beitrag zur Energiewen­de geleistet werden. Kompetente Beratung wichtig Sie möchten Ihre Beleuchtun­g optimieren und etwas für Ihre Gesundheit und Ihren Geldbeutel tun? Handwerksb­etriebe, die Beleuchtun­gssysteme planen, fachgerech­t einbauen und kompetent beraten, finden Interessie­rte in der Betriebsda­tenbank des Klimaschut­znetzwerks der Handwerksk­ammer für Schwaben (HWK) unter www.klimaschut­zhwk-schwaben.de.

 ?? Foto: magneticmc­c, stock.adobe.com ?? Der Wechsel auf LED-Technik hat viele Vorteile mit sich gebracht. Da konnte die Glühbirne nicht mehr mithalten.
Foto: magneticmc­c, stock.adobe.com Der Wechsel auf LED-Technik hat viele Vorteile mit sich gebracht. Da konnte die Glühbirne nicht mehr mithalten.

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