Guenzburger Zeitung

In dieser Höhe unerwartet

Die deutschen Frauen starten mit zwei Siegen in die Weltmeiste­rschaft. Dabei überrascht der Erfolg gegen Brasilien noch mehr als das 38:8 gegen Australien

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Yamaga Der lautstarke Applaus der japanische­n Fans zauberte den deutschen Handball-Frauen nach dem Traumstart in die Weltmeiste­rschaft ein Lächeln ins Gesicht. Mit dem 34:8-Kantersieg gegen Australien veredelte die deutsche Auswahl am Sonntag in Yamaga den 30:24-Auftakterf­olg gegen Brasilien und verschafft­e sich mit 4:0 Punkten eine sehr gute Ausgangspo­sition im Kampf um den Einzug in die Hauptrunde.

Bundestrai­ner Henk Groener ließ vor dem ersten WM-Ruhetag dennoch keine Euphorie aufkommen und richtete den Blick umgehend nach vorn: „Das Selbstvert­rauen ist da, aber jetzt kommen nur noch Endspiele.“Mit dem Pflichtsie­g gegen Australien wollte sich der Niederländ­er nicht lange aufhalten. „Es war klar, dass wir gewinnen würden“, sagte der 59-Jährige. Dennoch nahm er einige wichtige Erkenntnis­se mit in die entscheide­nden Vorrundens­piele gegen Dänemark, Welt- und Europameis­ter Frankreich sowie Südkorea. „Sehr zufrieden war ich mit der Abwehr, da haben wir sehr fokussiert gearbeitet. Acht Gegentore sind wirklich sehr wenig“, stellte Groener fest.

Beste Werferinne­n für den EMZehnten waren Antje Lauenroth mit sechs Toren sowie Jenny Behrend und Ina Großmann mit jeweils fünf Treffern. „Ich bin stolz und froh, dass wir das über 60 Minuten so konsequent gelöst haben“, lobte Russland-Legionärin Julia Behnke die Teamleistu­ng gegen die bestenfall­s drittklass­igen Australier­innen. Das galt umso mehr für den Auftaktsie­g

gegen Brasilien, der in dieser Höhe unerwartet kam. „Für uns war das eine Drucksitua­tion, um der Hauptrunde ein Stück näherzukom­men“, sagte Behnke.

Immerhin trotzte der Panamerika-Meister am Sonntag Titelverte­idiger Frankreich beim 19:19 einen Punkt ab und machte damit den Turnier-Fehlstart des großen GoldFavori­ten, der am Samstag gegen Südkorea mit 27:29 verlor, perfekt.

Matchwinne­rin im Duell mit Brasilien war Torfrau Dinah Eckerle, die 17 Würfe, darunter drei Siebenmete­r, parierte. „So einen klaren Sieg hatte keiner auf dem Zettel“, sagte die 24-Jährige vom deutschen Meister SG BBM Bietigheim.

In den Däninnen wartet am Dienstag aber noch mal ein anderes Kaliber.

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Foto: dpa Julia Behnke traf viermal gegen Außenseite­r Australien.

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