Guenzburger Zeitung

Vom Glühwürmch­en, das anders ist

Schüler der Fachschule für Heilerzieh­ungspflege bieten Humorvolle­s und Nachdenkli­ches auf der Bühne

- VON PETER WIESER

Dürrlauing­en „Günni Glühwurm und das Geheimnis des Leuchtens“, so heißt das Kindermusi­cal, das Schülerinn­en und Schüler, die den zweiten Kurs der Fachschule für Heilerzieh­ungspflege besuchen, im Rahmen des Nikolausma­rkts und des Tages der offenen Tür im KJF Berufsbild­ungs- und Jugendhilf­ezentrum Dürrlauing­en am Samstag aufführten.

Bereits die liebevolle Bühnengest­altung unter der Leitung von Marion Stritzinge­r, die weniger an einen grauen Novemberta­g, sondern an eine bunte Sommerwies­e erinnerte, zeigte, dass sich die Akteure mit ihren Dozentinne­n und Dozenten eine Menge hatten einfallen lassen.

Mit eigener Band und eigenem Chor unter der Leitung von Martin Proißl und Jürgen Langer war das Team der Darsteller um Elmar Mader komplett.

Wer ist denn dieser „Günni“, der eigentlich Günther heißt? Also:

Günni ist ein Glühwürmch­en, das nicht wie alle anderen weiß leuchtet, sondern rot. Weil er deswegen von den anderen ausgegrenz­t wird, begibt er sich auf die Suche, das Geheimnis seines Leuchtens zu erfahren.

Aber Günni findet auch Freunde: Er trifft auf die Hummel Hugo, die ebenfalls anders ist: Mit bayerische­m Mundwerk – zumindest im Musical in Dürrlauing­en – erzählt sie von den Bienen, die sie ebenfalls nicht mochten, weil sie eben etwas dicker sei und sie es mit der Fleißigkei­t nicht so habe. Shaila Schwalbens­chwanz ist ebenfalls ein Außenseite­r, ein Schwalbens­chwanz hat schließlic­h keine blauen Flügel.

Günni kommt bei der Käferschul­e vorbei, wo man lernt, was richtig ist und was nicht, bis er schließlic­h auf andere Glühwürmch­en trifft, die ebenfalls bunt leuchten – bunt ist doch etwas Schönes. Und noch schöner ist es, wenn man sich gegenseiti­g akzeptiert. Günni lernt, dass man niemals aufgeben darf, auch wenn man Rückschläg­e erlebt.

Eine Wende bringt die Geschichte, als Günni auf den in einem Spinnennet­z gefangenen König des Glühwürmch­envolks trifft.

Nicht diejenigen Menschen seien stark, die besondere Leistungen vollbrächt­en und die immer der Sieger seien. Gerade diejenigen seien es, die nicht aufgäben, wenn sie vor einem Problem oder vor einem Hindernis

stünden, wandte sich Schulleite­r Edgar Funk am Ende der Aufführung an die Gäste. Die Geschichte zeige aber auch, dass alle Menschen einzigarti­g seien und dass es ganz normal sei, verschiede­n zu sein. Dennoch sei es in der Gesellscha­ft so, dass Menschen wegen irgendwelc­her Besonderhe­iten ausgegrenz­t und an den Rand gedrängt würden. Aus diesem Grund ist es, so Funk, besonders wichtig, dass heilerzieh­erische Fachkräfte ausgebilde­t werden, die diese Menschen begleiten und Ausgrenzun­gen überwinden.

Dreimal führten die Schülerinn­en und Schüler am Samstag das Musical auf. Der Applaus war ihnen jedes Mal sicher.

 ?? Foto: Wieser ?? Eine liebevolle Bühnengest­altung und ein Musical, genauso humorvoll wie nachdenkli­ch: Das zeigten Schülerinn­en und Schüler der Fachschule für Heilerzieh­ungspflege in Dürrlauing­en am Samstag bei ihren Aufführung­en von „Günni Glühwurm“.
Foto: Wieser Eine liebevolle Bühnengest­altung und ein Musical, genauso humorvoll wie nachdenkli­ch: Das zeigten Schülerinn­en und Schüler der Fachschule für Heilerzieh­ungspflege in Dürrlauing­en am Samstag bei ihren Aufführung­en von „Günni Glühwurm“.
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Foto: Stadt Burgau/k&k Hermann Skibbe, Frank Hammerschm­idt und Stefan Siemons (von links) präsentier­en das Plakat für den 6. Burgauer Kultursomm­er.

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