Schule gegen Rassismus
Für seinen Einsatz gegen Diskriminierung erhält das Maria-Ward-Gymnasium Günzburg den Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“
Günzburg Irgendwie Anders ist irgendwie anders. Das merkt er auch – denn er findet keine Freunde. Mit seinem blauen Fell sieht er einfach anders aus. Und er verhält sich auch anders als die anderen. Deshalb wird Irgendwie Anders ausgegrenzt.
Ein kurzer Ausschnitt aus dem Theaterstück „Irgendwie Anders“von Kathryn Cave macht das deutlich. Die Theaterklasse 5b des Maria-Ward-Gymnasiums Günzburg führte zwei Szenen im Rahmen der Titelverleihung „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“für das Gymnasium in der Aula auf.
Doch gegen Rassismus und Diskriminierung jeder Art müsse sich eingesetzt werden. Denn sie kämen in der heutigen Zeit vermehrt vor. Und dafür brauche es Mut und Courage, sagte Uta Manz, Regionalkoordinatorin des Trägervereins „Aktion Courage“für den Bezirk Schwaben. Und genau das hat das Maria-Ward-Gymnasium mit einem Projekttag gegen Rassismus im Januar gemacht. Manz überreichte die Urkunde für die ganze Schule stellvertretend an die Zehnt- und Elftklässlerinnen Ela Su Narin, Mona Keis und Lena Kautzner von der Schülermitverwaltung sowie an Martina Wenni-Auinger, die als Lehrkraft den Projekttag koordinierte.
Angefangen hat alles vergangenen November. Die Schülerinnen kamen auf einer Tagung für Schülersprecher mit dem Thema Rassismus in Berührung. „Dadurch sind wir auf die Idee für einen Projekttag gegen Rassismus gekommen. Das Thema wird immer angesprochen, aber aktiv nichts dafür getan“, erklärt die 16-jährige Lena nach der Verleihung, die musikalisch von der Schulband untermalt wurde.
Der Projekttag am Gymnasium kam dann so gut an, dass sich 70 Prozent der Schulfamilie mit einer Unterschrift dafür einsetzte, künftig bei Diskriminierungen und Rassismus nicht wegzuschauen, sondern sich dagegen einzusetzen und einmal im Jahr einen Projekttag zum Thema zu gestalten – die Voraussetzung, um eine „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“werden zu können. Das Projekt, bei dem mittlerweile bundesweit über 3200 Schulen mitmachen, existiert in Deutschland seit 1995.
Und der Projekttag zeige bereits
Erfolg, sagte Schulleiter Christian Hörtrich erfreut: „Es gibt viele Diskussionen, das ist gut so.“Landrat Hubert Hafner hob in seiner Rede hervor, dass er stolz darauf sei, in einem Landkreis mit jungen, engagierten und verständnisvollen Menschen zu leben. Einen Scheck in Höhe von 100 Euro überreichte Günzburgs Oberbürgermeister Gerhard Jauernig zusätzlich den drei Schülerinnen. „Dem Klimawandel, den wir gesellschaftlich fühlen, dem müssen wir entgegentreten“, erklärte er. Es sei daher wichtig, Projekte zu unterstützen, die Günzburg weiterhin weltoffen, bunt und liberal machen würden.
Letztlich „wünschen wir uns alle eine Welt ohne Diskriminierung. Wir müssen üben, um dieses Ziel zu erreichen“, erläuterte Regionalkoordinatorin Uta Manz. Allerdings sei das nicht immer leicht, gerade momentan.
Das merkt auch Irgendwie Anders, als er einen Fremden, der an seiner Tür klopft, hinauswirft. Weil er anders ist als er. Doch er besinnt sich, die beiden werden Freunde und empfangen künftig alle Fremden ohne Vorurteile.