Aberwitziges Verhör
Auf einer französischen Polizeistation haust Humor der skurrilen Art
Nach einem Prolog in allerbester Monty-Python-Manier entführt diese sehr besondere Komödie den Zuschauer in den Mikrokosmos einer französischen Polizeistation. Hier wird Hauptkommissar Buron (Benoît Poelvoorde, „Nichts zu verzollen“) die Nacht damit zubringen, den Verdächtigen Fugain zu verhören (dargestellt von Gregoire Ludig, „Die verrückte Reise von Max & Leon“). Dieser soll den Mann, den er tot auf der Straße gefunden hat, höchstselbst ins Jenseits befördert haben. Der vermeintliche Täter streitet alles ab, während der Beamte von seiner Schuld überzeugt ist.
Buron ist von eher schlichtem Gemüt. Ungläubig und verblüfft verfolgt Fugain den Wahnsinn, der auf dieser Wache Methode zu haben scheint. Zumal sich auch der körperlich beeinträchtigte Polizistenkollege Philippe (Marc Fraize) als kognitiv nicht allzu belastbar erweist. Buron versucht mit „scheinbar dummen Fragen“herauszufinden, was sich in dieser schicksalhaften Nacht tatsächlich abgespielt hat. Und eine Verkettung unglücklicher Umstände führt dazu, dass Fugain fortwährend in noch größere Schwierigkeiten schlittert.
Regisseur und Drehbuchautor Quentin Dupieux, der sich als „Mr. Oizo“auch als Künstler für elektronische Musik einen Namen gemacht hat, beweist mit seinem Werk viel
Sinn für Humor der skurrilen Art. Nur selten verlässt er dabei die Räumlichkeiten des Reviers. Kommissar Burons Büro ist das Epizentrum eines aberwitzigen Verhörs, das auch das Duell zweier begnadeter Schauspieler ist. Immer wenn der Zuschauer glaubt, es könne nicht schlimmer kommen, zaubert die Story eine neuerliche Überraschung aus dem Ärmel. Mit nur 73 Minuten Spielzeit ist der Streifen kurz und knackig. Was einem in dieser Frist geboten wird, ist das Eintrittsgeld aber unbedingt wert. » Die Wache (1 Std. 13 Min.), Komödie, Frankreich 2018
Wertung ★★★★★✩