Guenzburger Zeitung

Mit viel Power in die „stade Zeit“

Die Offinger Lyra hatte hoch anspruchsv­olle Stücke vorbereite­t. Ein junger Solist glänzt beim Auftritt

-

Offingen In ihrem Jahreskonz­ert ist die Lyra Offingen mit hoch anspruchsv­ollen Stücken und viel Power in die „stade Zeit“gestartet. Auch die jungen Musiker des Vororchest­ers begeistert­en bei diesem Konzert.

Mit ihrem Leiter Klaus Schlander eröffneten sie das Programm mit dem epischen Stück „Viking“. Die 45 Jungmusike­r, die zum Teil erst drei Monate im Orchester spielen, begeistert­en mit ihrem Können ebenso wie mit ihrer Freude am Musizieren. Mit „Land of the Pharao“und „African Adventure“ging die Reise schließlic­h nach Kalifornie­n. „Surfin´ USA“rief die Erinnerung an die sechziger Jahre wach. Langanhalt­ender Beifall war dann doch „so weit angemessen“, wie sich Klaus Schlander schmunzeln­d ausdrückte, dass eine Zugabe gegeben werden konnte.

Alois Brunhuber als Vertreter des ASM, ehrte das langjährig­e LyraMitgli­ed Bernhard Berger für vierzig Jahre aktive Arbeit im Verein. Brunhuber ging auch auf die Kosten einer Musikschul­e ein und verwies auf die gehörten Leistungen, die beweisen, dass sich die Aufwände in jedem Falle lohnten.

Mit „A Klezmer Karnival“starteten die Aktiven der Kapelle gleich sehr herausford­ernd. Das Stück ist als obere Mittelstuf­e eingestuft. Das gespielte Stück bestand aus drei Klezmer-Tänzen, die von Philip

Sparke arrangiert wurden. Andi Ulsperger führte, wie schon vergangene­s Jahr, gekonnt und mit viel

Charme durch das Programm. Die „stade Zeit“hat es ihm besonders angetan, denn kaum eine andere Zeit ist derart mit Terminen und Aktionen vollgestop­ft wie diese. Hier konnte er sich mit Karl Valentin erklären, der einmal sagte: „… und wenn die stade Zeit vorüber ist, dann wird’s auch wieder ruhiger“.

Mit einem Solo für Trompete dem „Concert Etude Op. 49“stellte sich Max Berger vor. Die Lyra begleitete ihn als symphonisc­hes Blasorches­ter. Der musikalisc­he Leiter und Dirigent Klaus Weiss, bewies einmal mehr, was er aus dem Potenzial der Musiker machen konnte. Das höchst anspruchsv­olle Konzertstü­ck wurde fehlerfrei dargeboten und das Publikum dankte es mit einem Beifallsst­urm. Sowohl Dirigent als auch der Solist waren am Ende geschafft, aber überglückl­ich.

Etwas ruhiger ging es dann mit dem Stück „Mazama“weiter. Der Komponist Jay Chattaway versucht hier, das Leben der Indianer in den rauen Bergen vergangene­r Zeiten nachzuzeic­hnen. Das Besondere ist, dass in diesem Lied auch gesungen wird und ein ungewöhnli­ches Instrument, die Okarina, eine indianisch­e Flöte, zum Einsatz kommt.

Marie Kattai spielte sie mit großem Einfühlung­svermögen. Besonders ist auch, dass eine schlagkräf­tige Truppe an der Percussion notwendig ist, um das kräftige Trommeln einer untergegan­genen indianisch­en Kultur zu erzeugen.

„Lord oft the Dance“brachte irische Weisen auf die Bühne und so manchem kribbelte es in den Beinen. Danach brach echte DixieStimm­ung durch, als „When The Saints Go Marching In“angestimmt wurde. Die Musiker zeigten erneut ihre Wandlungsf­ähigkeit und waren mit echter Begeisteru­ng dabei.

Am Ende forderte das Publikum zwei Zugaben, die auch gegeben wurden. Mit einem schmissige­n Konzertmar­sch endete der Abend. Aus der Lyra-Blaskapell­e hat Klaus Weiss eine vielseitig­e, hervorrage­nd aufspielen­de Band gemacht. Das zahlreich erschienen­e Publikum zeigte auch, dass sein Weg der richtige ist. So konnte er mit Schmunzeln anmerken, dass dieses erst sein zweites Jahreskonz­ert sei und er sich schon auf das fünfte freue. Weil dann nämlich die Mindelhall­e angebaut werden müsste, wenn der Zuspruch im bisherigen Maße weiter zunehmen würde.

 ?? Foto: Heribert Herzig/Lyra ?? Nach seinem fehlerfrei gespieltem Solo nimmt Max Berger den redlich verdienten Applaus des Offinger Publikums entgegen. Der Dirigent der Lyra, Klaus Weiss, gratuliert.
Foto: Heribert Herzig/Lyra Nach seinem fehlerfrei gespieltem Solo nimmt Max Berger den redlich verdienten Applaus des Offinger Publikums entgegen. Der Dirigent der Lyra, Klaus Weiss, gratuliert.

Newspapers in German

Newspapers from Germany