Fünf Visionen für den Landkreis Günzburg
Alle fünf Landratskandidaten setzen bei der Podiumsdiskussion der Heimatzeitungen ihre Akzente. Welche das sind
Welche Akzente wollen die fünf Landratskandidaten für den Landkreis setzen? Darum ging es bei der Podiumsdiskussion.
Günzburg Ein Quiz? Da spielt der unterhaltende Aspekt in der Regel eine wichtige Rolle. Und das war natürlich auch beim LandkreisQuiz, bei dem die Landratskandidaten Fragen zur heimischen Region beantworten sollten, der Fall. Wie viele Städte gibt es im Landkreis (es sind sechs) wurde da beispielsweise gefragt. Es war auch dieser „spielerische“Blick auf den Landkreis, der verdeutlichte, in welchen Politikfeldern sich Kreispolitik konkret bewegt. Wie beispielsweise soll die medizinische Versorgung für die Menschen im Landkreis sichergestellt werden? Was kann der Landkreis tun, um ausreichend Wohnraum bereitzustellen? Diese Fragen und weitere zentrale Felder der Kreispolitik standen im Mittelpunkt der Podiumsdiskussion mit den fünf Landratskandidaten Hans Reichhart (CSU), Maximilian Deisenhofer (Grüne), Luise Bader (SPD), Gerd Mannes (AfD) und Rudolf Ristl (Linke). Veranstalter des Abends im Günzburger Forum am Hofgarten waren die Günzburger Zeitung, die Mittelschwäbischen Nachrichten und die Volkshochschule Günzburg.
Das Forum kam gewissermaßen an seine Kapazitätsgrenze. Mehr als 800 Besucher kamen zu der von Till Hofmann (Redaktionsleiter der Günzburger Zeitung) und seinem Stellvertreter Michael Lindner moderierten Veranstaltung, um sich ein Bild von den Kandidaten zu machen.
Es ist eine Landratswahl, wie sie der Kreis Günzburg lange nicht erlebt hat. 24 Jahre war Landrat Hubert Hafner im Amt, nun bewerben sich fünf Kandidaten um seine Nachfolge. Im Saal war die Spannung entsprechend spürbar. Fairness war oberstes Gebot des Abends. Die Plätze auf dem Podium wurden unter den Kandidaten verlost, jeder Kandidat bekam die gleiche Redezeit, zudem hatte jeder die Möglichkeit, die Beiträge der anderen zu kommentieren.
Bei allen unterschiedlichen politischen Positionen gingen die Kandidaten insgesamt fair miteinander um. Rasch „abgeräumt“wurde auch das Thema, ob sich Hans Reichhart durch die Datumswahl (1. Februar) für das Ausscheiden aus seinem Ministeramt gar einen finanziellen Vorteil verschafft habe. Eine entsprechende Frage hatte ein Grünen-Landtagsabgeordneter aus Niederbayern in den Raum gestellt (wir berichteten). Parteifreund Maximilian Deisenhofer betonte beim Podium mit Nachdruck, dass Reichhart „integer und aufrichtig“sei. Er selbst habe mit dem Vorstoß seines Landtagskollegen nichts zu tun, dies sei nicht sein Stil. Nach diesem kurzen Intermezzo standen Sachfragen schnell wieder im Vordergrund.
Unterschiedliche Ansätze, etwa beim Klimaschutz, wurden in der Diskussion deutlich sichtbar. Doch es gab auch durchaus bemerkenswerte Gemeinsamkeiten. Stärkung des Öffentlichen Personennahverkehrs, Ausbau des Flexibus-Netzes oder auch Stärkung der Ortskerne: Hier war ein insgesamt großer Konsens bei den Kandidaten spürbar. Die Moderatoren stellten den Kandidaten auch Fragen, die uns Leser vorab zukommen ließen. Eine kontroverse Debatte entwickelte sich um das Thema Flutpolder. Mitverfolgt wurde die Diskussion im Forum von vielen Menschen im Liveticker. »Diese Woche, Seiten 28/29 » Zahlreiche Fotos, ein Video mit Höhepunkten des Abends und den Liveticker zum Nachlesen finden Sie unter guenzburger-zeitung.de/lokales