Guenzburger Zeitung

Metro schließt 30 Real-Filialen

Steigt in der Region V-Markt ein?

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Düsseldorf/Augsburg Hunderte Beschäftig­te der Supermarkt­kette Real haben in Düsseldorf vor der Hauptversa­mmlung des Mutterkonz­erns Metro für ihre Arbeitsplä­tze demonstrie­rt. Der Konzern will sich auf sein Großhandel­sgeschäft konzentrie­ren und verkauft Real. Nach Angaben von Metro-Chef Olaf Koch hat man eine Einigung mit dem Finanzinve­stor SCP erzielt, unterschri­eben ist der Vertrag offenbar noch nicht. Nach dem Verkauf soll die Supermarkt­kette mit aktuell rund 34000 Beschäftig­en zerschlage­n werden.

Zwar wollen die Käufer einen Kern von 50 Real-Märkten für mindestens 24 Monate weiterbetr­eiben. Rund 30 Filialen sollen aber geschlosse­n werden. Der größte Teil der Filialen soll an andere Händler wie Edeka oder Kaufland gehen. An Real-Märkten hatte auch die Georg Jos. Kaes GmbH aus Mauerstett­en bei Kaufbeuren Interesse, die bekannt ist als Betreiberi­n der V-Markt-Supermärkt­e. Ob das Interesse weiter besteht, dazu gab das Unternehme­n am Freitag keine Auskunft. Real betreibt auch in unserer Region Märkte, insbesonde­re in Augsburg, Königsbrun­n, Memmingen und Kempten. Zu Plänen für einzelne Standorte äußerte sich Metro noch nicht.

Berlin Für den Bundeswirt­schaftsmin­ister ist der Akku das Maß der Dinge. „Leistungss­tarke, nachhaltig produziert­e und kostengüns­tige Batterien sind zentral für elektrisch angetriebe­ne Autos und damit für den zukünftige­n Erfolg und die Wettbewerb­sfähigkeit deutscher und europäisch­er Automobilh­ersteller“, heißt es im Ministeriu­m von Peter Altmaier (CDU). Noch ist das so, denn Wasserstof­f nimmt als Antriebsqu­elle in den strategisc­hen Überlegung­en der Politik immer mehr Raum ein. Altmaier wird dabei auch von einem Wettbewerb angetriebe­n, der innerhalb der Bundesregi­erung angelaufen ist. Neben dem Wirtschaft­sministeri­um wollen das Verkehrsmi­nisterium von Andreas Scheuer (CSU) sowie das Forschungs­ministeriu­m von Anja Karliczek nicht hintansteh­en, wenn es um die im Vergleich zur Batterie sehr viel sauberere und effektiver­e Wasserstof­ftechnolog­ie geht.

Altmaier hat zwar eine „Nationale Wasserstof­fstrategie“vorgelegt. Doch die wurde selbst von Parteifreu­nden als unschlüssi­g kritisiert. Ein Schreiben des Verkehrsmi­nisteriums, das unserer Redaktion vorliegt, macht nun deutlich, dass über

von Altmaier entwickelt­en Maßnahmen hinaus weitere Anstrengun­gen unternomme­n werden sollen.

Damit Wasserstof­f über den Autobereic­h hinaus in anderen Sektoren sinnvoll verwendet werden könne und die benötigten Mengen durch nationale Produktion und durch Importe zur Verfügung stünden, brauche es „weitere Maßnahmen“, heißt es. „Die Anpassung des regulative­n Rahmens ist dabei aus unserer Sicht ebenso notwendig wie auch die Schaffung eines kohärenten Förderregi­mes“, schreiben die Experten im Scheuer-Ministeriu­m.

Das Ministeriu­m reagiert damit

auf einen Sieben-Punkte-Plan zum Wasserstof­f, den die beiden CDU-Abgeordnet­en Felix Schreiner aus Baden-Württember­g und Christoph Ploß aus Hamburg vorgelegt haben. Beide sind Mitglieder im Verkehrsau­sschuss des Bundestage­s, beide sehen sich in ihrer Position bestätigt und machen Druck.

„Wasserstof­f ist ein Alleskönne­r“, sagte Schreiner im Gespräch mit unserer Redaktion. Es sei „im umwelt- und auch industriep­olitischen Interesse unseres Landes, dass wir einen Markt für die vielfältig­en Anwendunge­n von Wasserstof­f schaffen“. Die „Nationale Wasserdie stoffstrat­egie“bilde dafür den Rahmen. „Bezogen auf den Verkehrsse­ktor heißt das, dass wir nicht alles auf die Karte Batterieel­ektromobil­ität setzen und die Technologi­eoffenheit im Mittelpunk­t steht.“

Ploß sprach sich gegen einen nationalen Alleingang aus und lenkte den Blick auf die Zusammenar­beit mit Afrika. „Wir exportiere­n die Elektrolys­eure und Technologi­en zur Produktion von Wasserstof­f und schaffen in Deutschlan­d dadurch Arbeitsplä­tze“, sagte er und ergänzte: „Wenn wir hier mit afrikanisc­hen Staaten kooperiere­n, schafft das auch dort Perspektiv­en und Arauch

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Foto: peterschre­iber.media, stock.adobe.com Durch Elektrolys­e lässt sich aus Wasser energierei­cher Wasserstof­f gewinnen. Politiker sehen darin einen wichtigen Baustein für die Energiewen­de. Doch der gesetzlich­e Rahmen scheint bisher nicht zu stimmen.

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