Auch am Ehrentag für die Gäste da
Die Reisensburger Wirtsleute Tosca und Richard Saarschmidt feiern Goldene Hochzeit
Reisensburg „Wir werden arbeiten und für unsere Gäste da sein“, sagen Tosca und Richard Saarschmidt. Der Sonntag wird für das Ehepaar, das seit 21 Jahren den Gasthof Bayer in Reisensburg führt, kein normaler sein: Tosca und Richard Saarschmidt feiern morgen Goldene Hochzeit. Dass ihre Gäste dazu gratulieren, das könnte sich durchaus über die nächsten Tage hinziehen. „Dann feiern wir halt mehrmals“, sagen sie lachend. „Wenn dann alles vorbei ist, dann fahren wir weg.“
Tosca Saarschmidt stammt aus Augsburg, führte bereits mit 21 Jahren das Gasthaus Lyra in Göggingen und war damals die jüngste Wirtin in der Fuggerstadt. Ihr Mann Richard, gebürtiger Donauwörther, arbeitete als Koch im Gasthof Sonne in Augsburg-Oberhausen. Schuld sei der Franz, der Hausmeister, gewesen, erzählt er schmunzelnd. Im Gasthaus „Lyra“gäb’s a nettes Mädle, habe der gesagt und so habe es dann halt „a bissle“gefunkt. Sechs Monate später wurde geheiratet. Tosca Saarschmidt erzählt von der Hochzeitsfeier mit etwa 30 Gästen in der eigenen Gastwirtschaft: Mama habe gekocht und der Papa habe die Gäste bedient. „Und meine Schwestern haben das Geschirr abgespült“fügt ihr Mann Richard hinzu. Tosca und Richard Saarschmidt haben eine Tochter und zwei Enkel, die in Babenhausen im Unterallgäu leben. 17 Jahre lang führte das Ehepaar dort das FürstFugger-Bräustüble. Dieses verbinde sie noch heute mit netten Erinnerungen, aber auch mit interessanten Gästen, wie Günther Strack, Marius
Müller-Westernhagen und sogar mit dem „Blauen Bock“. Ihr sei damals partout der Name von Heinz Schenk nicht eingefallen, erzählt Tosca Saarschmidt. Da habe sie halt gesagt, der „Blaue Bock“sei da.
Inzwischen führt das Ehepaar seit mehr als zwei Jahrzehnten den Gasthof Bayer in Reisensburg. Richard Saarschmidt kocht und kümmert sich um die Küche, gut bürgerlich, darauf legt er großen Wert, und seine Frau Tosca ist für den Service zuDie ständig. Dann gibt es noch etwas: Ihren Wohnwagen - beide sind Camper seit 1972. „Den brauchen wir bloß anhängen und wegfahren in die Lüneburger Heide oder zum Wandern in den Bayerischen Wald“, sagt Richard Saarschmidt. Das sei immer dann, wenn in Günzburg das Volksfest sei.
„Wir werden weitermachen, so lange, wie es geht“, sagen die beiden Jubilare. Sie seien eben Wirtsleute mit Leib und Seele.