Mein Kind hat keinen Spaß an der Schule
Kann Schule Spaß machen? Lügen all diese anderen Eltern, wenn sie erzählen, wie gerne ihr Kind in die Schule geht? Und warum schleppt sich dann das eigene fast jeden Morgen mit missmutigem Gesicht an den Frühstückstisch, weil nun das verhasste Vormittagsprogramm folgt? An manchen Tagen, wenn es ganz schlimm ist, ruft es gleich vom Bett aus: Ich habe so Kopfschmerzen… Schule als Stimmungskiller, gibt es da ein Gegenmittel?
Ist die Schule immer so schlimm, wie das Kind es behauptet. Oder ist es nur Nörgelei. In beiden Fällen aber muss man sein Kind ernst nehmen, genau beobachten und Fragen stellen. Zum Beispiel auch die: Was würdest du denn lieber machen? Würdest du gerne auf eine andere Schule gehen? Damit nimmt man dem Kind dieses Ohnmachtsgefühl, dass es nichts an der Sache ändern kann. Wenn das Kind dann tatsächlich ein Problem anspricht, kann man das direkt angehen. Susanne, AgrarIngenieurin, zwei Töchter (7 und 14 Jahre)
Mein Sohn ist in die Schule gegangen, weil er musste. Waren die beiden ersten Jahre noch okay, entwickelte sich das dritte Schuljahr schrecklich. Plötzlich war die Schule blöd, das Lernen blöd, die Hausaufgaben blöd, alles blöd… Er hatte eine völlig spaßbefreite Lehrerin bekommen. Dazu riesige Mengen Hausaufgaben – bei 33 Grad im Schatten! Ich habe verstanden, dass er das Gesamtpaket Schule doof fand: Dennoch habe ich versucht, ihm die Schule positiv zu verkaufen. Und du willst später doch mal einen spannenden Job – seine Antwort war: „Wenn es dort toll ist, dann geh’ doch du!“Völlig überraschend hat er in der vierten Klasse eine neue Lehrerin bekommen – endlich macht Schule Spaß. Ich bin dankbar, dass das Thema Schule nach drei Jahren Durststrecke endlich positiv besetzt ist, das beeinflusst doch auch seine Einstellung zum Lernen generell. Schule ist schön aber nur, wenn es mit dem Lehrer klappt. Lexa, Sekretärin, drei Söhne (9, 29, 32), zwei Töchter (26 und 34)
Meine Tochter war hoch motiviert, in die Schule zu gehen: „Mami, ich schau mir das an und wenn es mir nicht gefällt, holst du mich ab.“Okay, da musste ich meiner Tochter erklären, dass man in die Schule einfach gehen muss und nicht ohne Weiteres daheim bleiben kann – außer man ist krank. Das war für meine Tochter ein Schock. Mir war nicht bewusst, dass Einschulung so eine harte Umstellung bedeutet. Ich kann nichts anderes tun, als ihr Zeit geben und ihr Mut zu machen. Michaela, Bankerin, ein Sohn (5)und eine Tochter(6)
» Auch Sie haben eine Erziehungsfrage? Schreiben Sie an Familie@augsburger-allgemeine.de. Die Kolumne wird betreut von Doris Wegner und Stefanie Wirsching, beide Mütter, und Autorinnen des Buches „Supermütter“(www.augsburger-allgemeine.de/shop)