Alles, was der Häuslebauer benötigt
Klare Meinungen, konstruktive Ideen: Kandidaten wissen um frühere Versäumnisse
Wohnen, Bauen und die damit verbundene Kostenexplosion der vergangenen Jahre: Der Aufruf des Themenkomplexes allein löste ein deutlich vernehmbares Raunen im Saal aus. Zur Frage, was der Landkreis gegen stetig steigende Preise tun könne, sagte Rudolf Ristl (Die Linke): „Sozialen Wohnraum schaffen und einfach höher bauen, weil wir schon viel Fläche zugebaut haben.“Wohnen sei eine Aufgabe der ganzen Gesellschaft. Ristl weiter: „Wir müssen einfach gerechter, menschlicher, sozialer denken, nicht nur ans Einkommen.“
Ein ganzheitliches Bauprogramm „unter Federführung des Landkreises“schlägt Luise Bader (SPD) vor. „Wo braucht man welche Wohnungen?“, laute die Kernfrage. Aus heutiger Sicht wisse man, dass der – zu damaligen Bedingungen richtige – Verkauf der Wohnungsbaugesellschaft ein Fehler war, sagte sie.
Ein häufig genannter Zeitfresser beim Bauen ist die Dauer von Genehmigungsverfahren. Gerd Mannes (AfD) sieht hier viel Potenzial, um die Dinge aus Landkreis-Sicht zu beschleunigen. Die Zauberworte heißen für ihn „Digitalisierung“und „Neuorganisierung“. Hans Reichhart (CSU) fügte hinzu, der Landkreis werde bereits in diesem Frühjahr in der Lage sein, Bauanträge digital entgegenzunehmen.
In Sachen Gebäude-Leerstand sieht Reichhart große Herausforderungen in den Dorf- und Stadtzentren. „Außenrum ist viel entstanden, aber in den Ortskernen muss das Leben sein“, formulierte er. Maximilian Deisenhofer (Grüne) plädierte für eine Gesetzesänderung auf Bundesebene, „damit man Leute im Notfall zwingen kann, Gebäude abzugeben“. Im Landkreis fordert er beim Ausschreiben von Bauplätzen eine „Mischung für Leute, die hier zuziehen wollen und für Leute, die hier aufgewachsen sind“.