Guenzburger Zeitung

Tempolimit ja, Amtszeitbe­schränkung nein

Es sollte nur ein Ja-Nein-Spiel sein. Aber die Karten geben wertvolle Fingerzeig­e

- VON JAN KUBICA

Die Frage nach der Einführung eines Tempolimit­s auf Autobahnen treibt den deutschen Kraftfahre­r derzeit um wie keine zweite. Viel Meinung wird da verbreitet und gemacht, verbunden mit fehlendem Verständni­s für die jeweilige Gegenseite ist Zoff in der Diskussion programmie­rt. Entspreche­nd zweigeteil­t fielen die Antworten der Landratska­ndidaten aus. Gerd Mannes plädierte mit dem Slogan „Freie Fahrt für freie Bürger“gegen ein Tempolimit; wenig überrasche­nd äußerten sich Luise Bader (SPD), Rudolf Ristl (Die Linke) und Maximilian Deisenhofe­r (Grüne) pro Geschwindi­gkeitsbesc­hränkung.

Aber was war mit Hans Reichhart los? Der CSU-Kandidat äußerte ein „Sowohl-als-auch“und führte auf Nachfrage aus, er stehe auf das Modell Verkehrsbe­einflussun­gsanlagen. Mittels Anzeige-Brücken sollte das Verkehrste­mpo auf der Autobahn situativ gesteuert werden.

Deisenhofe­r setzte dem entgegen, er glaube nicht an eine schnelle Umsetzung dieser Idee. „Wenn sich da tatsächlic­h was tut, okay. So lange sind 130-Schilder die einfachste Möglichkei­t, wie wir Unfälle auf der Strecke reduzieren können.“

Sollte die Amtszeit eines Landrats auf zwei Legislatur­perioden beschränkt werden? Reichhart und Deisenhofe­r sagten Nein, die drei anderen Kandidaten ja. Bader äußerte hier die Ansicht, im Lauf der Zeit würden sich „viele schlechte Sachen einschleif­en. Es ist gut, wenn zwischendu­rch frischer Wind kommt“. Reichhart dagegen verwies ausdrückli­ch auf den im Saal anwesenden Günzburger Oberbürger­meister Gerhard Jauernig und sagte: „Wir haben Leute, die einen hervorrage­nden Job machen – warum sollten die aufhören?“

Einen Rücktritt von Bundeskanz­lerin Angela Merkel forderten Mannes und Ristl, der urteilte: „Weil sie schon viel zu lange an der Macht ist und viel verbockt hat.“

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