Absolut chancenlos
Die Mannschaft von Trainer Florian Kohfeldt ist auch in Leipzig hoffnungslos unterlegen. Noch aber wird der Coach vom Management gestützt
Leipzig Wie schlecht es um Werder Bremen bestellt ist, ließ sich an einem Nebensatz von Julian Nagelsmann festmachen. „Irgendwann“, sagte der Trainer von RB Leipzig nach dem verdienten 3:0 gegen den Abstiegskandidaten, „haben wir durch die Wechsel signalisiert, dass wir ein bisschen was testen wollten“. Zum Zeitpunkt des Leipziger Doppelwechsels waren am Samstag aber erst 60 Minuten gespielt – spätestens ab dann war Werder nur noch der Sparringspartner, von dem nichts mehr zu erwarten war.
„Auch Bremen hat versucht, noch ein Tor zu erzielen“, schob Nagelsmann zwar hinterher, das war aber mehr höflich als wahr. Die Norddeutschen waren in Leipzig hoffnungslos unterlegen, nach dem dritten RB-Tor unmittelbar nach der Halbzeitpause war die Partie endgültig entschieden. Der Tabellen-17. hat nun acht der vergangenen neun Ligaspiele verloren, seit knapp 700 Minuten kein Tor selbst erzielt.
Zumindest im Moment will Werder trotzdem weitermachen wie bisher – mit Trainer Florian Kohfeldt
„Ich habe mich in den letzten Tagen und Wochen auch schon dazu geäußert und daran hat sich nichts geändert“, sagte der sichtlich enttäuschte Bremer Geschäftsführer Frank Baumann. Er erwarte, dass Kohfeldt „weiter mit der Mannschaft arbeitet, ihr Handlungsoptionen aufzeigt. Das tut er. Das erlebe ich jeden Tag“, sagte der Ex-Profi. „Deswegen haben wir nach wie vor die Überzeugung, dass Florian der Richtige ist.“Manche von Baumanns Ausführungen klangen regelrecht gequält: „Jedes Spiel ist eine neue Hoffnung.“
Kohfeldt selbst übte sich in Durchhalteparolen. Als er spät am
Samstag seine Spieler anschaute, waren diese „natürlich enttäuscht, keine Frage“, berichtete der 37-Jährige. Aber eben „nicht ratlos. Und schon mal gar nicht aufgebend.“
Dennoch deutet nur wenig daraufhin, dass Bremen in den verbleibenden zwölf Spielen die Wende gelingt. Die Mannschaft strahlte in Leipzig keinerlei Torgefahr aus. „Ich erinnere mich nicht an eine Bremer Chance“, sagte RB-Torschütze Patrik Schick, der in der 39. Minute nach Lukas Klostermann (18.) und vor Nordi Mukiele (46.) getroffen hatte.
Tore 1:0 Klostermann (18.), 2:0 Schick (39.), 3:0 Mukiele (46.) Zuschauer 41 308