Guenzburger Zeitung

Herrmann nimmt den Druck raus

Die 31-Jährige gewinnt mit Silber im Verfolgung­srennen die erste Medaille für die deutsche Mannschaft. Allgäuer Nawrath hofft auf seine WM-Premiere

- Bayern München III – Vilsbiburg 82:77 TTL Bamberg – Leitershfn./Stadtb. 79:72 Regnitztal Baskets – TuS Bad Aibling 85:79 TSV Breitengüß­bach – MTSV Schwabing 104:63 SB DJK Rosenheim – Science City Jena II 78:95 hapa Ansbach – Treuchtlin­gen 113:69 Hellenen

REGIONALLI­GA SÜDOST, MÄNNER

REGIONALLI­GA SÜDOST, FRAUEN

Antholz Wenn der Glitzerste­in auf Zahn Nummer zwölf von Denise Herrmann oft funkelt, ist das ein gutes Zeichen. Dann lächelt die Oberwiesen­thalerin, weil sie ein Spitzenres­ultat eingefahre­n hat. Am Sonntag war so ein Tag. Im Verfolgung­srennen spielte die 31-Jährige wie schon vor einem Jahr in Östersund, als sie als Weltmeiste­rin zurückkehr­te, ihre läuferisch­en Stärken aus. Nachdem die deutsche Mannschaft im Schießstan­d der SüdtirolAr­ena mit großen Problemen gekämpft hatte, nimmt Herrmann mit der ersten WM-Medaille den Druck aus dem Kessel. „Ich bin sehr, sehr zufrieden und überglückl­ich mit Silber“, zeigte sich die Titelverte­idigerin von Östersund 2019 auch mit dem zweiten Platz zufrieden.

Gold holte die Südtiroler­in Dorothea Wierer aus dem nahen Bruneck. Als Sprint-Fünfte arbeitete sich Hermann beharrlich nach vorne. Nach dem letzten Schießen lag die 31-Jährige noch hinter der Norwegerin Marte Olsbu Röiseland auf Platz drei. Danach wählte die Athletin,

die erst 2016 vom Langlauf zu den Skijägern gewechselt war, die richtige Taktik. „Ich habe überlegt wo, ich überholen kann. Ich habe gewusst, an dem kurzen Anstieg kann ich hochspring­en.“So locker, wie es klingt, sah es auch aus. Die langbeinig­e Herrmann zog mit ihrer eleganten Technik an Röiseland vorbei und lief im Ziel 4,2 Sekunden Vorsprung auf die Norwegerin heraus. Die DSV-Mannschaft scheint nach dem Abgang von Laura Dahlmeier eine neue Nummer eins gefunden zu haben. Nach einem kompletten Medaillens­atz 2019 in Östersund läuft Herrmann nun auch in Antholz in der Weltspitze.

Vanessa Hinz freute sich über ihren fünften Platz fast ebenso euphorisch wie Silbermeda­illengewin­nerin Herrmann. Nach einer schwierige­n Saison mit Problemen am Schießstan­d trifft Hinz rechtzeiti­g zum Saison-Höhepunkt wieder ins Schwarze. „Es waren so viele Tiefen dabei. Endlich habe ich es geschafft, alles zusammenzu­bringen“, sagte die Athletin aus Schliersee.

Fast perfekt setzte auch Arnd Peiffer sein 3,5 Kilogramm leichtes Gewehr ein und zielte nur ein Mal vorbei. „Die da vorne haben nicht viel zugelassen. Man muss akzeptiere­n, dass die Burschen besser waren“, sagte Peiffer, der auf Platz fünf landete. Ex-Weltmeiste­r Benedikt Doll enttäuscht­e. Der Schwarzwäl­der rutschte nach dem 14. Sprint-Platz im Jagdrennen mit sieben Fehlversuc­hen auf Rang 29 ab.

Der Sprintsieg­er Alexander Loginow (siehe oben) führte lange das Feld an, erst einen Schießfehl­er ganz am Ende nutzen die Kontrahent­en, um am umstritten­en Russen vorbeizuzi­ehen. Auf den letzten Metern belauerten sich Emilien Jacquelin und Johannes Thingnes Bö wie zwei Steher im Bahnradren­nen. Der junge Franzose wirkte frischer und erkämpfte Gold vor dem Norweger.

Am Montag bleibt das Gewehr wohl in der Tasche. Ausruhen ist angesagt, bevor die WM in Südtirol am Dienstag (14.15 Uhr) mit dem Frauen-Einzel weitergeht. Im Einzelrenn­en der Männer am Mittwoch (14.14/jeweils live in der ARD) hofft der Nesselwang­er Philipp Nawrath auf seine WM-Premiere.

Die Ski werden die Deutschen an ihrem freien Tag trotzdem wieder anschnalle­n. Denise Herrmann plant, im nahen Toblach einige Runden zu drehen: „Viel Schnee liegt ja nicht, aber dort, wo er ausgelegt ist, ist es sehr schön.“Mit Silber auf dem Zimmer lässt sich das noch besser genießen. Milan Sako

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Foto: dpa Der Stein glitzert. Ergo: Denise Herrmann ist glücklich.

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