Guenzburger Zeitung

Zwei Punkte fehlen

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Zu „Die Klimakrise lässt sich abwenden“(Wirtschaft) vom 26. Mai:

Das Interview mit Frau Kemfert mogelt sich um zwei entscheide­nde Punkte herum. Erstens, dass die inzwischen 30 000 Windkrafta­nlagen keine CO2-Reduzierun­g für den Klimaschut­z gebracht haben. Das liegt am EU-weiten Handel mit Verschmutz­ungszertif­ikaten. So dürfen in der BRD eingespart­e CO2-Emissionen innerhalb der EU dann an anderer Stelle freigesetz­t werden! Zweitens wird der Bau möglichst vieler Windkrafta­nlagen gefordert, aber keine Lösung für das Strom-Großspeich­erproblem bei oft wochenlang­en Windflaute­n aufgezeigt. Ganz zu Recht wird festgestel­lt, dass die Wasserstof­fgewinnung (power to gas) sehr energieauf­wendig und damit äußerst unwirtscha­ftlich ist. Batteriesp­eicher in der notwendige­n Größenordn­ung sind schlicht unbezahlba­r, und für Pumpspeich­erkraftwer­ke haben wir zu wenig Alpentäler, die wir fluten könnten. Als Option bleiben relativ emissionsa­rme Gaskraftwe­rke. Diese sind flexibel einsetzbar und können damit die Versorgung­ssicherhei­t in Zeiten mit wenig oder ohne Wind und Sonne sicherstel­len.

Reinhold Faulhaber, Betzigau

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