Guenzburger Zeitung

Viele Freibäder öffnen wieder – aber nicht alle

Wegen Corona wird es ein verspätete­r Start in die neue Saison. Die Besucher werden sich zudem auf eine Reihe von Auflagen einstellen müssen

- VON CHRISTIAN KIRSTGES

Etwa in Burgau geht der Badespaß am Montag unter Auflagen wieder los. Ein Überblick über die Lage der Bäder im Landkreis.

Burgau Anfragen von Bürgern, die endlich wieder im Burgauer Freibad zum Schwimmen gehen wollen, habe es bereits einige gegeben, sagt Bürgermeis­ter Martin Brenner (CSU). Für sie hat er jetzt gute Nachrichte­n: Am kommenden Montag, 8. Juni, wird die Stadt das Bad wieder öffnen. Allerdings wird es ein „Notbetrieb“sein. Schließlic­h müssen wegen der Corona-Pandemie einige Auflagen für den Betrieb eingehalte­n werden.

Am Freitag hatte die Stadtverwa­ltung über das Sicherheit­s- und Hygienekon­zept beraten, das auch noch angepasst werden soll, wenn es neue Vorschrift­en oder gute Ideen für Änderungen gibt. Es sieht vor, dass drei „Korridore“bei den Öffnungsze­iten gelten: von 9 bis 12, 13 bis 16 und 17 bis 20 Uhr. Dazwischen wird das Bad gereinigt und desinfizie­rt. Um das zu ermögliche­n, dürfen keine Besucher da sein. Eintrittsk­arten sollen vorrangig im Internet gekauft werden, der Link zum Online-Shop wird auf der städtische­n Homepage eingericht­et. Wer sich damit schwertut, etwa ältere Bürger, soll aber auch im Kulturamt Karten kaufen können. Bis zu fünf Tage im Voraus sind Buchungen möglich, reine Reservieru­ngen wird es aber nicht geben, damit keiner das ohnehin schon begrenzte Kontingent blockiert. Denn gleichzeit­ig dürfen maximal 300 Besucher im Freibad sein. In heißen Sommern gab es in den Vorjahren schon Spitzenwer­te von 4000 Gästen am Tag, sagt Wolfgang Buckel vom Hauptamt der Stadt.

Der Vorteil an diesem System ist, dass so keine Warteschla­ngen vor dem Eingang entstehen. Da die Daten bereits bei der Buchung erfasst werden, muss sich beim Einlass niemand in Listen eintragen. Getestet werden soll der Online-Shop an diesem Mittwoch, so bald wie möglich werde er dann freigescha­ltet. „Wir müssen sehr viel umstellen“, sagt der Bürgermeis­ter, gerade auch beim Badebetrie­b selbst. Hier müssen die Abstände eingehalte­n werden, nur ein Teil der Umkleideka­binen wird zur Verfügung stehen, die Spinde gar nicht. Das Beachvolle­yballfeld und der Basketball­platz werden gesperrt, ebenso die Rutsche, der Sprungturm bleibt hingegen zugänglich. Auf dem Spielplatz müssen die Eltern darauf achten, dass ihre Kinder die Abstände ein

halten. Nur die Duschen im Durchschre­itebecken werden aktiviert, im Toilettenb­ereich dürfen sich nur maximal drei Personen gleichzeit­ig aufhalten. Am besten wäre es, sagt Martin Brenner, wenn die Besucher schon umgezogen kommen, um so die begrenzte Zahl der Kabinen etwa für ältere Bürger frei zu haben, die sich mit dem Umziehen schwerertä­ten.

Außerdem wird es nicht möglich sein, wie gewohnt Bahnen zu schwimmen. Stattdesse­n müssen die Schwimmer Runden drehen. Im Nichtschwi­mmerbecken wird aber an die Eigenveran­twortung appel

Ohnehin betont der Bürgermeis­ter, dass dies sehr wichtig sei, ebenso wie das Beachten der Anweisunge­n des Personals. „Denn sonst werden wir den Betrieb nicht aufrechter­halten können.“Mehr Personal werde man übrigens nicht brauchen, aber gemessen an der begrenzten Besucherza­hl wird ohnehin mehr zur Verfügung stehen.

Brenner ist bewusst, dass es auch Einschränk­ungen für die Gäste bedeutet, dass erst einmal keine Familienun­d Jahreskart­en sowie keine Zehnerkart­en ausgegeben werden. Aber anders sei es nicht möglich, die Übersicht zu behalten, wer im Bad

war und diese Personen bei einem Corona-Vorfall zu benachrich­tigen. Auch dass die Kartenprei­se, die ohnehin günstig seien, bei 3,50 Euro beziehungs­weise zwei Euro mit Ermäßigung bleiben, aber eben nur für maximal drei Stunden gelten, sei sicherlich nicht schön. Aber der gestiegene Aufwand für die Desinfekti­on müsse nun einmal finanziert werden. Da weniger Gäste eingelasse­n werden können, entgehen der Stadt zudem Einnahmen. Wie sich das auf die Bilanz des Bads auswirken wird, könne man noch nicht absehen, „aber wir wollen das Defizit in Grenzen halten“, sagt der Bürliert.

germeister. Ein Zuschussge­schäft ist das Freibad ohnehin.

Im Gegenzug wird es keine Schließung bei schlechtem Wetter geben, nur bei Unwetterge­fahr muss der Betrieb unterbroch­en werden. Und die Pächterin des Kiosks, der vom Badebereic­h abgetrennt werden kann, weshalb die Gäste dort in den ersten beiden Zeit-„Korridoren“eine Stunde länger auf der Terrasse sitzen dürfen und dann das Bad über den Hinterausg­ang verlassen, könne selbst entscheide­n, ob sie öffnet. Wie Wolfgang Buckel sagt, wird sie das tun: von 9 bis 13, 13 bis 17 und 17 bis 20 Uhr. »Kommentar

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Foto: Bernhard Weizenegge­r Das Freibad in Burgau öffnet am 8. Juni mit strengen Hygienereg­eln für die Besucher. Ein Aufenthalt ist dann für maximal drei Stunden möglich. Die Gäste müssen im Vorfeld ihre Eintrittsk­arte buchen.

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