Viele Freibäder öffnen wieder – aber nicht alle
Wegen Corona wird es ein verspäteter Start in die neue Saison. Die Besucher werden sich zudem auf eine Reihe von Auflagen einstellen müssen
Etwa in Burgau geht der Badespaß am Montag unter Auflagen wieder los. Ein Überblick über die Lage der Bäder im Landkreis.
Burgau Anfragen von Bürgern, die endlich wieder im Burgauer Freibad zum Schwimmen gehen wollen, habe es bereits einige gegeben, sagt Bürgermeister Martin Brenner (CSU). Für sie hat er jetzt gute Nachrichten: Am kommenden Montag, 8. Juni, wird die Stadt das Bad wieder öffnen. Allerdings wird es ein „Notbetrieb“sein. Schließlich müssen wegen der Corona-Pandemie einige Auflagen für den Betrieb eingehalten werden.
Am Freitag hatte die Stadtverwaltung über das Sicherheits- und Hygienekonzept beraten, das auch noch angepasst werden soll, wenn es neue Vorschriften oder gute Ideen für Änderungen gibt. Es sieht vor, dass drei „Korridore“bei den Öffnungszeiten gelten: von 9 bis 12, 13 bis 16 und 17 bis 20 Uhr. Dazwischen wird das Bad gereinigt und desinfiziert. Um das zu ermöglichen, dürfen keine Besucher da sein. Eintrittskarten sollen vorrangig im Internet gekauft werden, der Link zum Online-Shop wird auf der städtischen Homepage eingerichtet. Wer sich damit schwertut, etwa ältere Bürger, soll aber auch im Kulturamt Karten kaufen können. Bis zu fünf Tage im Voraus sind Buchungen möglich, reine Reservierungen wird es aber nicht geben, damit keiner das ohnehin schon begrenzte Kontingent blockiert. Denn gleichzeitig dürfen maximal 300 Besucher im Freibad sein. In heißen Sommern gab es in den Vorjahren schon Spitzenwerte von 4000 Gästen am Tag, sagt Wolfgang Buckel vom Hauptamt der Stadt.
Der Vorteil an diesem System ist, dass so keine Warteschlangen vor dem Eingang entstehen. Da die Daten bereits bei der Buchung erfasst werden, muss sich beim Einlass niemand in Listen eintragen. Getestet werden soll der Online-Shop an diesem Mittwoch, so bald wie möglich werde er dann freigeschaltet. „Wir müssen sehr viel umstellen“, sagt der Bürgermeister, gerade auch beim Badebetrieb selbst. Hier müssen die Abstände eingehalten werden, nur ein Teil der Umkleidekabinen wird zur Verfügung stehen, die Spinde gar nicht. Das Beachvolleyballfeld und der Basketballplatz werden gesperrt, ebenso die Rutsche, der Sprungturm bleibt hingegen zugänglich. Auf dem Spielplatz müssen die Eltern darauf achten, dass ihre Kinder die Abstände ein
halten. Nur die Duschen im Durchschreitebecken werden aktiviert, im Toilettenbereich dürfen sich nur maximal drei Personen gleichzeitig aufhalten. Am besten wäre es, sagt Martin Brenner, wenn die Besucher schon umgezogen kommen, um so die begrenzte Zahl der Kabinen etwa für ältere Bürger frei zu haben, die sich mit dem Umziehen schwerertäten.
Außerdem wird es nicht möglich sein, wie gewohnt Bahnen zu schwimmen. Stattdessen müssen die Schwimmer Runden drehen. Im Nichtschwimmerbecken wird aber an die Eigenverantwortung appel
Ohnehin betont der Bürgermeister, dass dies sehr wichtig sei, ebenso wie das Beachten der Anweisungen des Personals. „Denn sonst werden wir den Betrieb nicht aufrechterhalten können.“Mehr Personal werde man übrigens nicht brauchen, aber gemessen an der begrenzten Besucherzahl wird ohnehin mehr zur Verfügung stehen.
Brenner ist bewusst, dass es auch Einschränkungen für die Gäste bedeutet, dass erst einmal keine Familienund Jahreskarten sowie keine Zehnerkarten ausgegeben werden. Aber anders sei es nicht möglich, die Übersicht zu behalten, wer im Bad
war und diese Personen bei einem Corona-Vorfall zu benachrichtigen. Auch dass die Kartenpreise, die ohnehin günstig seien, bei 3,50 Euro beziehungsweise zwei Euro mit Ermäßigung bleiben, aber eben nur für maximal drei Stunden gelten, sei sicherlich nicht schön. Aber der gestiegene Aufwand für die Desinfektion müsse nun einmal finanziert werden. Da weniger Gäste eingelassen werden können, entgehen der Stadt zudem Einnahmen. Wie sich das auf die Bilanz des Bads auswirken wird, könne man noch nicht absehen, „aber wir wollen das Defizit in Grenzen halten“, sagt der Bürliert.
germeister. Ein Zuschussgeschäft ist das Freibad ohnehin.
Im Gegenzug wird es keine Schließung bei schlechtem Wetter geben, nur bei Unwettergefahr muss der Betrieb unterbrochen werden. Und die Pächterin des Kiosks, der vom Badebereich abgetrennt werden kann, weshalb die Gäste dort in den ersten beiden Zeit-„Korridoren“eine Stunde länger auf der Terrasse sitzen dürfen und dann das Bad über den Hinterausgang verlassen, könne selbst entscheiden, ob sie öffnet. Wie Wolfgang Buckel sagt, wird sie das tun: von 9 bis 13, 13 bis 17 und 17 bis 20 Uhr. »Kommentar