Bald startet die Großbaustelle
Seit drei Monaten ist die Ortsdurchfahrt in Wasserburg gesperrt. In Kürze beginnt der umfangreichste Teil der Maßnahmen. Wie der Ablauf für die nächsten Monate ist und wie viel das gesamte Projekt Stadt und Landkreis kostet
Günzburg Es ist eine der größten Baustellen im Landkreis Günzburg, die sich derzeit in Wasserburg befindet. Seit 27. April ist die dortige Ortsdurchfahrt gesperrt – und das wird noch lange so bleiben. Denn noch nicht einmal die Hälfte der Leidenszeit für die Anlieger ist vorbei. In Kürze beginnt die eigentliche Großbaustelle. Was in den nächsten Wochen alles geplant ist und wie viel dies Stadt und Landkreis kosten wird:
Wie berichtet, sind seit Ende April die Denzinger und die Bubesheimer Straße in Wasserburg für den Durchgangsverkehr gesperrt. Die Stadtwerke mussten die mehr als 60 Jahre alte Wasserleitung, die auch zu klein dimensioniert war, erneuern. Mehrere Rohrbrüche in den vergangenen Jahren machten diese Maßnahme auf einer Länge von etwa 600 Metern erforderlich. In der Bubesheimer Straße werden die Arbeiten nach Auskunft der Stadt Günzburg im Laufe der nächsten Woche abgeschlossen; im Rußbaumweg wird dies voraussichtlich Anfang September erfolgen. Insgesamt 600 000 Euro waren für die Erneuerung der Wasserleitung nötig.
Die eigentliche Großbaustelle startet unmittelbar danach. Die komplette Beleuchtungsanlage inklusive Verkabelung wird im Bereich der Wasserburger Ortsdurchfahrt durch eine neue Anlage ersetzt und einige Hausanschlüsse der Gasversorgung werden gleich mit erledigt. Diese Maßnahmen werden nach Auskunft von Henrik Vosdellen, Abteilungsleiter am Staatlichen Bauamt Krumbach, bis Anfang September abgeschlossen sein. Direkt im Anschluss werden ab Montag, 7. September, die Straßenbauarbeiten beginnen, die voraussichtlich bis Freitag, 18. Dezember, dauern. Derzeit informiert der Bauleiter die betroffenen Firmen über die Baustelle, Anwohner werden die wichtigsten Informationen in einem Schreiben erhalten.
Die Fahrbahn der Kreisstraße GZ18 von der Ortseinfahrt Bubesheim sowie der Ortsdurchfahrt Wasserburg wird von September bis Dezember erneuert. Grund hierfür ist der schlechte Zustand der Straße. Aufgrund der unzähligen Nahtstellen und der unterschiedlichen Oberflächenbeschaffenheiten im alten Belag erwartet das Staatliche Bauamt durch die neue Fahrbahndecke zudem eine Verringerung der Lärmbelastung.
Die Arbeiten wurden in drei Bauabschnitte aufgeteilt, um während der Bauzeit die Zufahrt über die Kreisstraße für Anwohner und Gewerbetreibende aufrechterhalten zu können. erste Bauabschnitt erstreckt sich vom Bubesheimer Kreisel bis zur Gartenstraße und soll bis Mitte Oktober beendet sein. Weiter geht es bis Mitte November von der Gartenstraße bis zur Kreuzung Ortsstraße – die Zufahrt zur Gartenstraße ist durchgehend möglich. Der dritte und letzte Abschnitt erstreckt sich von Mitte November bis voraussichtlich 18. Dezember von der Kreuzung Ortsstraße bis zum östlichen Ortsausgang von Wasserburg. Die Zufahrt zum Gewerbegebiet ist durchgehend gewährleistet.
Die Kosten für die Fahrbahnerneuerung betragen etwa 490000 Euro. Da es sich um eine Kreisstraße handelt, trägt diese Summe zu 100 Prozent der Landkreis Günzburg. Doch die gesamte Maßnahme wird noch deutlich teurer, da nicht nur die Fahrbahn erneuert wird. Die Gehwege werden ebenfalls erneuert. Kostenpunkt hierfür, den die Stadt komplett alleine trägt: 160 000 Euro.
Im Zuge der Straßen- und Gehwegarbeiten sollen zwei Maßnahmen die Verkehrssicherheit erhöhen. So wird an der Kreuzung Ortsstraße/Denzinger Straße/Bubesheimer Straße eine Ampel zur Regelung des Kreuzungsverkehrs instalDer liert. Günzburgs Zweite Bürgermeisterin Ruth Niemetz (CSU) bezeichnete diesen Knotenpunkt vor wenigen Wochen auf einer Stadtratssitzung als „Horrorkreuzung“.
Im Bereich der Kreuzung Wehrhofstraße/Auf der Weide wird am östlichen Ortseingang von Wasserburg eine Querungshilfe für den Rad- und Fußgängerverkehr errichtet. Diese dient vor allem der Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer und soll zudem die Geschwindigkeit in der Ortsdurchfahrt reduzieren. Stadt und Landkreis teilen die Kosten in unterschiedlicher Höhe untereinander auf.
Alle Maßnahmen im Zuge der Mitte August startenden Arbeiten belaufen sich laut Vosdellen auf mehr als 900000 Euro. Der Landkreis kommt für etwa 670000 Euro auf, die Stadt Günzburg für circa 240000 Euro.
Um das ambitionierte Zeitfenster der Baumaßnahme in Wasserburg einzuhalten, muss die Kreisstraße bis Ende des Jahres für den Durchgangsverkehr gesperrt bleiben. Anwohnern und Gewerbetreibenden wird die Zufahrt ermöglicht. Die bereits bestehende Umleitung über Bubesheim und Kötz bleibt ausgeschildert.