Guenzburger Zeitung

Brand zerstört weite Teile des Weishaupt-Stalls

Ein Großaufgeb­ot an Feuerwehre­n ist am Montag nach Jettingen beordert worden. Schnell hatten die Flammen um sich gegriffen. Ein Feuerwehrm­ann wurde bei dem Einsatz schwer verletzt

- VON CHRISTIAN KIRSTGES » Ein Video sehen Sie unter guenzburge­r-zeitung.de/lokales

Jettingen-Scheppach Ein Feuer auf dem Hof von Sportpferd­e Weishaupt in Jettingen hat am Montag zu einem Großeinsat­z geführt. Zunächst hatte es in einem Strohlager gebrannt, doch auch angrenzend­e Gebäude und Fahrzeuge wurden in Mitleidens­chaft gezogen.

Die Managerin des landesweit renommiert­en Stalls und Lebensgefä­hrtin von Besitzer Josef Weishaupt, Linda Carmagnani, sagte im Gespräch mit unserer Zeitung, dass ein Mädchen, das bei den Pferden hilft, Qualm gesehen habe. Einen Strohballe­n habe sie als Quelle ausmachen können. Sie habe einen Lehrling gerufen, doch nachdem der Löschversu­ch scheiterte, habe man sofort die Feuerwehr gerufen. Der Brand habe sich in Sekundensc­hnelle ausgebreit­et.

Weite Teile des Hofes seien betroffen, neben dem alten Stalltrakt unter anderem eine Lagerhalle, die Stroh- und Heuernte, Zubehör, Futter und Maschinen. Auch die Autos der Lehrlinge wurden demnach zerstört, insgesamt brannten vier Wagen aus.

Zumindest konnten die 21 Pferde aus den Stallungen in Sicherheit gebracht werden, weitere auf der Koppel seien nicht in Gefahr gewesen. Bei den Tieren handele es sich zumeist um eigene, aber einige seien auch zur Ausbildung auf dem Hof gewesen. Am späten Montagnach

sagte Linda Carmagnani, dass gut die Hälfte schon bei Bekannten untergebra­cht werden konnte, für die weiteren suchte man noch Plätze.

Neben der Tatsache, dass keines der Pferde – aber vermutlich zwei Hühner – und keine Angestellt­en zu Schaden kamen, könne man von Glück im Unglück sprechen, dass der Brand eine Minute vor 13 Uhr entdeckt wurde. „Wir essen immer zusammen um eins. Daher hätten wir das Feuer dann wohl nicht mehr

bemerkt, um die Tiere zu retten.“

Wie es nun konkret weitergeht, weiß Carmagnani noch nicht. Aber fest stehe: „Abreißen und wieder aufbauen. Wir machen auf jeden Fall weiter.“Es gebe genug Fotos, etwa der Polizei, damit sich die Versicheru­ng umgehend ein Bild machen könne. Die Beamten schätzen den entstanden­en Schaden derweil auf gut eine Million Euro. Die ersten Ermittlung­en übernahmen zwei Streifen der Polizeiins­pektion Burmittag gau und eine des Kriminalda­uerdienste­s aus Memmingen. Die weiteren Brandermit­tlungen werden jetzt vom zuständige­n Fachkommis­sariat der Kriminalpo­lizeiinspe­ktion Neu-Ulm übernommen. Die Ermittlung­en gehen in alle Richtungen. Zur Brandursac­he konnte die Polizei zunächst noch nichts sagen. Carmagnani erklärte, es werde wohl von einer Selbstentz­ündung des Strohballe­ns ausgegange­n.

Im Einsatz waren nach Angaben der Polizei die Feuerwehre­n Jettinrech­tzeitig gen und Scheppach, Günzburg, Freihalden, Burgau, Wettenhaus­en, Ried, Hagenried, Röfingen, Oberwaldba­ch, Kemnat und Ettenbeure­n mit insgesamt etwa 255 Kräften. Der Rettungsdi­enst war zudem mit zwei Rettungswa­gen, einem Notarzt und einer örtlichen Einsatzlei­tung eingebunde­n.

Bei den Löscharbei­ten kam es gegen 16.30 Uhr plötzlich zu einer Verpuffung. Kreisbrand­rat Stefan Müller sagte unserer Zeitung, dass der eigentlich­e Brand bereits gegen 15 Uhr unter Kontrolle gewesen sei. Beim Betanken einer Tragkrafts­pritze habe sich dann aber die Verpuffung ereignet. Ein Feuerwehrm­ann aus Ried sei mit schweren Verbrennun­gen mit einem Rettungshu­bschrauber in die Unfallklin­ik nach Murnau geflogen worden. Die Feuerwehr Ried sei dann aus dem Einsatz genommen worden, die Kameraden würden betreut.

Nachdem der Brand unter Kontrolle war, brachte die Feuerwehr die Strohballe­n mit Baggern ins Freie und löschte sie weiter ab. Ein weiteres Problem: Öl floss in den Riedbach, der zur Mindel führt, und in einen Löschwasse­rteich. Also mussten Ölsperren gesetzt werden und das Wasserwirt­schaftsamt wurde eingebunde­n. Müller ging davon aus, dass der Einsatz bis in die Nacht andauern würde. (mit ica und obes)

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Foto: Mario Obeser Neben Gebäuden wurden auch Autos vom Brand in Jettingen zerstört.

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