Guenzburger Zeitung

Nicht mehr nachvollzi­ehbar

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Ebenfalls dazu:

Der Streit um Fahrverbot­e und höhere Bußgelder ist für die Bevölkerun­g nicht mehr nachvollzi­ehbar und führt zu einem erhebliche­n Vertrauens­verlust sowie starken Unsicherhe­iten, so argumentie­rt der ADAC-Verkehrspr­äsident in der Diskussion um den neuen Bußgeldkat­alog. Vertrauens­verlust in wen? Unsicherhe­iten für wen – für die unverbesse­rlichen Schnellfah­rer? Und er legt noch in einem unsinnigem, ja beinahe perfidem Vergleich nach, wenn er das „Rasen“vor Kindergärt­en oder Schulen anspricht, als wäre es gerade dort – und nur dort – eine Gefahr für Leib und Leben der Kinder, die Gefährdung aller anderen Verkehrste­ilnehmer aber außer Acht lässt.

Wie vereinbart sich der Einsatz des ADAC für eine Revision des Bußgeldkat­alogs mit den angeführte­n Argumenten, wenn er, wie oben zitiert, doch von „Rasen“spricht? Ist es vielleicht doch gerechtfer­tigt, die meist kaum noch Belehrbare­n durch schärfere, spürbarere Strafen zur Räson zu rufen? Mehr Differenzi­erung sei hier ein Gebot der Verhältnis­mäßigkeit, so Hillebrand, lässt aber offen, was und wo er differenzi­eren will. Weil eben Argumente, wie sie durch sogenannte Fachleute, wie Herrn Hillebrand, herbeigezw­ungen werden, bei Rasern – und nur um solche handelt es sich – keine Einsicht in ihr Verkehrsve­rhalten bewirken, ist es – leider – notwendig, mit härteren Maßnahmen gegenzuste­uern.

Und wie fatal, ja lächerlich klingen die Argumente des Deutschen Richterbun­des, der durch die gefasste Neuregelun­g eine erhebliche Mehrbelast­ung der deutschen Gerichte erwartet.

Anton Fallenbach­er, Augsburg

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