Fünf Wochen im Koma
Katharina Wagner über ihre Erkrankung
Augsburg Das Jahr 2020 wird in die Annalen der Bayreuther Festspiele eingehen, freilich nicht aus künstlerischen Gründen. Erst war es das Coronavirus, das die Wagner-Festspiele dazu bewog, die Aufführungsserie dieses Sommers komplett abzusagen. Dann schlug Ende April die Nachricht ein, Festspielleiterin Katharina Wagner sei „schwer erkrankt“. Allerdings wurde nicht kommuniziert, worin die Erkrankung bestand.
Seit einigen Tagen nun ist die 42 Jahre alte Urenkelin von Richard Wagner zurück auf dem Grünen Hügel in Bayreuth und hat jetzt in einem Interview mit der Welt verraten, was ihren monatelangen Rückzug verursacht hatte. „Ich hatte weder Corona noch Krebs, noch Burn-out oder Depressionen.“Vielmehr hätten sich Thrombosen unbemerkt in der Lunge abgelagert, was letztlich zu „massiven Herzproblemen“geführt habe. „Es war ernst, ich lag fünf Wochen lang im künstlichen Koma.“Nun aber sagt die Bayreuther Festspiel-Chefin: „Ich bin gesund“, das sei ihr ärztlich bestätigt worden.
Im Welt-Interview gab Katharina Wagner auch bekannt, dass Oksana Lyniw und somit erstmals eine Frau die „Holländer“-Premiere 2021 dirigieren werde, deren szenische Neueinrichtung Dmitri Tschernjakov vornehmen wird. Darüber hinaus sagte Festspiele-Geschäftsführer Heinz-Dieter Sense, dass man für das kommende Jahr eine Schachbrettmuster-Platzierung für das Publikum beabsichtige. Die Belüftungsanlage des Festspielhauses sei „ausreichend“für 75 Minuten Opernspielzeit. Der „Holländer“werde deshalb eine Pause haben.