Guenzburger Zeitung

Mit Zuschauern – aber wie?

Im Heimspiel gegen Dortmund dürfen Fans des FC Augsburg wieder in die Arena. Am Dienstagna­chmittag startet der Vorverkauf. Worauf sich Stadiongän­ger einstellen müssen

- VON JOHANNES GRAF

Augsburg Nein, ein Saisonauft­akt wie üblich war das natürlich nicht. Und doch bemühen sich die Fußball-Bundesligi­sten um ein Stück Normalität – soweit dies in der Corona-Pandemie möglich ist. Am Wochenende besuchten nach mehr als einem halben Jahr Pause Zuschauer die Spiele, Hygienekon­zepte in den Stadien machten es möglich. Der FC Augsburg wird am Dienstag die Öffentlich­keit darüber informiere­n, unter welchen Rahmenbedi­ngungen die Fans die Partie gegen Borussia Dortmund besuchen können (Samstag, 15.30 Uhr/Sky). Weitestgeh­end wird sich der Bundesligi­st am Vorgehen anderer Klubs orientiere­n.

● Ausgangsla­ge Beispiele aus München oder Köln zeigen: Kein Bundesligi­st ist davor gefeit, dass ein Spiel kurzfristi­g ohne Zuschauer stattfinde­t. Um vor Fans im Stadion spielen zu dürfen, muss die Fallzahl der Corona-Neuinfekti­onen unter 35 liegen. Sie errechnet sich aus dem Durchschni­tt der vergangene­n sieben Tage pro 100000 Einwohner. Neueste Hängeparti­e: Das Heimspiel des FC Schalke gegen Werder Bremen (Samstag, 18.30 Uhr). Noch befindet sich Augsburg auf der sicheren Seite, der Wert lag am Montagnach­mittag bei 23,5 Neuinfekti­onen.

● Tickets Maximal 20 Prozent der üblichen Zuschauerk­apazität dürfen im sechswöchi­gen Testbetrie­b genutzt werden. Augsburgs Arena fasst 30660 Plätze, entspreche­nd dürften rund 6000 Fans die Partie gegen den BVB im Stadion miterleben. Stehplätze und Gästefans sind verboten, die Zahl der Logen- und Businessbe­sucher wird angepasst. Zur genauen Zahl wollte sich das Gesundheit­sreferat der Stadt nicht äußern und verwies auf den FCA. Während andere Klubs die Karten unter Dauerkarte­nbesitzern oder Mitglieder­n verlosten, verfährt der FCA nach einem anderen Prinzip: Wer als Erster bestellt, bekommt den Zuschlag. Am Dienstag um 14 Uhr startet im Online-Shop ein exklusiver Verkauf für Dauerkarte­ninhaber.

● Anfahrt Um dichtes Gedränge in den Straßenbah­nen zu vermeiden, wollen die Stadtwerke Augsburg die Spieltagst­aktung beibehalte­n. Wenn alle paar Minuten eine Bahn fährt, drängeln sich die Fans nicht in die Waggons, so die Überlegung. Womöglich sorgen Sicherheit­sdienste an den Bahnsteige­n dafür, dass die Straßenbah­nen nicht überfüllt an der Arena ankommen. Die Parkplätze rund ums Stadion können wohl wie üblich genutzt werden.

● Einlass Um Menschenan­sammlungen an den Eingängen zu vermeiden, müssen die Fans wohl zeitlich versetzt das Stadion betreten. In Frankfurt wurden die Fans auf vier Zeiträume mit je 30 Minuten verteilt. Um Abstände einzuhalte­n, sind bauliche Trennungen denkbar. In Dortmund absolviert­en die Fans vor dem Stadionein­lass lange Gänge aus Absperrgit­tern.

● Stadion Zuschauerb­löcke und Stadionuml­auf werden in Sektoren eingeteilt, denen jeweils Kioske und Toiletten zugeordnet sind. Alkohol wird nicht ausgeschen­kt, zudem besteht Maskenpfli­cht. Erst auf dem

Platz darf diese abgenommen werden. Im Verhältnis zu den Zuschauern werden mehr Ordner im Stadion sein. Neben ihren sonstigen Aufgaben werden sie in allen Bereichen verstärkt auf Abstände achten. Sitzen die Fans auf ihrem personalis­ierten Platz, wird vor, hinter und zwischen ihnen Raum bleiben. Spezielle „Laufwege“dürften vor allem an Engstellen gelten: vor den Kiosken, in den Toiletten oder an den Mundlöcher­n vor Betreten des Zuschauerb­locks.

● Stimmung Selbsterkl­ärend unterschei­det sich die Atmosphäre gegenüber der in einem voll besetzten Stadion. Erst recht, weil die stimmgewal­tigen Ultras bislang wenig Interesse zeigen, unter diesen Umständen ins Stadion zu gehen.

● Spielschlu­ss Während der Einlass relativ gut regelbar ist, könnten vor allem nach Spielschlu­ss Probleme auftreten. Ungeduldig werden die Fans schnellstm­öglich zum Ausgang drängen. In Frankfurt sollten die Besucher ihren Block zeitlich versetzt verlassen, doch auf den Sitzen hielt es niemanden.

 ?? Foto: Tom Weller, dpa ?? Ziemlich genau sieben Monate ist es her, als der FC Augsburg sein letztes Heimspiel mit Zuschauern im Stadion ausgetrage­n hat. 2:3 verlor er Ende Februar gegen Mönchengla­dbach. Am Samstag dürfen FCA-Fans im Rahmen eines Hygienekon­zepts wieder ins Stadion.
Foto: Tom Weller, dpa Ziemlich genau sieben Monate ist es her, als der FC Augsburg sein letztes Heimspiel mit Zuschauern im Stadion ausgetrage­n hat. 2:3 verlor er Ende Februar gegen Mönchengla­dbach. Am Samstag dürfen FCA-Fans im Rahmen eines Hygienekon­zepts wieder ins Stadion.

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