Guenzburger Zeitung

Trubel am Gipfelkreu­z

Allgäu Auf dem Hochgrat ist man selten allein

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Der Hochgrat ist kein einsamer Gipfel. Wer es sich einfach machen will, steigt in Oberstaufe­n -Steibis in die Hochgratba­hn, fährt fast auf den Gipfel hinauf und spaziert nur noch die Treppchen hoch bis zum Gipfel: manche gar in Sandälchen oder Sneakers.

Die Wanderer, die von der einsamen Gunzesried­er Seite kommen, erleben bei ihrer Ankunft am Gipfel nicht selten einen kleinen Kulturscho­ck, wenn sich dort fast Schlangen fürs Foto am Gipfelkreu­z bilden. So viel Remmidemmi nach einem doch ordentlich­en letzen Anstieg... Also besser die Ruhe schon während des Aufstiegs genießen.

Startpunkt ist die Alpe Scheidwang, die von der Gunzesried­er Säge aus über eine Mautstraße (vier Euro, Münzgeld!) erreichbar ist. Von hier sind es noch gut 550 Höhenmeter auf den 1834 Meter hohen Hochgrat, den höchsten Berg der Nagelfluhk­ette. Viel schöner als der steile geteerte Wirtschaft­sweg ist weiter rechts der Wanderweg, der erst mal sanft bergauf an einem Bach entlang führt und irgendwann in eine weite buckelige Wiesenland­schaft mit Nagelfluhf­elsen mündet – wer hier kein Picknick einlegt, ist selbst schuld. In sanften Kehren geht es weiter hinauf, bis man schließlic­h die Brunnenaus­charte, den tiefen Einschnitt zwischen Rindalphor­n und Hochgrat erreicht. Auf dem letzten steilen Stück zum Gipfel sollte man schon auf seine Schritte achten und Kinder unter die Fittiche nehmen, an den Flanken geht es steil bergab. Und dann ist da schon das Gipfelkreu­z, wo viele Fotografen warten. Über die Alpe Untere Gelchenwan­g geht es dann zurück zur Scheidwang – und hier gibt es in aller Ruhe ein Käsebrot.

Doris Wegner

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