So läuft es im umgestalteten Nikolausmarkt Die KJF-Einrichtung in Dürrlauingen legt den Fokus auf regionale Produkte. So will man Kunden zurückgewinnen
den Werkstätten und Betrieben des Berufsbildungs- und Jugendhilfezentrums entsteht. Seit der Geldautomat im Ort abgebaut wurde, können Kunden von Sparkasse und VRBank sich hier mit Bargeld versorgen, das bargeldlose Zahlen ist im Markt auch möglich. Zudem wird weiter eine Poststelle angeboten ebenso wie Frühstück, Mittagessen und eine heiße Theke.
Nach dem Aus für die Bäckerei werden die Backwaren zwar regional ein- und hier weiterverkauft, aber Fleisch und Wurst kommen nach wie vor aus eigener Herstellung. Für Ausbildungsleiter Christian Conrad liegt der Unterschied darin, dass die zwei Auszubildenden beste Chancen hätten, in Metzgereien vermittelt werden zu können, Bäckereien aber in erster Linie nur noch Verkaufspersonal suchten. Er bedauert, dass das Bäckerhandwerk „kurz vor dem Sterben“sei, doch angesichts der Zunahme von Ketten in dieser Branche, die vielerorts auf vorgefertigte Teiglinge aus Osteuropa
Auch auf die Gestaltung des Vorplatzes wird Wert gelegt.
setzten, würden eben kaum noch Bäcker gebraucht. Die Fleischerausbildung auf dem Gelände sei letztlich davon abhängig, ob es junge Leute aus dem reha-pädagogischen Bereich gebe, die Interesse an dem Beruf haben, aber aufgeben wolle man sie nicht.
Er würde den seit zehn Jahren bestehenden Nikolausmarkt als „schönen, großen Tante-Emma-Laden“bezeichnen, denn hier gibt es von vielem etwas. Und auch nicht nur regionale Produkte, denn diese seien etwas teurer als „herkömmliche“und gerade die jungen Leute in der Einrichtung könnten sich nicht so viel leisten. Die Fläche wurde um etwa ein Viertel verkleinert, da die jetzige Größe ausreiche und ein Teilbereich künftig als Empfang für das Berufsbildungs- und Jugendhilfezentrum dienen wird. Um die 300 bis 400 Kunden kämen am Tag, und weil die Nachfrage steige, ist auch wieder samstags geöffnet. Und gerade während der Corona-Krise sei der Lieferservice gut gelaufen.
Ideen für die Zukunft gibt es viele, etwa einen kleinen Biergarten einzurichten, aber die Pandemie mache hier einiges noch nicht möglich. So muss auch der Tag der offenen Tür der Einrichtung ausfallen, dafür werden im Herbst an mehreren Wochenenden heimische Produkte auf dem Vorplatz des Marktes präsentiert – wo es inzwischen auch einen kleinen Spielbereich für Kinder gibt und einen Kräutergarten, in dem sich die Kunden auch für zu Hause bedienen dürfen. Mit den neuen Angeboten hoffen Christian Conrad und Johann Seckler jedenfalls, den Geschmack der Kunden zu treffen und so auch diejenigen nach und nach zurückzugewinnen, die dem Nikolausmarkt zuvor den Rücken gekehrt hatten.