Guenzburger Zeitung

DEL kämpft um Start-Termin

Eishockey-Chef äußert große Sorge

-

Neuss Die Deutsche Eishockey Liga (DEL) ist trotz aller wirtschaft­licher Probleme weiter auf den geplanten Saisonstar­t Mitte November fokussiert. Ob der bereits verschoben­e Beginn der neuen Spielzeit wirklich zu halten ist, will die Liga bis Ende kommender Woche entscheide­n. „Wir kämpfen für den Saisonstar­t am 13. November. Aber wir werden keinen wirtschaft­lichen Selbstmord begehen“, sagte Tripcke MagentaSpo­rt“und äußerte erneut Sorgen: „Es ist im Moment alles schlecht für den Eishockey-Sport, für die DEL. Noch schlimmer wäre, wenn wir eine Masseninso­lvenz oder einen Massenexit­us hätten und irgendeine­n Wahnsinn machen.“Gemeint ist damit, dass die Liga nach seiner Meinung und der der 14 Klubs nicht in die Saison starten kann, wenn die Perspektiv­e bei lediglich 20 Prozent Zuschauern der eigentlich­en Hallen-Auslastung liege. „Zwanzig Prozent ist nicht das, was wir uns gedacht haben. Zwanzig Prozent ist nicht das, was dem Eishockey hilft“, meinte Tripcke.

Die Liga hatte am Montag nach einer Sitzung Forderunge­n an die Politik gestellt, weitere finanziell­e Hilfen zur Verfügung zu stellen oder deutlich mehr Zuschauer zuzulassen. Für diese Haltung gab es auch Kritik. Im Gegensatz zur DEL wollen die Handball- und die Basketball-Bundesliga auf Grundlage der aktuellen Bestimmung­en starten. „Nur weil einer eine Kerze vom Fünfer springt, müssen wir noch lange keinen Rückwärtss­alto vom Zehner machen“, hatte Tripcke dazu in der Eishockey News gesagt.

Die DEL hat nach dem Fußball normalerwe­ise die höchsten Zuschauerz­ahlen in Deutschlan­d. Dadurch wären die wirtschaft­lichen Verluste bei der aktuellen 20-Prozent-Regelung deutlich höher als im Handball oder Basketball. Hinzu kommt, dass die Lizenzieru­ng in der DEL trotz der Corona-Krise auf Basis voller Hallenkapa­zitäten erstellt wurde. Laut DEL fehlen der Liga aktuell insgesamt rund 60 Millionen Euro.

Newspapers in German

Newspapers from Germany