Hier wird bald eine Ampel stehen
Mehr Sicherheit und ein besserer Verkehrsfluss sollen dadurch mitten in Bubesheim erreicht werden. Es gab noch mehr wichtige Nachrichten im Gemeinderat
Bubesheim Von A wie Ampel in der Dorfmitte bis Z wie Zahlen des Jahres 2019 hat die Themenvielfalt der Gemeinderatssitzung Bubesheim gereicht. Sogar einige Zuhörer waren in den Bürgerhaussaal gekommen, um Neues zu erfahren. Eine wichtige Nachricht für viele im Ort: Mitten im Dorf, wo sich die Staatsstraße 2020 von Weißenhorn nach Günzburg und die GZ4 von Leipheim nach Kötz kreuzen, soll die von vielen lang ersehnte Ampel bald Wirklichkeit werden. „In Abhängigkeit der Förderzusage, wobei Bubesheim nichts bezahlt und sich Kreis und Bund die Kosten teilen, und der noch laufenden Straßenbaumaßnahme in Wasserburg soll die Ampel noch heuer im Herbst, spätestens aber im Frühjahr 2021 gebaut werden“, sagte Bürgermeister Gerhard Sobczyk. Die bestehende Mittelinsel wird abgebaut, vor allem die Fahrbahnränder an der Leipheimer Straße werden sich verändern. Erwartet werden deutlich verbesserte Verkehrsverhältnisse und ein Plus an Sicherheit für motorisierte Verkehrsteilnehmer, aber auch für Fußgänger, Radfahrer, insbesondere Schulkinder. Nicht weit von der Kreuzung entfernt sorgt seit Wochen in der Weißenhorner Straße, dort wo früher die Dorfkneipe „Grüner Baum“war, eine Baustelle für Unmut. Verkehrsteilnehmer ärgern sich über die Staus, die zu Stoßzeiten entstehen, weil Straße und Gehweg für das Lagern von Baustoffen und Geräten genutzt werden. Momentan ist der Neubau für vier Wohneinheiten gestoppt, da sich die Bauausführung nicht mit dem genehmigten Bauplan deckt und Bürgermeister Sobczyk in eigener Zuständigkeit dem eingereichten Tekturantrag das gemeindliche Einvernehmen versagte. Sobczyk begründete diesen Schritt so: „Wir haben seit 2005 ein innerörtliches Entwicklungskonzept und dem entsprechen die Abweichungen des genehmigten Plans nicht.“So werde noch mehr Fläche verbaut, ein Abstell- und Technikraum seien hinzugekommen und Stellplätze verschoben worden, das entspreche nicht dem gewünschten dörflichen Charakter. Auch Zweiter Bürgermeister Rainer Finkel fand klare Worte: „Ich finde das eine Frechheit. Wir hatten das Vorhaben im alten Gemeinderat schon einmal abgelehnt, dann wurde der Bauplan geändert und wir stimmten zu. Jetzt wird anders gebaut und eine Tektur nachgereicht, so geht das nicht.“Wie es weitergeht, sagte Sobczyk: „Es hängt am Landratsamt.“Das waren weitere Themen: ● Winterdienst Bubesheim wird mit einem eingeschränkten Winterdienst in den Winter 2020/21 gehen und nur noch markante Flächen wie rund um Kinderhaus, Rathaus, Bürgerhaus, Friedhof, Kirche, den Fußweg von der Günzburger Straße zum Bleichenweg, sowie den Schulweg nach Wasserburg und den Radweg nach Großkötz jeweils bis zur Gemarkungsgrenze räumen. Gründe für den radikalen Wechsel zum eingeschränkten Winterdienst sind die Kündigung des bestehenden Vertrags durch den Unternehmer und kein Interesse von anderen Firmen an einem Vertragsabschluss. Der Beschluss wurde einstimmig gefasst. Geräumt werden weiterhin von zuständigen Straßenmeistereien die großen Durchfahrtsstraßen sowie einige Radwege.
● Bankautomat Während Gerhard Sobczyk um den von ihm geplanten, aber nie öffentlich gemachten und jetzt auch gescheiterten Standort eines Bankautomaten in Ratssitzungen ein Geheimnis machte, war der Standort im Dorf längst Thema. Zweiter Bürgermeister Rainer Finkel sagte: „Wenn es auf dem Friedhof schon rumgeht, sollte es der Gemeinderat nicht als Letzter erfahren. Ich bin geschimpft worden, wie man denn den Bankautomaten zu Delta-Möbel stellen will, so weit außerhalb, und ich wusste von nichts.“Aktuell ist alles wieder offen, für den vom vorherigen Gemeinderat angedachten Standort im Rathaus gebe es laut Bürgermeister Sobczyk keinen Plan. Er sei aber in vielversprechenden Gesprächen mit einer Bank – mit welcher und für welchen Standort ließ er offen.
● Tempolimit Wer von Günzburg nach Bubesheim kommt, wird künftig in Höhe der Ausfahrt des Möbelhauses auf ein Verkehrszeichen stoßen, das eine Höchstgeschwindigkeit von 70 Stundenkilometern anordnet. In der Bürgerversammlung 2019 war vorgeschlagen worden, das Ortsschild dorfauswärts zu versetzen, um das Tempo und die Unfallgefahr zu reduzieren. Dem stimmte das Landratsamt jedoch nicht zu. Stattdessen wird jetzt Tempo 70 eingeführt.
● Wald Das Forstbetriebsgutachten für den Nutzungsrechtewald endete zum Jahresende 2019. Mittlerweile gibt es ein neues Gutachten mit einer Laufzeit von 20 Jahren. Sobczyk, der bei der Bestandsaufnahme im Wald dabei war, sagte: „In zehn Jahren wird Zwischenbilanz gezogen und der Hiebsatz für das folgende Jahrzehnt festgelegt.“In den nächsten Jahren geht es vor allem um die Durchforstung, also die gezielte Entnahme von Bäumen aus dem Bestand, um die Pflege der Kulturen und Dickungen und um einen guten Verjüngungsprozess.
Der Gemeinderat nahm vom Waldgutachten Kenntnis.
● Wasserversorgung Zweiter Bürgermeister Rainer Finkel erkundigte sich, wann Bubesheims Wasserleitungen nun an die Stadtwerke Günzburg angeschlossen werden können. Bürgermeister Sobczyk antwortete, dass der Oktober nicht mehr möglich sei, da die speziellen Schächte erst Ende Oktober bis Mitte November geliefert werden würden. „Ich schätze, vier Wochen später steht der Anschluss.“
● Schulweg nach Wasserburg Absperrpfosten und Steinquader sollen auf dem kleinen Sträßchen von Bubesheim zur Grund- und Mittelschule motorisierten Verkehr fernhalten und für die Sicherheit der Schulkinder sorgen. Trotzdem sind dort Fahrzeuglenker unterwegs und scheuen sich nicht, in den Acker zu fahren, wurde am Ratstisch berichtet. Ratsmitglied Peter Halbritter hatte mit seinem Vorschlag gerade jetzt, solange die Straße nach Wasserburg gesperrt ist, den Schulweg für den Verkehr zu öffnen und den Autos lange Umwege zu ersparen, keinen Erfolg. Sobczyk: „Nicht einmal der Schulbus darf durchfahren. Wir kämpfen für unseren Schulweg, auf dem nur Fußgänger und Radfahrer unterwegs sind.“