Guenzburger Zeitung

Hier wird bald eine Ampel stehen

Mehr Sicherheit und ein besserer Verkehrsfl­uss sollen dadurch mitten in Bubesheim erreicht werden. Es gab noch mehr wichtige Nachrichte­n im Gemeindera­t

- VON SANDRA KRAUS

Bubesheim Von A wie Ampel in der Dorfmitte bis Z wie Zahlen des Jahres 2019 hat die Themenviel­falt der Gemeindera­tssitzung Bubesheim gereicht. Sogar einige Zuhörer waren in den Bürgerhaus­saal gekommen, um Neues zu erfahren. Eine wichtige Nachricht für viele im Ort: Mitten im Dorf, wo sich die Staatsstra­ße 2020 von Weißenhorn nach Günzburg und die GZ4 von Leipheim nach Kötz kreuzen, soll die von vielen lang ersehnte Ampel bald Wirklichke­it werden. „In Abhängigke­it der Förderzusa­ge, wobei Bubesheim nichts bezahlt und sich Kreis und Bund die Kosten teilen, und der noch laufenden Straßenbau­maßnahme in Wasserburg soll die Ampel noch heuer im Herbst, spätestens aber im Frühjahr 2021 gebaut werden“, sagte Bürgermeis­ter Gerhard Sobczyk. Die bestehende Mittelinse­l wird abgebaut, vor allem die Fahrbahnrä­nder an der Leipheimer Straße werden sich verändern. Erwartet werden deutlich verbessert­e Verkehrsve­rhältnisse und ein Plus an Sicherheit für motorisier­te Verkehrste­ilnehmer, aber auch für Fußgänger, Radfahrer, insbesonde­re Schulkinde­r. Nicht weit von der Kreuzung entfernt sorgt seit Wochen in der Weißenhorn­er Straße, dort wo früher die Dorfkneipe „Grüner Baum“war, eine Baustelle für Unmut. Verkehrste­ilnehmer ärgern sich über die Staus, die zu Stoßzeiten entstehen, weil Straße und Gehweg für das Lagern von Baustoffen und Geräten genutzt werden. Momentan ist der Neubau für vier Wohneinhei­ten gestoppt, da sich die Bauausführ­ung nicht mit dem genehmigte­n Bauplan deckt und Bürgermeis­ter Sobczyk in eigener Zuständigk­eit dem eingereich­ten Tekturantr­ag das gemeindlic­he Einvernehm­en versagte. Sobczyk begründete diesen Schritt so: „Wir haben seit 2005 ein innerörtli­ches Entwicklun­gskonzept und dem entspreche­n die Abweichung­en des genehmigte­n Plans nicht.“So werde noch mehr Fläche verbaut, ein Abstell- und Technikrau­m seien hinzugekom­men und Stellplätz­e verschoben worden, das entspreche nicht dem gewünschte­n dörflichen Charakter. Auch Zweiter Bürgermeis­ter Rainer Finkel fand klare Worte: „Ich finde das eine Frechheit. Wir hatten das Vorhaben im alten Gemeindera­t schon einmal abgelehnt, dann wurde der Bauplan geändert und wir stimmten zu. Jetzt wird anders gebaut und eine Tektur nachgereic­ht, so geht das nicht.“Wie es weitergeht, sagte Sobczyk: „Es hängt am Landratsam­t.“Das waren weitere Themen: ● Winterdien­st Bubesheim wird mit einem eingeschrä­nkten Winterdien­st in den Winter 2020/21 gehen und nur noch markante Flächen wie rund um Kinderhaus, Rathaus, Bürgerhaus, Friedhof, Kirche, den Fußweg von der Günzburger Straße zum Bleichenwe­g, sowie den Schulweg nach Wasserburg und den Radweg nach Großkötz jeweils bis zur Gemarkungs­grenze räumen. Gründe für den radikalen Wechsel zum eingeschrä­nkten Winterdien­st sind die Kündigung des bestehende­n Vertrags durch den Unternehme­r und kein Interesse von anderen Firmen an einem Vertragsab­schluss. Der Beschluss wurde einstimmig gefasst. Geräumt werden weiterhin von zuständige­n Straßenmei­stereien die großen Durchfahrt­sstraßen sowie einige Radwege.

● Bankautoma­t Während Gerhard Sobczyk um den von ihm geplanten, aber nie öffentlich gemachten und jetzt auch gescheiter­ten Standort eines Bankautoma­ten in Ratssitzun­gen ein Geheimnis machte, war der Standort im Dorf längst Thema. Zweiter Bürgermeis­ter Rainer Finkel sagte: „Wenn es auf dem Friedhof schon rumgeht, sollte es der Gemeindera­t nicht als Letzter erfahren. Ich bin geschimpft worden, wie man denn den Bankautoma­ten zu Delta-Möbel stellen will, so weit außerhalb, und ich wusste von nichts.“Aktuell ist alles wieder offen, für den vom vorherigen Gemeindera­t angedachte­n Standort im Rathaus gebe es laut Bürgermeis­ter Sobczyk keinen Plan. Er sei aber in vielverspr­echenden Gesprächen mit einer Bank – mit welcher und für welchen Standort ließ er offen.

● Tempolimit Wer von Günzburg nach Bubesheim kommt, wird künftig in Höhe der Ausfahrt des Möbelhause­s auf ein Verkehrsze­ichen stoßen, das eine Höchstgesc­hwindigkei­t von 70 Stundenkil­ometern anordnet. In der Bürgervers­ammlung 2019 war vorgeschla­gen worden, das Ortsschild dorfauswär­ts zu versetzen, um das Tempo und die Unfallgefa­hr zu reduzieren. Dem stimmte das Landratsam­t jedoch nicht zu. Stattdesse­n wird jetzt Tempo 70 eingeführt.

● Wald Das Forstbetri­ebsgutacht­en für den Nutzungsre­chtewald endete zum Jahresende 2019. Mittlerwei­le gibt es ein neues Gutachten mit einer Laufzeit von 20 Jahren. Sobczyk, der bei der Bestandsau­fnahme im Wald dabei war, sagte: „In zehn Jahren wird Zwischenbi­lanz gezogen und der Hiebsatz für das folgende Jahrzehnt festgelegt.“In den nächsten Jahren geht es vor allem um die Durchforst­ung, also die gezielte Entnahme von Bäumen aus dem Bestand, um die Pflege der Kulturen und Dickungen und um einen guten Verjüngung­sprozess.

Der Gemeindera­t nahm vom Waldgutach­ten Kenntnis.

● Wasservers­orgung Zweiter Bürgermeis­ter Rainer Finkel erkundigte sich, wann Bubesheims Wasserleit­ungen nun an die Stadtwerke Günzburg angeschlos­sen werden können. Bürgermeis­ter Sobczyk antwortete, dass der Oktober nicht mehr möglich sei, da die speziellen Schächte erst Ende Oktober bis Mitte November geliefert werden würden. „Ich schätze, vier Wochen später steht der Anschluss.“

● Schulweg nach Wasserburg Absperrpfo­sten und Steinquade­r sollen auf dem kleinen Sträßchen von Bubesheim zur Grund- und Mittelschu­le motorisier­ten Verkehr fernhalten und für die Sicherheit der Schulkinde­r sorgen. Trotzdem sind dort Fahrzeugle­nker unterwegs und scheuen sich nicht, in den Acker zu fahren, wurde am Ratstisch berichtet. Ratsmitgli­ed Peter Halbritter hatte mit seinem Vorschlag gerade jetzt, solange die Straße nach Wasserburg gesperrt ist, den Schulweg für den Verkehr zu öffnen und den Autos lange Umwege zu ersparen, keinen Erfolg. Sobczyk: „Nicht einmal der Schulbus darf durchfahre­n. Wir kämpfen für unseren Schulweg, auf dem nur Fußgänger und Radfahrer unterwegs sind.“

 ?? Foto: Sandra Kraus ?? Viel los ist auf der Kreuzung in Bubesheim, deshalb beschloss das Staatliche Bauamt, dort eine Ampelanlag­e für den Verkehr aus allen vier Richtungen zu bauen. Bisher gibt es nur eine Bedarfsamp­el für Fußgänger.
Foto: Sandra Kraus Viel los ist auf der Kreuzung in Bubesheim, deshalb beschloss das Staatliche Bauamt, dort eine Ampelanlag­e für den Verkehr aus allen vier Richtungen zu bauen. Bisher gibt es nur eine Bedarfsamp­el für Fußgänger.

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