Kohlschreiber steckt im Erstrunden-Tief
Augsburger auch in Paris früh gescheitert
Paris Es war wieder einer dieser Herbst-Tage in Paris, an dem man überall sein wollte – nur nicht auf dem Tennisplatz. Kälte, Wind und Regen sorgten für extreme Bedingungen für die Profis bei den wegen Corona vom Mai in den September verlegten French Open. Doch Philipp Kohlschreiber wollte sich davon nicht aufhalten lassen, fast drei Stunden kämpfte der 36 Jahre alte Augsburger gegen den Chilenen Cristian Garin um den Einzug in die zweite Runde. Doch am Ende musste sich der Routinier doch mit 4:6, 6:4, 1:6, 4:6 geschlagen geben und schied als erster Deutscher in der Herren-Konkurrenz aus. Für Kohlschreiber war es die vierte Erstrundenniederlage in Serie. Seit dem Neustart nach der monatelangen Corona-Pause hat er nur ein einziges Match gewonnen, Mitte August bei einem Challenger-Turnier in Prag. Und jetzt auch noch die Wetterkapriolen in Paris.
Warum tut er sich das überhaupt noch an? Eine Frage, die der DavisCup-Profi so gar nicht mag. „Warum reden wir von ‚sich antun‘? Nur weil ich etwas älter bin?“, fragte der Bayer. Natürlich sei die Freude am Tennis derzeit bei all den Einschränkungen etwas gedämpft. „Aber die Liebe am Sport ist immer noch da“, sagte Kohlschreiber, der bald 20 Jahre auf der Tour unterwegs ist. „Es ist alles kompliziert. Ich hoffe, dass es irgendwann alles wieder etwas einfacher wird.“Wann das so sein wird, ist derzeit noch völlig offen. Doch deshalb die Karriere zu beenden, das kommt für den achtfachen ATP-Turniersieger nicht infrage. Vielmehr schmiedet Kohlschreiber schon Pläne für die nächste Zeit. Was allerdings in Corona-Zeiten nicht so einfach ist, da er in der Weltrangliste bis auf Platz 86 zurückgefallen ist.
Mit diesem Ranking kommt er bei den wenigen Turnieren, die bis zum Jahresende noch stattfinden sollen, nicht ins Hauptfeld, weil eben die meisten der vor ihm platzierten Profis jede Gelegenheit zu spielen wahrnehmen werden. Bei zwei kleineren Challenger-Turnieren in Parma und auf Sardinien will er noch antreten.