Leichte Entspannung auf dem Arbeitsmarkt
Wie sich die Zahl der Menschen ohne Job und die Kurzarbeit im Landkreis Günzburg entwickelt haben
Landkreis Die Lage auf dem Arbeitsmarkt hat sich im September leicht entspannt. Die Arbeitslosenquote ist im Landkreis Günzburg gesunken und liegt aktuell bei 2,9 Prozent. Im Vormonat lag sie bei 3,0 Prozent und vor einem Jahr bei 1,8 Prozent. Aktuell sind 2146 Menschen arbeitslos gemeldet, das sind 139 weniger als im August, aber 850 mehr als im September 2019, teilt die Arbeitsagentur mit.
„Den stärksten Rückgang der Arbeitslosigkeit verzeichnen wir – wie jedes Jahr in den Herbstmonaten – bei den jungen Menschen zwischen 15 und 25 Jahren. Viele haben sich zum September in eine Ausbildung oder Berufstätigkeit abgemeldet. Derzeit sind 299 Jugendliche arbeitslos gemeldet, 76 weniger als im August. Für den Oktober erwarten wir eine Fortsetzung der Entwickda sich dann auch die Studierenden zum Semesterbeginn abmelden“, erklärt Richard Paul, Vorsitzender der Geschäftsführung der auch für den Kreis Günzburg zuständigen Agentur in Donauwörth.
Die Lage auf dem Arbeitsmarkt stabilisiere sich zwar, sei aber auch vom weiteren Pandemieverlauf abhängig. Bedingt durch die Auswirkungen der Corona-Krise stünden die Chancen, aus der Arbeitslosigkeit heraus eine Beschäftigung zu finden, schlechter als in den vergangenen Jahren. „Nicht zu vergessen ist auch, dass viele Unternehmen noch in Kurzarbeit sind und der strukturelle Wandel sowie konjunkturelle Schwächen ebenfalls weiterhin zu Buche schlagen.“Von den 2146 arbeitslos gemeldeten Personen waren 1681 (142 weniger im Vergleich zum Vormonat) bei der
und 465 (drei mehr) im Jobcenter Günzburg gemeldet.
Im Landkreis Günzburg gingen im September acht neue Anzeigen über Kurzarbeit für 129 Mitarbeiter ein, im August waren es 18 Anzeigen für 108 Arbeitnehmer gewesen. Statistische Ergebnisse über die tatsächlich realisierte Kurzarbeit als Hochrechnung liegen auf Landkreisebene bis April dieses Jahres vor. Während in den neu gestellten Anzeigen auf Kurzarbeitergeld für die Monate März und April insgesamt als Obergrenze mehr als 17 000 Beschäftigte angegeben waren, hatten im März 463 Betriebe für 3869 Mitarbeiter und im April 883 Betriebe für 9567 Mitarbeiter tatsächlich Kurzarbeitergeld in Anspruch genommen.
Die Nachfrage nach Arbeitskräften bewegt sich weiterhin auf niedlung, rigem Niveau. Im September wurden 241 neue Arbeitsstellen gemeldet; 26 mehr als im August. Im Vorjahresvergleich fällt die Zahl der Stellenmeldungen deutlich geringer aus. „Hier verzeichnen wir einen Rückgang um 267 Stellen oder 52,6 Prozent.“Im Landkreis Günzburg sind aktuell 892 offene Stellen gemeldet, 17 mehr als im Vormonat und 940 weniger als vor einem Jahr.
Gesucht werden Arbeitskräfte in den Bereichen Lager und Verkauf, Kfz-Technik und Maschinenbau, elektrische Betriebstechnik und Metallbearbeitung, Schweißtechnik, Maschinen- und Anlagenführer sowie Büro- und Sekretariatskräfte. Das Anforderungsniveau liegt bei gut 80 Prozent der gemeldeten Stellen auf Fachkraftniveau oder höher.
Ende März 2020, dem letzten Quartalsstichtag der BeschäftiArbeitsagentur gungsstatistik mit gesicherten Angaben, lag die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten bei 54147. Gegenüber dem Vorjahresquartal war das eine Zunahme um 893 oder 1,7 Prozent. Nach Branchen gab es absolut betrachtet die stärkste Zunahme im Handel sowie der Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen (plus 305 oder plus 4,6 Prozent); am ungünstigsten war dagegen die Entwicklung in der Arbeitnehmerüberlassung (minus 129 oder minus 14 Prozent).
„Die Auswirkungen der CoronaPandemie zeichnen sich in diesen Zahlen noch nicht wirklich ab. Mit den nächsten Quartalszahlen vom Juni 2020, die erst im Dezember zur Verfügung stehen werden, können hierzu konkrete Aussagen getroffen werden“, gibt der Donauwörther Agenturchef zu bedenken.