80Jährige brutal ermordet
Brasilianer nach Tat in Ingolstadt verurteilt
Ingolstadt Das Ingolstädter Landgericht hat einen 28-Jährigen am Freitag wegen Mordes zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Die 1. Strafkammer sah es als erwiesen an, dass der Brasilianer eine 80-jährige Frau bestialisch getötet hat, um einen vorangegangenen Raub zu verdecken.
Nach Überzeugung des Gerichts hat der zuletzt arbeitslose Bauhelfer am Abend des 11. November vergangenen Jahres beim Opfer im Ingolstädter Stadtteil Haunwöhr in der Absicht geklingelt, die Rentnerin zu berauben. Weil die alte Dame auf eine Medikamentenlieferung ihrer Apotheke wartete, öffnete sie ihm die Tür.
Das Gericht geht davon aus, dass es anschließend zur gewaltsamen Wegnahme zweier Schmuckschatullen kam, wobei die Gewaltanwendung noch „nicht massiv“gewesen sei, sagte der Vorsitzende Richter Konrad Kliegl bei der Urteilsbegründung. Ein Tötungsvorsatz habe zu diesem Zeitpunkt noch nicht vorgelegen. In den Schatullen, so Kliegl weiter, habe sich Schmuck befunden, den „ältere Damen halt so haben, nicht die großen Brillis“.
Dann ist die Situation nach Überzeugung der Kammer jedoch eskaliert: Weil sie ihn erkannt hat – der Angeklagte hatte kurz vorher beim Auszug einer befreundeten Familie
Mit 24 Metern Klebeband gefesselt
aus dem Nachbarhaus geholfen – oder zumindest eine Täterbeschreibung hätte geben können, habe der Angeklagte den Entschluss gefasst, die Zeugin zu beseitigen. Richter Kliegl sprach von „einem unbedingten, absoluten Vernichtungswillen“.
Nach der Beweisaufnahme stand für das Gericht fest, dass der 28-Jährige die gebrechliche Frau in einen Kellerraum gebracht, mit insgesamt 24 Meter Klebeband umwickelt, mit Schlägen und Tritten schwerst verletzt und ihr eine Plastiktüte über den Kopf gezogen hat. Die 80-Jährige ist letztlich erstickt.
Seine im Laufe des Prozesses abgegebene Erklärung, wonach eben die Familie, der er beim Auszug geholfen hatte, ihm die Tat unterschieben wolle, bezeichnete Kliegl als „durch die Indizien widerlegt“und einen „Schmarrn“.