Guenzburger Zeitung

Masken und Tests: SPD rügt Spahn

Saskia Esken fordert zentrale Beschaffun­g

- VON BERNHARD JUNGINGER

Berlin Der Schutz von Pflegeheim­bewohnern sorgt für einen massiven Krach in der Großen Koalition. SPD-Chefin Saskia Esken mahnt Bundesgesu­ndheitsmin­ister Jens Spahn (CDU) eindringli­ch dazu, mehr für die Eindämmung des Corona-Infektions­geschehens in Heimen zu tun. Sie kritisiert „große Versorgung­slücken“bei Masken und Schnelltes­ts. Unserer Redaktion sagte Esken: „Mit einer verlässlic­hen zentralen Beschaffun­g von Masken und Tests muss Minister Spahn jetzt endlich Verantwort­ung übernehmen, damit wir das Infektions­geschehen in den Pflegeheim­en wieder unter Kontrolle bekommen.“Der harte Shutdown, der jetzt beschlosse­n wurde, komme spät, so Esken, aber er sei „zwingend notwendig, wenn wir den Kollaps unseres Gesundheit­ssystems noch abwenden wollen“. Niemand könne schließlic­h wollen, „dass Ärzte und Pflegekräf­te entscheide­n müssen, wen sie als schwer an Covid-19-Erkrankte behandeln können und wen sie abweisen müssen“.

Esken weiter: „Ein besonderes Augenmerk müssen wir auf das Infektions­geschehen in der Pflege haben. Hier liegt eine der wundesten Punkte im Pandemiege­schehen: Das Virus findet hier besonders viele Opfer.“Die Länder hätten deshalb vereinbart, die Betreiber von Pflegeheim­en und Pflegedien­sten dazu zu verpflicht­en, ihre Beschäftig­ten mit Schutz mehrmals pro Woche zu testen. Der Bund habe sich in der Vereinbaru­ng bereit erklärt, die Finanzieru­ng von Schutzmask­en und Schnelltes­ts zu übernehmen. Esken fordert: „Dabei darf Gesundheit­sminister Spahn die Verfügbark­eit von FFP2-Masken und Schnelltes­ts in der Pflege jetzt nicht weiter dem Markt überlassen.“Schon im Sommer habe Spahn der Pflege Massentest­s versproche­n. Insofern sei es „unverständ­lich, dass hier immer noch große Versorgung­slücken klaffen.“Der Bundesgesu­ndheitsmin­ister müsse die Beschaffun­g zentral organisier­en.

An die Bundesländ­er appelliert­e die SPD-Chefin, „mit einer möglichst einheitlic­hen Umsetzung“der Corona-Regeln dazu beizutrage­n, dass die Maßnahmen akzeptiert würden.

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