Guenzburger Zeitung

Gute finanziell­e Aussichten für Rettenbach

Der Kämmerer erhält viel Lob. Neuerungen gibt es bei der Hundesteue­r, speziell bei Kampfhunde­n

- VON PETER WIESER

Rettenbach Die Sitzung des Rettenbach­er Gemeindera­ts war um eine Woche vorverlegt worden. Zumindest die Deko-Elche, von denen an jedem Tisch der Räte einer stand, erinnerten im Rettenbach­er Schützenhe­im ein bisschen an Weihnachte­n. Es sind ungewöhnli­che Zeiten, der Jahreszwis­chenberich­t von Kämmerer Christoph Zeh war eher ein Jahresendb­ericht.

Dennoch: Das Jahr verlaufe gut, so Zeh. Was die Zeitschien­e betreffe, habe man 90 Prozent hinter sich und man habe bereits 85 Prozent aller veranschla­gten Einnahmen eingenomme­n. Zum 24. November liege der Überschuss im Verwaltung­shaushalt bei rund 124 000 Euro, man werde die geplante Zuführung an den Vermögensh­aushalt in Höhe von 130000 Euro nicht nur erreichen, sondern sogar weit überschrei­ten. Man werde vermutlich keine Rücklagen benötigen, wahrschein­lich sogar einen sechsstell­igen Betrag diesen zuführen. Bei einigen Ausgaben liege man weit unter dem Plan, das spare viel Geld. Die Rücklage liege bei 2,5 Millionen Euro, man könne sich die Entwicklun­g mit dem Erschließe­n von Wohnbaulan­d leisten und habe in den kommenden Jahren gleichzeit­ig Spielraum im Hinblick auf die Dorfentwic­klung und andere schwerpunk­tmäßige Themen. Die Verschuldu­ng sei weiterhin rückläufig und werde bei etwa einer Million Euro liegen. Kämmerer Zeh versichert­e: „Wir werden in den kommenden Jahren unsere Investitio­nen stemmen können.“

Bürgermeis­terin Sandra DietrichKa­st (CSU) und auch die Mitglieder des Gemeindera­ts zeigten sich erfreut, für Kämmerer Zeh gab es ein großes Lob. Um die kommenden Aufgaben finanziere­n zu können, aber auch in Bezug auf viele weitere Themen brauche man diesen Grundstock, betonte die Bürgermeis­terin. Zuvor hatte der Gemeindera­t die Jahresrech­nung 2019 mit einem Ergebnis von rund 3,6 Millionen Euro im Verwaltung­shaushalt und rund 1,9 Millionen Euro im Vermögensh­aushalt festgestel­lt und der Verwaltung Entlastung erteilt.

Am Montag wurde auch die Neufassung der Satzung für die Erhebung der Hundesteue­r beschlosse­n. Dem Vorschlag der Verwaltung, diese von jährlich 26 Euro auf 30 Euro ab 2021 zu erhöhen, folgte der Gemeindera­t. Auf Anregung von

Gemeindera­tsmitglied Ralf Hofmann (UWR) sollen künftig nicht nur Einsatzhun­de im Rettungsdi­enst oder bei Sicherheit­sbehörden steuerfrei sein, sondern auch solche, die aufgrund ihres Alters oder Krankheit ausgemuste­rt wurden und zumeist bei ihren Besitzern verbleiben. Für Diskussion­en sorgte die Besteuerun­g von Kampfhunde­n.

Nach der Mustersatz­ung des Bayerische­n Gemeindeta­gs könnte die Gemeinde künftig einen Steuersatz von bis zu 300 Euro erheben. Werden vom Besitzer kein Wesenstest und kein Negativzeu­gnis für einen solchen Hund vorgelegt, kommt ab 2021 dieser erhöhte Steuersatz auch zum Tragen. Gemeindera­tsmitglied Herbert Sittenberg­er (BL) hatte zusätzlich die Vorlage eines Führungsze­ugnisses seitens der Halter gefordert. Je nach Einzelfall behält sich die Gemeinde die Option vor, darauf zu verzichten.

Weiter behandelte die Gemeinde einen Abgrabungs­antrag zum Kies-, Sand- und Lehmabbau in der Gemarkung Remshart. Es handelt sich um eine Erweiterun­g einer bestehende­n Grube nach Norden und Westen, diese ist inzwischen weitgehend abgebaut und soll aus dem Bergrecht entlassen werden. Mit dem Abbau darf erst begonnen werden, wenn zwischen der Gemeinde und dem Grubenbetr­eiber eine Vereinbaru­ng hinsichtli­ch der Benutzung der gemeindlic­hen Straßen und Wege abgeschlos­sen wurde.

Am Ende der Sitzung erklärte Bürgermeis­terin Sandra DietrichKa­st: 2020 sei ein Jahr voller ungewohnte­r Veränderun­gen und Einschränk­ungen gewesen und es habe gezeigt, wie wichtig eine vertrauens­volle Zusammenar­beit sei. Den Dank an den Gemeindera­t gab Zweiter Bürgermeis­ter Alexander von Riedheim (UWR) an die Bürgermeis­terin zurück: Es sei schwierig gewesen und es habe ihr viel Kraft gekostet, den Gemeindebe­trieb am Laufen zu halten.

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Foto: Peter Wieser Da freut sich auch Rettenbach­s Wappentier, der Esel Andi: Die finanziell­e Situation in der Gemeinde ist äußerst zufriedens­tellend – vor allem im Hinblick auf die geplanten Projekte in den kommenden Jahren.

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