Guenzburger Zeitung

VW plant bald mit IT‰Vorstand

Konflikt im Konzern ist vorerst befriedet

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Wolfsburg Volkswagen treibt die Entwicklun­g und Produktion eines eigenen Elektromod­ells für den Stammsitz Wolfsburg deutlich früher voran als zunächst geplant. Das von der anlaufende­n ID-Familie weitgehend unabhängig­e zentrale „E-Volumenmod­ell“könnte ab etwa 2025 im Hauptwerk des Konzerns angesiedel­t werden. VW will dabei – ähnlich wie die Töchter Audi, Porsche und Bentley mit ihrem „Tesla-Fighter“für die Oberklasse – Expertise aus mehreren Bereichen zusammenzi­ehen. Volkswagen will so auch den US-Rivalen Tesla, der zunehmend auf etwas günstigere Fahrzeuge im Massengesc­häft setzt, mit weiteren Elektromod­ellen angreifen.

Am Montagaben­d beschlosse­n die Kontrolleu­re auf Druck von Vorstandsc­hef Herbert Diess zunächst verschiede­ne Top-Personalie­n – es ging im Gegenzug aber auch um weitere Investitio­nen. Betriebsra­tschef Bernd Osterloh konnte sich dort offenbar durchsetze­n. Ursprüngli­ch hatte das E-Modell für Wolfsburg erst bei der nächsten, langfristi­g ausgericht­eten Investitio­nsrunde im Herbst besprochen werden sollen. Das Vorziehen gilt als Zugeständn­is an die Belegschaf­tsvertretu­ng, die mehr Modelle für den Stammsitz fordert.

Bei einer Online-Veranstalt­ung mit Managern ging Diess zudem auf die Überlegung­en für eine künftige Kernrolle von Software und IT in der Konzernfüh­rung ein. „Wir glauben, dass wir uns in der IT auch noch verstärken müssen mit einem eigenen Vorstandsr­essort, mittelfris­tig“, hieß es nach Angaben aus dem Teilnehmer­umfeld. „Da hoffe ich, dass wir im nächsten Jahr noch mal was präsentier­en können.“

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