Corona: Erstmals stirbt ein Kind
Ein Mädchen aus Ingolstadt ist das jüngste Todesopfer der Pandemie in Bayern – und gleichzeitig eine sehr seltene Ausnahme
Ingolstadt Zum ersten Mal ist in Bayern ein Kind unter zehn Jahren an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben. Das bestätigte am Mittwoch das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL). Es handelt sich dabei um ein achtjähriges Mädchen, das in der Abteilung für Kinder- und Jugendmedizin der KJF Klinik St. Elisabeth in Ingolstadt behandelt worden war. Die in Neuburg ansässige Klinikleitung teilte auf Anfrage mit, dass das Kind unter einer schweren Vorerkrankung litt. Weitere Angaben wolle man aus Rücksicht auf die
Eltern und aus Datenschutzgründen nicht machen.
Wie eine Auswertung des LGL deutlich macht, sterben grundsätzlich nur sehr wenige junge Menschen an den Folgen einer Covid19-Erkrankung. War der Fall des Mädchens aus Ingolstadt der bayernweit erste in der Gruppe der bis Neunjährigen, registrierte die Behörde auch bei den zwischen Zehnund 19-Jährigen bisher nur einen einzigen Todesfall im Freistaat.
Insgesamt sind bisher laut Landesamt 5173 Personen in Bayern gestorben, die sich mit dem Coronavirus infiziert hatten. Den Angaben zufolge starb die große Mehrheit derer, bei denen die Todesursache bekannt ist, an der Covid-19-Erkrankung und ihren Folgen (88 Prozent). Bei zwölf Prozent lag eine andere Todesursache vor. Die meisten Todesfälle (4531) sind Menschen, die älter als 70 Jahre waren.
Wie eine Sprecherin des Landesamtes auf Nachfrage erklärte, habe sich die Altersverteilung der Covid19-Todesfälle in den vergangenen Monaten nicht geändert, „am häufigsten betroffen waren und sind weiterhin ältere Personen und Menschen mit Vorerkrankungen“. Einzelfälle in den jüngeren Altersgruppen seien selten, aber möglich, und könnten in Phasen hoher Infektionszahlen entsprechend häufiger vorkommen.