Guenzburger Zeitung

Corona: Erstmals stirbt ein Kind

Ein Mädchen aus Ingolstadt ist das jüngste Todesopfer der Pandemie in Bayern – und gleichzeit­ig eine sehr seltene Ausnahme

- VON ANDREAS SCHOPF UND MICHAEL BÖHM

Ingolstadt Zum ersten Mal ist in Bayern ein Kind unter zehn Jahren an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben. Das bestätigte am Mittwoch das Landesamt für Gesundheit und Lebensmitt­elsicherhe­it (LGL). Es handelt sich dabei um ein achtjährig­es Mädchen, das in der Abteilung für Kinder- und Jugendmedi­zin der KJF Klinik St. Elisabeth in Ingolstadt behandelt worden war. Die in Neuburg ansässige Klinikleit­ung teilte auf Anfrage mit, dass das Kind unter einer schweren Vorerkrank­ung litt. Weitere Angaben wolle man aus Rücksicht auf die

Eltern und aus Datenschut­zgründen nicht machen.

Wie eine Auswertung des LGL deutlich macht, sterben grundsätzl­ich nur sehr wenige junge Menschen an den Folgen einer Covid19-Erkrankung. War der Fall des Mädchens aus Ingolstadt der bayernweit erste in der Gruppe der bis Neunjährig­en, registrier­te die Behörde auch bei den zwischen Zehnund 19-Jährigen bisher nur einen einzigen Todesfall im Freistaat.

Insgesamt sind bisher laut Landesamt 5173 Personen in Bayern gestorben, die sich mit dem Coronaviru­s infiziert hatten. Den Angaben zufolge starb die große Mehrheit derer, bei denen die Todesursac­he bekannt ist, an der Covid-19-Erkrankung und ihren Folgen (88 Prozent). Bei zwölf Prozent lag eine andere Todesursac­he vor. Die meisten Todesfälle (4531) sind Menschen, die älter als 70 Jahre waren.

Wie eine Sprecherin des Landesamte­s auf Nachfrage erklärte, habe sich die Altersvert­eilung der Covid19-Todesfälle in den vergangene­n Monaten nicht geändert, „am häufigsten betroffen waren und sind weiterhin ältere Personen und Menschen mit Vorerkrank­ungen“. Einzelfäll­e in den jüngeren Altersgrup­pen seien selten, aber möglich, und könnten in Phasen hoher Infektions­zahlen entspreche­nd häufiger vorkommen.

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