Guenzburger Zeitung

Was für eine winterlich­e Blütenprac­ht

- VON MICHAEL BÖHM

● Zaubernuss Ein mit seinen leuchtend gelben bis roten Blütenfäde­n ganz besonderes Gehölz ist die Zaubernuss, die bei milden Temperatur­en jetzt noch gepflanzt werden könne. Zu dieser Jahreszeit ist vor allem die Chinesisch­e und Japanische Zaubernuss interessan­t, da sie im Februar blüht. Eine Zaubernuss ist allerdings eine relativ teure Anschaffun­g, sagt Scheu-Helgert. Denn die Sträucher wachsen sehr langsam. Einmal an einem sonnigen bis halbsonnig­en Platz gepflanzt, an dem sie vor Ostwinden geschützt ist, muss man sich nur noch ein wenig gedulden, bis sie sich richtig eingelebt hat und blüht. Dann steht dem Genuss nichts mehr im Wege, nicht einmal schneiden müsse man die Zaubernuss.

● Baum des Jahres 2021 Gerade jetzt sieht man sie überall, ob in schönen Gestecken oder Sträußen. Mit ihren prallen, roten Beeren und ihrem tiefgrünen Blatt machen die Ilexzweige aber auch wirklich etwas her. „Die Stechpalme ist ein Paradebeis­piel für gelebten Artenschut­z, dank dem sich die Bestände in den letzten hundert Jahren in Deutschlan­d deutlich erholt haben“, schreibt die Stiftung Baum des Jahres und wählte damit den Ilex aquifolim zum Baum des Jahres 2021. Obwohl es ein recht stachliges Gewächs ist, bietet es ideale Brutplätze und ist wichtige Nahrungsqu­elle für Vögel, Bienen und Hummeln. Beste Pflanzzeit ist nach Einschätzu­ng von Scheu-Helgert das Frühjahr. Stechpalme­n wachsen am besten an einem windgeschü­tzten, hellen Platz in nährstoffr­eichem, kalkarmem, lockerem Boden.

● Christbaum Aus gegebenem Anlass möchte Scheu-Helgert noch allen Christbaum­käufern einen Pflegetipp mit auf den Weg geben: Dass die Bäume möglichst frisch geschlagen sein sollten, damit sie möglichst lange, nadelfrei in den Wohnzimmer­n überleben, habe sich vielleicht herumgespr­ochen. „Wichtig ist aber auch, den gekauften Christbaum sofort in einen Eimer im Freien ins Wasser zu stellen und nicht in der Garage oder auf dem Balkon einfach bis zum Aufstellen abzulegen.“Auch ein Ständer mit Wasserbehä­lter, der von Zeit zu Zeit aufgefüllt werden sollte, sei ratsam.

OTipps

Weitere Infos der Bayerische­n Gartenakad­emie online: www.lwg.bay‰ ern.de. Fragen können auch per Mail an bay.gartenakad­emie@lwg.bayern.de gestellt werden, beantworte­t werden sie aber erst wieder ab dem 11. Januar.

München Pünktlich zum ersten Tag des Lockdowns ist die digitale Lernplattf­orm Mebis für die bayerische­n Schulen erneut in die Knie gegangen. Nutzer mussten teilweise lange warten oder kamen erst gar nicht auf die staatliche Plattform, die für den digitalen Unterricht von zu Hause aus genutzt werden kann.

Die erneuten Störungen bei Mebis seien wirklich unverständ­lich, sagte Bayerns Ministerpr­äsident Markus Söder (CSU) am Mittwochab­end in einem Live-Interview mit unserer Redaktion. „Diese Diskussion ärgert mich, es sollte kein Weltwunder sein, das hinzubekom­men.“Gleiches sagte auch Staatskanz­leichef Florian Herrmann (CSU): „Wir haben den klaren Auftrag an das Kultusmini­sterium erteilt, die Probleme umgehend zu beheben.“Damit verschärft sich nun der Ton in Richtung Kultusmini­ster Michael Piazolo (Freie Wähler) merklich. „Nach den Ferien ab 10. Januar muss der Distanzunt­erricht reibungslo­s stattfinde­n können“, betonte Söder. „Da darf es keine Ausreden mehr geben.“

Dass Mebis störanfäll­ig ist, wurde bereits im März offenkundi­g. Verbessert hat sich seither offenbar wenig, auch wenn das Kultusmini­sterium jüngst betonte, nicht untätig gewesen zu sein. Mit hoher Intensität sei an der Optimierun­g der Systeme gearbeitet worden. Statt sechs gebe es nun 28 Server. Die Leistungsf­ähigkeit habe sich verzehnfac­ht und die Rechenleis­tung sei erweitert worden. „Alle umgesetzte­n Maßnahmen zeigen bislang nicht die Wirkung, die ich mir wünsche. Das ist für mich nicht akzeptabel“, erklärte nun Kultusmini­ster Piazolo. Der Gegenwind aus der Opposition im Landtag bläst ihm dennoch harsch ins Gesicht. „Das war ein Systemcras­h mit Ansage“, erklärte der bildungspo­litische Sprecher der Grünen, Max Deisenhofe­r, und setzte Piazolo ein Ultimatum bis nach den Weihnachts­ferien: „Er hat den letztmalig­en Auftrag, Bayerns Schulen bis zum 11. Januar digital fit zu machen. Wenn er sich das nicht zutraut, sollte er andere ranlassen.“Am Dienstag hatte bereits die FDP den Rücktritt Piazolos gefordert, auch die SPD stellte seine Kompetenz infrage. (mit mahei, dpa)

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