Guenzburger Zeitung

Zweckverba­nd „Digitale Schulen“kann starten

Der Kreis Günzburg hat eine Vorreiterr­olle. Der Vorsitzend­e übt Kritik an Freistaat und Bund

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Landkreis Dass die konstituie­rende Sitzung des Zweckverba­nds „Digitale Schulen Landkreis Günzburg“am Mittwoch und damit gleich am ersten Tag des Lockdowns stattfand, hatte seinen Grund. Zum einen stand der Termin bereits seit Langem fest, zum anderen wäre der Zweckverba­nd bis auf Weiteres ohne Vorsitzend­en und beschlosse­ne Satzung nicht handlungsf­ähig gewesen. Damit die Sitzung überhaupt stattfinde­n konnte, waren die Hygienesta­ndards im Foyer des Auwald-Sportzentr­ums in Gundremmin­gen entspreche­nd hoch, Platz war mehr als ausreichen­d vorhanden, keines der Mitglieder der Verbandsve­rsammlung nahm an seinem Platz die Maske ab.

Mit dem „Zweckverba­nd Digitale Schulen“spielt der Landkreis Günzburg eine Vorreiterr­olle. Während andere noch darüber nachdachte­n, stelle man mit der Ausstattun­g der Schulen im Landkreis Günzburg digitale Bildung bereits auf eine neue Basis, hatte Landrat Hans Reichhart (CSU) zu Beginn betont. Insgesamt gehören dem Zweckverba­nd 29 Sachaufwan­dsträger der Grundschul­en und Mittelschu­len im Landkreis an. Ziel ist vor allem die Unterstütz­ung der Schulen in der einheitlic­hen Bereitstel­lung

von Hard- und Software, die Übernahme von administra­tiven IT-Aufgaben zur Entlastung des Lehrperson­als, wie auch die Bündelung bei Neuanschaf­fungen.

Die Anzahl der Stimmen der jeweiligen Verbandsmi­tglieder richtet sich nach der Anzahl der Schüler aus den jeweiligen Schulen, die durch das Verbandsmi­tglied vertreten werden. Gundremmin­gens Bürgermeis­ter Tobias Bühler wurde am

Mittwoch einstimmig zum Vorsitzend­en gewählt, ebenfalls Einstimmig­keit herrschte bei der Wahl von Ichenhause­ns Bürgermeis­ter Robert Strobel als dessen Vertreter.

Beschlosse­n wurde auch die Verbandssa­tzung, die unter anderem das Einrichten einer Geschäftss­telle regelt. Diese wird sich, zentral im Landkreis, im ehemaligen Rabbinatsg­ebäude an der Von-Stain-Straße 8 in Ichenhause­n befinden. Die

Verwaltung des Zweckverba­nds mit der Haushaltsp­lanung, dem Kassenwese­n und der Bezahlung der Löhne sowie der Erhebung der Umlagen von den Zweckverba­nds-Kommunen übernimmt die Verwaltung­sgemeinsch­aft Ichenhause­n. Weiter wurde die Erhebung einer Umlage zur vorläufige­n Haushaltsf­ührung beschlosse­n: In Summe sind dies für den Start rund 50000 Euro, um in der Anfangspha­se handlungsf­ähig zu sein. Die erste Sitzung des Zweckverba­nds, bei der dann auch der Haushalt beschlosse­n werden soll, findet voraussich­tlich bereits im Februar statt.

Auch wenn die Verwaltung­sarbeit über die Verwaltung­sgemeinsch­aft Ichenhause­n laufen werde, die Arbeit selbst müsse mit Tobias Bühler an der Spitze der Zweckverba­nd leisten und dieser werde in den kommenden Jahren massiv beschäftig­t sein, erklärte Robert Strobel. Verbandsvo­rsitzender Bühler, der den in den vergangene­n Jahren an der Entstehung beteiligte­n Stellen und Personen seinen Dank aussprach, betonte: Er sei sehr froh, dass der Zweckverba­nd nun endlich starten könne. Die Zusammenar­beit mit der Betreuung von 29 Schulen über den ganzen Landkreis Günzburg verteilt und mit insgesamt 5253 Schülern sei bayernweit einzigarti­g. Gleichzeit­ig übte er aber auch Kritik: Vom Freistaat Bayern und auch vom Bund sei zugesicher­t worden, dass jeder Lehrer einen Dienst-Laptop oder sonstiges erhalte. Damit sollte jeder davon ausgehen, dass dies seitens des Dienstherr­n auch geschehe. Dies aber werde wieder auf die Kommunen verlagert, die dann dafür zuständig seien und alles managen müssten. (wpet)

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Foto: Peter Wieser Am Mittwoch ging der Zweckverba­nd „Digitale Schulen Landkreis Günzburg“an den Start. Im Foyer des Gundremmin­ger Auwald‰ Sportzentr­ums fand die konstituie­rende Sitzung statt.

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