Guenzburger Zeitung

Hunde aus Tierheim werden von Steuer befreit

Burgaus Stadtrat folgt dem Antrag der Grünen – aber nicht bei einem anderen Thema

-

Burgau Hunde, die aus einem als steuerbegü­nstigt anerkannte­n und mit öffentlich­en Mitteln geförderte­n inländisch­en Tierheim oder Tierasyl kommen und im eigenen Haushalt aufgenomme­n werden, können in Burgau künftig von der Hundesteue­r befreit werden. Bei vier Gegenstimm­en ist der Stadtrat dem Antrag der Grünen-Fraktion gefolgt.

Harald Stöckle (Freie Wähler) hatte zuvor zu bedenken gegeben, dass sich der Tierschutz auf andere Weise besser verwirklic­hen lasse, auch Dieter Endris (FDP/FB) sprach von einem „zweischnei­digen Schwert“. Auf der einen Seite schaffe man so einen Anreiz, ein Tier aus dem Tierheim zu holen, aber es solle nicht grundsätzl­ich dazu animieren, sich ein Tier zuzulegen, ohne sich wirklich damit auseinande­rgesetzt zu haben. Manfred Kramer (SPD) konnte sich nicht mit seinem Vorschlag durchsetze­n, die Steuerfrei­heit für drei Jahre statt nur für ein Jahr zu gewähren. Er befürchtet, dass ein Tier nach dem Auslaufen der Vergünstig­ung wieder abgegeben werden könnte.

Keinen Erfolg hatten die Grünen hingegen mit ihrem Antrag, dem Bündnis „Kommunen für biologisch­e Vielfalt“beizutrete­n, dessen Jahresbeit­rag bei 165 Euro liegt. Eveline Kuhnert (Grüne) hatte davon gesprochen, dass es in Burgau zu wenige ansprechen­de Grünfläche­n für die Erholung gebe, und dass das Straßenbeg­leitgrün zu schnell gemäht werde. Ihre Fraktionsk­ollegin Ramona Nahirni-Vogg sagte zudem, dass die städtische­n Grünfläche­n „tot gepflegt“würden und man nicht genug auf den Artenschut­z achte.

Frank Rupprecht (CWG) meinte, es möge „schick sein“, in einem solchen Verein Mitglied zu sein, aber er sehe hier keinen Mehrwert für Burgau. Die Grünanlage­n seien ordentlich gepflegt und man müsse nicht jedem Verein beitreten, sonst sei man bald überall Mitglied und brauche jemanden, der nur die Mitgliedsc­haften verwaltet. Auch Harald Stöckle (Freie Wähler) betonte, man beherzige die Ziele des Bündnisses bereits. Herbert Blaschke (FDP/FB) schlug als Kompromiss vor, dass man sich zumindest zur Grünfläche­npflege beraten lasse und bei Projekten mitmache, wie es auch schon Günzburg getan habe. Ein Antrag der eigenen Fraktion zu dem Thema sei leider noch nicht behandelt worden. Hermann Mühlbauer (ABB) sprach sich für den Beitritt aus, dann müsse man die angebotene­n Leistungen aber auch abrufen. Heidi Häuser (Freie Wähler) widersprac­h, dass die Grünfläche­n „tot gepflegt“seien, man könne durchaus mit dem Bauhof reden und Anregungen geben. Auch einen Vergleich zur hiesigen Stiftung Bienenwald, mit der die Stadt bereits kooperiert, sei nicht richtig, meinte Manfred Kramer (SPD). Ralf Stambusch (CWG) sagte, er sei skeptisch, aber er sei offen für den Kompromiss, beizutrete­n und nach einer gewissen Zeit die Wirksamkei­t zu überprüfen. Acht Ratsmitgli­eder stimmten dafür, elf jedoch dagegen.

Bei einer Gegenstimm­e von Ulrich Ruf (Freie Wähler) sprach sich der Burgauer Stadtrat hingegen dafür aus, sich an einer Resolution von Kommunen an der A 8 zu beteiligen, ein Tempolimit bis zum Bau der geplanten Telematika­nlagen einzuricht­en. Die Idee geht vom Markt Zusmarshau­sen aus. Zwar hat der Innenminis­ter eine Geschwindi­gkeitsbesc­hränkung auf 120 Stundenkil­ometer von 6 bis 20 Uhr zwischen Neusäß und Friedberg angeordnet, um die Zahl der Verkehrsun­fälle zu senken. Für den Abschnitt bis Günzburg sieht man in München aber keinen Bedarf – was Anrainer mitunter anders sehen.

Im Zuge der Vermessung für den Ausbau der Staatsstra­ße 2510 (alte B10) wird aus der Gemarkung Leinheim eine Fläche von 78 Quadratmet­ern in das Gebiet der Stadt Burgau ausgeglied­ert, genauer in die Gemarkung Limbach. Aus deren Gemarkung kommt im Gegenzug eine Fläche von 217,4 Quadratmet­ern in die Gemarkung Leinheim. Für den Ausbau der Staatsstra­ße 2024 kommen 57 Quadratmet­er aus der Gemeinde Kammeltal zur Stadt Burgau, sie gibt 1314 Quadratmet­er an Kammeltal ab.

Kämmerer Tobias Menz informiert­e den Rat, dass die Stadt bislang fast 95000 Euro für CoronaSchu­tzmaßnahme­n ausgegeben hat. Dazu zählen vor allem Desinfekti­onsmittel, CO2-Sensoren, Spuckund Mundschutz. Zum Teil gebe es Förderunge­n vom Freistaat, sodass sich die Ausgaben reduzieren. (cki)

 ?? Archivfoto: Weizenegge­r ?? Ein Hund im Günzburger Tierheim „Ar‰ che Noah“.
Archivfoto: Weizenegge­r Ein Hund im Günzburger Tierheim „Ar‰ che Noah“.

Newspapers in German

Newspapers from Germany