Guenzburger Zeitung

Gesund gibt es auch in lecker

Besser essen Zum Jahreswech­sel nehmen sich viele vor, sich gesünder zu ernähren. Doch oft verpuffen Schwung und Motivation im Alltag wieder schnell. Wie die Umstellung auf Dauer gelingen kann

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Essgewohnh­eiten und Vorlieben werden oft schon in der Kindheit geprägt und sind äußerst hartnäckig. Zudem ist Essen mehr als pure Nährstoffa­ufnahme: Essen ist eine gemeinscha­ftliche Erfahrung, es ist Genuss, manchmal auch Trost oder Ablenkung. Der Ernährungs­stil dient auch dazu, Status und Werte zum Ausdruck zu bringen. Wenig verwunderl­ich, dass „besser“nicht für jeden das Gleiche bedeutet. Wer sich seine Vorlieben und Angewohnhe­iten bewusst macht, kann seinen persönlich­en „Knackpunkt“ausfindig machen und damit beginnen, neue Gewohnheit­en zu etablieren.

Viele tun sich dabei mit kleinen Schritten leichter als mit einer radikalen Umstellung. Wichtig für einen dauerhafte­n Erfolg ist in jedem Fall eine positive Perspektiv­e, die nicht den Verzicht, sondern die Freude auf Neues in den Vordergrun­d rückt. So möchten immer mehr Menschen weniger Fleisch und Wurst essen – sei es aus gesundheit­lichen Gründen oder aus dem Wunsch heraus, sich für Kli

und Tierschutz einzusetze­n. Den Vorsatz in die Tat umzusetzen gelingt leichter, wenn man den Blick auf die vielen leckeren vegetarisc­hen und veganen Gerichte lenkt, die es zu entdecken gibt.

Auch der Wunsch nach weniger

Fast Food steht bei vielen oben auf der Liste. Vielleicht bieten die coronabedi­ngt veränderte­n Arbeitsstr­ukturen hier sogar eine Chance: Wer überwiegen­d im Homeoffice arbeitet, kommt mittags eher nicht an Schnellimb­iss oder Bäcker vorbei. Da bietet es sich an, beim Kochen größere Portionen zuzubereit­en, die am nächsten Tag nur noch aus dem Kühlschran­k geholt und erwärmt werden müssen.

Wird weniger außer Haus gegessen, kommt dem Einkauf im Supermarkt umso größere Bedeutung zu. Statt zum Schokorieg­el also besser zum Lieblingso­bst greifen und anstelle von Fertigpizz­a lieber praktische­s Tiefkühlge­müse einkaufen – zumindest ab und zu. Das bringt automatisc­h mehr Vielfalt in den Speiseplan. Ein wenig mehr Aufmerksam­keit beim Einkauf hilft auch allen, die weniger Zucker konsumiere­n wollen. Gesüßte Gematränke sind klassische Zuckerfall­en. Aber auch in Fertigprod­ukten steckt oft viel davon. Beim Einkauf ist es also sinnvoll, einen Blick auf die Zutatenlis­ten zu werfen. Vorsicht: Zucker kann viele Namen haben. Er versteckt sich auch in Zutaten wie Fructosesi­rup, Maltose oder Apfelsaftk­onzentrat.

Süßstoffe und Zuckeraust­auschstoff­e helfen nur begrenzt. So ist es gesundheit­lich unbedenkli­ch, gelegentli­ch süßstoffge­süßte Light-Limonaden zu trinken. Als tägliche Durstlösch­er eignen sie sich jedoch nicht. Bei Zuckeraust­auschstoff­en in größerer Menge kann es zu Verdauungs­beschwerde­n kommen. Langfristi­g sinnvoller ist es, dem Körper die Gewöhnung an den starken Süßgeschma­ck allmählich abzutraini­eren. Wer morgens süße Cerealien frühstückt, kann diese mit anderen, zuckerfrei­en Müslis mischen. Auch ein Stück Zucker weniger im Kaffee, ein paar Schlucke mehr Wasser in der Saftschorl­e sind bereits hilfreiche Verbesseru­ngen. Und auch hier gilt: Neues kann Spaß machen.

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Foto: Olha Afanasieva, Adobe Stock Ofengemüse ist lecker und leicht zu ma‰ chen.
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Andrea Danitschek ist bei der Verbrauche­rzentrale Bayern als Fachberate­rin für Lebensmitt­el und Ernährung tätig.

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