Guenzburger Zeitung

„Davon träume ich schon seit meiner Kindheit“

In ihrer Familie ist Schwimmen das Thema Nummer eins. Angelika Köhler wollte sogar bei Olympia starten. Doch dann kam der Profi-Schwimmeri­n die Corona-Krise dazwischen

- VON DAVID KLUTHE

Die einen träumen vom Fliegen. Andere wollen als Ärztin oder Arzt anderen Menschen helfen. Angelina Köhler hatte schon als Kind einen anderen Traum: die Olympische­n Spiele. Vergangene­s Jahr fielen die riesigen Wettbewerb­e wegen der CoronaKris­e aus. Nun hofft die ProfiSchwi­mmerin auf ihre nächste Chance. Angelina Köhler ist 20 Jahre alt. Hier erzählt sie, was sie an Olympia so toll findet.

Bist du schon als Kind gerne geschwomme­n?

Angelina Köhler: Ich habe erst relativ spät angefangen mit dem Schwimmen, so mit neun Jahren. Aber ich war schon immer gerne im Wasser. Meine Eltern hatten schon irgendwann keine Lust mehr, mit uns ins Schwimmbad zu fahren. Wir waren immer im Meer, wenn wir im Urlaub waren. Irgendwann hat unser Vater dann zu mir und meinen Schwestern gesagt: Los, ihr geht jetzt schwimmen und dann hat das angefangen.

Du und deine beiden Schwestern seid seitdem Schwimmeri­nnen. Sprecht ihr beim Abendessen noch über etwas anderes?

Angelina Köhler: Natürlich ist Schwimmen das Hauptthema. Unser ganzes Leben dreht sich ums Schwimmen, das kann man nicht vermeiden. Aber es ist nicht so, dass wir die ganze Zeit über Schwimmen reden. Wir haben auch andere Themen. Wir sind ja eine ganz normale Familie. Man redet mal über die Schule oder über seine Freunde.

Wie kommt ihr als Schwestern miteinande­r klar? Angelina Köhler: Wir verstehen uns alle richtig gut. Ich gebe meiner kleinen Schwester Tipps, sie gibt mir auch Tipps. Klar, im Becken sind wir Konkurrent­innen und schwimmen gegeneinan­der. Aber es ist nicht so, dass wir neidisch aufeinande­r wären. Meine mittlere Schwester musste leider wegen einer schweren Schulterve­rletzung aufhören.

Das war bestimmt schwer ...

Angelina Köhler: Ja, super schwierig. Das kann man sich kaum vorstellen. Das ist für viele Leistungss­portler ein großer Einschnitt ins Leben, wenn man aufhören muss. Man hat ja sein ganzes Leben darauf ausgericht­et. Wenn das auf einmal nicht mehr so ist, dann fehlt da schon was.

Wie war es für dich, als die Olympische­n Spiele abgesagt wurden?

Angelina Köhler: Das war ein Schock für mich. Ich war perfekt vorbereite­t. Ich hatte ein tolles Trainingsl­ager hinter mir. Ich bin superschne­lle Zeiten geschwomme­n. Aber dann wurde alles abgesagt. Da sind auch ein paar Tränen geflossen.

Warum ist Olympia so wichtig für dich?

Angelina Köhler: Olympia ist etwas ganz anderes als eine Weltmeiste­rschaft oder eine Europameis­terschaft. Da kommen alle Sportarten zusammen. Jeder hat dasselbe Ziel, jeder möchte erfolgreic­h sein, jeder möchte Medaillen gewinnen. Davon träume ich schon seit meiner Kindheit.

Das heißt, du hast auch als Kind schon immer Olympia geguckt?

Angelina Köhler: Ich glaube, meine ersten Olympische­n Spiele, an die ich mich richtig erinnern kann, waren im Jahr 2008. Ich habe wirklich jeden Wettbewerb geguckt, egal welche Sportart, ob Schwimmen, Leichtathl­etik, Ringen oder Gewichtheb­en.

Und bist du nächsten Sommer als Athletin dabei?

Angelina Köhler:

Das ist auf jeden Fall mein größter Wunsch, für den ich schon seit Jahren trainiere. Es sieht erst mal gut aus. Ich bin gespannt.

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