Guenzburger Zeitung

Erdrutsch kostet sieben Menschen das Leben

Das neue Jahr beginnt für Norwegen mit einem Drama im Schnee

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Vier Tage nach einem heftigen Erdrutsch im Süden Norwegens haben die Rettungskr­äfte mittlerwei­le sieben Todesopfer gefunden. Nach dem ersten Fund am Neujahrsta­g und drei weiteren am Samstag entdeckten die Einsatzkrä­fte auch am Sonntag drei Leichen. Mehrere Menschen galten zu dem Zeitpunkt weiter als vermisst. Die Retter gaben auch mehr als 100 Stunden nach dem Unglück nicht die Hoffnung auf, Überlebend­e finden zu können.

Das Schicksal der Menschen rund 40 Kilometer nordöstlic­h von Oslo hatte die Norweger über den Jahreswech­sel begleitet. Auch die norwegisch­e Königsfami­lie zeigte ihre Anteilnahm­e. König Harald V., 83, Königin Sonja, 83, und Kronprinz Haakon, 47, reisten am Sonntag nach Gjerdrum, um sich mit Vertretern der Kommune, Einsatzkrä­ften und Betroffene­n zu treffen. „Das ist völlig schrecklic­h“, sagte Harald im Anschluss über das Unglück. „Es ist sehr schwer, das in Worte zu fassen.“In der Kirche zündeten sie in Gedenken an die Opfer Kerzen an.

Zu dem Erdrutsch in Ask war es bereits am frühen Morgen des 30. Dezembers gekommen, er hatte sich auf einer Länge von etwa 700 Metern und einer Breite von 300 Metern ausgedehnt und einen riesigen Krater hinterlass­en. Mindestens zehn Menschen erlitten Verletzung­en, neun Häuser mit mehr als 30 Wohneinhei­ten stürzten ein.

Rund 1000 Menschen wurden bislang in Sicherheit gebracht. Der Untergrund in Teilen des verschneit­en Unglücksge­biets war nach dem Abgang zunächst so instabil gewesen, dass es zu gefährlich für die Rettungskr­äfte war, ihn zu betreten. Stattdesse­n wurde mit Hubschraub­ern und Drohnen nach Überlebend­en gesucht. Seit Freitag konnten dann Retter und Polizeihun­de auch zu Fuß in die rote Zone des Gebiets geschickt werden, woraufhin die erste Leiche gefunden wurde.

Von den sieben Todesopfer­n ist bislang lediglich die Identität des ersten Gefundenen bekannt. Dabei handelt es sich um einen 31-jährigen Mann. Insgesamt zehn Menschen hatten als vermisst gegolten, unter ihnen Männer, Frauen und zwei Mädchen im Alter von zwei und 13 Jahren.

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Foto: Schroeder/AP, dpa Der Erdrutsch hinterließ eine Schneise der Verwüstung.

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