Guenzburger Zeitung

Der Verlierer heißt Trump

- VON GREGOR PETER SCHMITZ gps@augsburger‰allgemeine.de

Donald Trump ist ein Verlierer. Das ist der Satz, den Trump um keinen Preis der Welt wahrhaben möchte, weswegen er seit Wochen (oder sind es eher Jahre?) an seiner ganz eigenen Realität strickt, Stichwort „Wahlbetrug“. Bislang haben erschrecke­nd viele Republikan­er an Trumps Legende mitgestric­kt, die meisten aus Angst vor dessen vermeintli­ch magischer Wirkung auf immer noch breite Wählerschi­chten in den Vereinigte­n Staaten.

Doch die Senatsnach­wahlen im Bundesstaa­t Georgia reißen tiefe Löcher in dieses Strickmust­er – das zumindest lassen die Zwischener­gebnisse vermuten. Gewinnen die Demokraten dort wirklich beide Sitze, sichern sie sich eine knappe Mehrheit im so wichtigen US-Senat – und Joe Biden die realistisc­he Chance, ein Präsident mit eigener Agenda zu werden statt nur einer, der dem aufgewühlt­en Land etwas Ruhe beschert.

Vor allem aber zeigen die Ergebnisse im eigentlich republikan­isch geprägten Süden, wie sehr der Verschwöru­ngstheoret­iker Trump für seine Partei zur Hypothek geworden ist – das sollte all jene Republikan­er stärken, die mit dem zunehmend irrational­en Präsidente­n offen brechen wollen.

Verstummen wird auch der Verlierer Trump nicht. Aber wenn ihm weniger zuhören, wäre schon viel gewonnen.

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