Guenzburger Zeitung

Durch das Hasel‰ und Mindeltal

Was die Runde zwischen Edenhausen und Ursberg so reizvoll macht

- VON HANS BOSCH

Edenhausen/Ursberg Wegen der Corona-Krise fallen viele Freizeitak­tivitäten aus, aber Wanderunge­n sind weiterhin möglich. Unser Vorschlag führt von Edenhausen über Premach, Bayersried und Ursberg zurück in den Krumbacher Stadtteil Edenhausen – mit vielen „stillen“Höhepunkte­n wie die Premacher Kapelle Maria Heimsuchun­g und die Kirchen in Ursberg. In der Kirche St. Johannes Evangelist können wir die geradezu legendäre Kreuzigung­sgruppe aus dem 13. Jahrhunder­t bewundern.

Auftakt ist die Pfarrkirch­e Edenhausen mit dem bei uns nicht alltäglich­en Patroziniu­msheiligen Thomas von Canterbury. Zuerst laufen wir nach Süden am Kinderspie­lplatz vorbei und weitere 150 Meter zur links abgehenden Straße „Kugelberg“, wo wir die Hasel überqueren und in östlicher Richtung leicht bergauf das Dorf verlassen. Zuerst am Waldrand und dann wenig später im Forst gelangen wir nach einem Kilometer auf die Höhe, wo wir bei einem unübersehb­aren Baumstumpf (links) eine Nord-SüdWaldlin­ie erreichen. Wir folgen ihr scharf rechts nur 100 Meter und biegen dann links (Schildchen Ellerngeha­u) in einen nach Osten führenden Hauptweg ein. Etwa 500 Meter sind es bis zu einer Kreuzung, die wir einfach überqueren, und wir kommen nach 100 Metern zu den ersten Premacher Wiesen.

Vor uns sind schon einige Dächer des Weilers erkennbar, den wir immer dem Waldrand folgend, bei einem Feldkreuz mit alter Kastanie erreichen. Auf der Dorfstraße geht es in einem Halbbogen hinab zur Kapelle. Leider ist das Kirchlein zumeist geschlosse­n und so ist seine neubarocke Ausstattun­g nicht zu sehen. Auf gleichem Weg zurück vorbei am bekannten Gockelwirt geht es wieder zum Dorfausgan­g. Jetzt aber geradeaus auf asphaltier­tem Weg durch die Premacher Flur nach Norden, passieren wir ein großes Feldkreuz, errichtet zum Dank für die glückliche Heimkehr aus dem Krieg im Jahre 1947.

In Bayersried folgen wir der Straße bis zum Autohaus, biegen dort rechts, 100 Meter später links ein und haben die Dorfkirche St. Georg vor uns (die Tür war offen). Sie stammt aus dem Jahre 1724 und besitzt eine bemerkensw­erte barocke Ausstattun­g. Unser Weg geht als schmales Sträßchen nach Osten durch die Kirchgasse direkt zum Steg über die Kleine Mindel, der wir links einbiegend bis zur Ursberger Schreinere­i folgen. Kurz rechts, dann links geht es durch die IsabelGest­eringund Monika-SeemüllerS­traße

nach Norden zum Klosterlad­en, von wo es bis zu Gasthof, Mutterhaus und Pfarrkirch­e nur noch wenige Schritte sind. Zu „normalen“Zeiten eine gute Gelegenhei­t zur Einkehr oder zum Besuch der Basilika. Das Zentrum des Klosters verlassen wir durch die Unterführu­ng der Kreisstraß­e. Stets in westlicher Richtung marschiere­nd kommen wir zum Schulzentr­um, das links umgangen wird. Dann geradeaus leicht bergauf und links von einem alten Baumsaum begleitet, nach 600 Metern zur über 100 Jahre alten Kapelle Herrgottsr­uh. Bemerkensw­ert sind ihr idyllische­r Standort, ihr Äußeres und die Bänke für eine Rast zum Vespern (leider ist auch sie geschlosse­n). Wir wandern hinaus auf die Flur, dem Waldrand folgend, und später durch die Felder nach Süden zur großen Freileitun­g. Unter ihr biegen wir rechts ab und kommen zum Wald, der uns bis Edenhausen begleitet. Hier gilt: immer geradeaus nach Westen.

Nach dem Überqueren der zweiten großen Waldweg-Kreuzung vertrauen wir uns einem unscheinba­ren Weg an und sehen unmittelba­r danach rechts einen Bildstock aus Holz. Er erinnert an den „tugendsame­n Jüngling“Josef Miller aus Bayersried, der am 22. Januar 1859 beim Graben in einem Fuchsbau tödlich verunglück­te. Wenig später geht es steil hinab ins Dorf, das wir beim Gasthof Günzer und wenig später beim Landgut Drexel erreichen. Zwei gute Einkehrmög­lichkeiten, wenngleich nicht in diesem Jahr.

 ??  ?? Auf der Höhe zwischen Edenhausen und Premach sind wir in einer idyllische­n Landschaft unterwegs. Wenn Schnee gefallen ist, kann diese Passage einen besonderen Zauber entfalten.
Auf der Höhe zwischen Edenhausen und Premach sind wir in einer idyllische­n Landschaft unterwegs. Wenn Schnee gefallen ist, kann diese Passage einen besonderen Zauber entfalten.
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 ?? Fotos (8): Ulrike Bosch ?? Die Kirchtürme von Bayersried (rechts) und Ursberg sind die nächsten Anlaufpunk­te unserer Wanderung zwischen Edenhausen und Ursberg.
Fotos (8): Ulrike Bosch Die Kirchtürme von Bayersried (rechts) und Ursberg sind die nächsten Anlaufpunk­te unserer Wanderung zwischen Edenhausen und Ursberg.
 ??  ?? Die Premacher Kapelle Maria Heimsuchun­g wurde 1807 errichtet. Im Premacher Kirchlein ist monatlich noch eine Messfeier.
Die Premacher Kapelle Maria Heimsuchun­g wurde 1807 errichtet. Im Premacher Kirchlein ist monatlich noch eine Messfeier.
 ??  ?? Idyllische Feldkapell­e: Herrgottsr­uh westlich von Ursberg.
Idyllische Feldkapell­e: Herrgottsr­uh westlich von Ursberg.
 ??  ?? An ein Unglück vor 160 Jahren erinnert dieser Bildstock westlich von Ursberg.
An ein Unglück vor 160 Jahren erinnert dieser Bildstock westlich von Ursberg.
 ??  ?? Die Bayersried­er Kirche besitzt einen in‰ teressante­n Hochaltar.
Die Bayersried­er Kirche besitzt einen in‰ teressante­n Hochaltar.
 ??  ?? Station am bekannten Ursberger Klos‰ terladen.
Station am bekannten Ursberger Klos‰ terladen.
 ??  ?? Sehenswert­er Weihnachts­schmuck in Edenhausen.
Sehenswert­er Weihnachts­schmuck in Edenhausen.

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