Schläfrige Schulpolitik
Man braucht nicht groß drum herumzureden: In Sachen Digitalisierung wurde geschlafen. Es ist noch nicht lange her, da war es völlig normal, dass Lehrer mit Folien und Tageslichtprojektoren gearbeitet haben – obwohl es längst schnelles Internet und OnlineTools gab. Die Schulen sind digital lange Zeit auf der Strecke geblieben. Und das rächt sich nun bitter.
Ein Sündenbock ist da schnell gefunden. Natürlich kann man Kultusminister Michael Piazolo vorwerfen, dass in den vergangenen zehn Monaten zu wenig passiert ist. Und dass es verhöhnend klingt, in einem Ministeriumsschreiben auf die Vorzüge des Telefons zu verweisen. Aber trotzdem muss man auch festhalten: Der Freie-Wähler-Minister kann nicht allein das ausbaden müssen, was in den vergangenen Jahrzehnten vermasselt wurde. Es gab eine Reihe von CSU-Bildungsministern, die die Digitalisierung sehr stiefmütterlich behandelt haben.
Um Schuldzuweisungen sollte es jetzt nicht gehen. Sondern darum, endlich eine Lösung zu finden. Die pannenanfällige Plattform Mebis ist schließlich nicht das einzige Tool für Distanzunterricht.