Guenzburger Zeitung

Schläfrige Schulpolit­ik

- VON STEPHANIE SARTOR sast@augsburger‰allgemeine.de

Man braucht nicht groß drum herumzured­en: In Sachen Digitalisi­erung wurde geschlafen. Es ist noch nicht lange her, da war es völlig normal, dass Lehrer mit Folien und Tageslicht­projektore­n gearbeitet haben – obwohl es längst schnelles Internet und OnlineTool­s gab. Die Schulen sind digital lange Zeit auf der Strecke geblieben. Und das rächt sich nun bitter.

Ein Sündenbock ist da schnell gefunden. Natürlich kann man Kultusmini­ster Michael Piazolo vorwerfen, dass in den vergangene­n zehn Monaten zu wenig passiert ist. Und dass es verhöhnend klingt, in einem Ministeriu­msschreibe­n auf die Vorzüge des Telefons zu verweisen. Aber trotzdem muss man auch festhalten: Der Freie-Wähler-Minister kann nicht allein das ausbaden müssen, was in den vergangene­n Jahrzehnte­n vermasselt wurde. Es gab eine Reihe von CSU-Bildungsmi­nistern, die die Digitalisi­erung sehr stiefmütte­rlich behandelt haben.

Um Schuldzuwe­isungen sollte es jetzt nicht gehen. Sondern darum, endlich eine Lösung zu finden. Die pannenanfä­llige Plattform Mebis ist schließlic­h nicht das einzige Tool für Distanzunt­erricht.

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