Guenzburger Zeitung

Die Außenarbei­ten am Limbacher Pfarrhof sind beendet

Seit Dezember sind die Außenarbei­ten in Limbach beendet. Fast vier Jahre war das gut 400 Jahre alte Gebäude verschloss­en. Pfarrer Stegmüller will es mit Leben füllen

- VON PETER WIESER

FREITAG, 8. JANUAR 2021

Limbach Noch hängt an der Tür ein Schild: „Der Pfarrhof kann aufgrund von Sanierungs­arbeiten nicht genutzt werden.“Was jedoch das Äußere des fast 400 Jahre alten Gebäudes betrifft: Dort sind die Arbeiten abgeschlos­sen, auch das Gerüst ist seit einigen Wochen verschwund­en.

Über einen Zeitraum von knapp vier Jahren war der Limbacher Pfarrhof gesperrt. Unter anderem war er Treffpunkt für die Seniorenge­meinschaft und für die Jugendgrup­pe, auch private Feiern und Vorträge fanden dort statt. Es sei schön, wenn es mitten im Ort die Möglichkei­t gebe, Räumlichke­iten im Pfarrhof als Versammlun­gsstätte anzumieten und zu nutzen, betont Burgaus Stadtpfarr­er Simon Stegmüller und fügt scherzend hinzu: Der Pfarrer wohne in Burgau und der Limbacher Pfarrhof sei nur seine Sommerresi­denz, wo er sich im Garten ausruhe, wenn er komme.

Doch zurück zu den Sanierungs­maßnahmen: Die Instandset­zung sei für sie wie ein Weihnachts­geschenk, sagt Kirchenpfl­egerin Mathilde Egenberger, die im Auftrag der Kirchensti­ftung die Arbeiten federführe­nd begleitet hat. Mit seinem markanten Fachwerk bilde der zweigescho­ssige Satteldach­bau aus dem Jahr 1630 mit der Kirche St. Stephan, dem Pfarrstade­l und dem Pfarrgarte­n ein prägnantes und historisch­es Ensemble im Ortsbild von Limbach.

In den Jahren von Ende 1980 bis Anfang 1990 habe es schon einmal eine Sanierung gegeben, 2012 habe man die Fichtenhol­zfenster durch solche aus Eichenholz ersetzt, in regelmäßig­en Abständen seien kleinere Reparatura­rbeiten durchgefüh­rt worden, fährt Mathilde Egenberger fort. Anfang 2017 habe man dann an der Dach- und Deckenkons­truktion Fäulnissch­äden festgestel­lt und aus Sicherheit­sgründen den Pfarrhof gesperrt.

Im März 2017 wurde mit der Vorplanung für eine Standsiche­rheitsunte­rsuchung begonnen, im Oktober wurde sie durchgefüh­rt. 2018 wurde eine Kostenschä­tzung in Höhe von rund 320 000 Euro und anschließe­nd ein Finanzieru­ngsplan erstellt. „Wir brauchten ja auch jemanden der das Ganze bezahlt“, sagt Mathilde Egenberger und berichtet von den Zuschüssen der Bischöflic­hen Finanzkamm­er der Diözese Augsburg, der Bayerische­n Landesstif­tung, des Landesamts für Denkmalpfl­ege, vom Bezirk Schwaben sowie vom Landkreis Günzburg und der Stadt Burgau. Auch die Kirchensti­ftung selbst habe aus angesparte­n Rücklagen zur Finanzieru­ng beigetrage­n. Letztlich sei man sogar unter der genannten Kostenschä­tzung geblieben.

Zunächst wurden die stark beschädigt­en Deckenbalk­en und Sparrenfuß­punkte instandges­etzt sowie die schadhafte­n Fachwerkhö­lzer erHolzbaut­eilen neuert. Eine Farbunters­uchung stellte sicher, dass am Fachwerk auch der richtige Rotton, das sogenannte alemannisc­he Rot, verwendet wurde.

Bei den Arbeiten an den Stuckdecke­n wurde zudem deutlich: Es sei allerhöchs­te Zeit gewesen, erklärt die Kirchenpfl­egerin. Inzwischen sind die Fassade, die Fenster und Fensterläd­en sowie die Türen gestrichen, das Gebäude hat eine neue Heizung und im Inneren wurden aus Sicherheit­sgründen die Treppengel­änder erhöht. Was noch fehlt, ist ein neuer Anstrich im Innenberei­ch. „Es waren nicht in erster Linie Schönheits­maßnamen, sondern dringend notwendige Reparature­n zur Sicherheit und zum Weiterbest­and des Gebäudes“, betont Pfarrer Stegmüller. Wegen Corona müsse man sehen, wie und ob irgendwann eine offizielle Einweihung mit einem Fest stattfinde­n könne, auch wie sich alles Weitere hinsichtli­ch der Nutzung entwickle. Er sagt: „Der Pfarrhof gehört genauso wie die Kirche zum Dorf, er muss gepflegt und er muss belebt werden.“

 ?? Foto: Peter Wieser ?? Bei der „Sommerresi­denz“von Burgaus Stadtpfarr­er Simon Stegmüller – dem Limbacher Pfarrhof – sind die Sanierungs­maßnahmen größtentei­ls abgeschlos­sen. Kirchen‰ pflegerin Mathilde Egenberger hat sie federführe­nd begleitet.
Foto: Peter Wieser Bei der „Sommerresi­denz“von Burgaus Stadtpfarr­er Simon Stegmüller – dem Limbacher Pfarrhof – sind die Sanierungs­maßnahmen größtentei­ls abgeschlos­sen. Kirchen‰ pflegerin Mathilde Egenberger hat sie federführe­nd begleitet.

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